PR TB 138 Die Grossen Von Agopp
plündern.“
Der Maruner legte das Gewehr an. Im Gegenlicht des Mondes erkannte
er einen Gleiter mit zwei Personen darin. Er zielte auf das Heck der
Maschine und zog den Auslöser durch. Zwei Kugeln schlugen in den
Gleiter. Pamo ergriff den Revolver und warf ihn Arou hin, als er sah,
daß Frank Eigk sich nicht mehr rührte. Der
Agopper fing die Waffe auf und richtete sie gegen den Gleiter.
Plötzlich brach eine Stichflamme aus dem Heck der Maschine. Pamo
sah im Schein der Glut zwei Gestalten, die sich weit nach vorn
beugten. Die Flugkabine beschleunigte und entfernte sich schnell,
wobei sie eine glühende Spur hinter sich ließ. Als Pamo
bereits glaubte, die Angreifer würden entkommen, entstand ein
Feuerball über dem Wasser. Der Gleiter detonierte und brach
auseinander. Der Maruner wollte den Kurs des Bootes auf die
Unglücksstelle richten, doch Arou legte ihm die Hand auf den
Arm.
„Sie sind tot", sagte er. „Wir können sie
nicht mehr retten."
„Wir müssen uns davon überzeugen, daß es
wirklich zu spät ist."
Der Agopper blickte ihn überrascht an, dann hob er beide Arme
und zeigte Pamo die Handflächen. Er war einverstanden. Pamo
beugte sich nun über Frank Eigk und untersuchte ihn. Der Biologe
hatte einen Streifschuß am Kopf erhalten und war lediglich
bewußtlos. Simo San stand neben seiner Schläfe und drückte
einen Mulltupfer gegen die Wunde.
Pamo erinnerte sich daran, daß er Arou den Revolver gegeben
hatte. Er blickte über die Schulter zurück. Der Agopper
verstand ihn. Er nahm die Waffe beim Lauf und hielt sie dem Maruner
mit dem Griff zuerst hin.
„Sie können sie behalten", sagte Chmorl-Pamo.
Frank Eigk kam wieder zu sich. Er richtete sich stöhnend auf
und hielt sich den Kopf.
„Ich habe ein Gefühl, als hätte man mir den halben
Schädel weggeschossen", sagte er.
„Es sieht nicht schlimm aus, Frank." Pamo wandte sich
an Arou und bat ihn in seiner Sprache, die Wunde zu desinfizieren.
Der Agopper holte einen Wundkasten aus der Kajüte und versorgte
den Biologen, während der Maruner das Boot lenkte. Die Sonne
ging auf, als sie die Trümmerstücke des Gleiters
erreichten. Einige Fi
sehe, die fünf bis sieben Meter lang waren, glitten zwischen
den Resten der Maschine hin und her.
„Ich habe es Ihnen gesagt", bemerkte Arou. „Hilfe
kommt zu spät."
„Ich hätte keine Ruhe gehabt, wenn ich mich nicht
selbst davon überzeugt hätte", entgegnete Pamo. Er
setzte sich neben den Agopper. „Was hatte das zu bedeuten?
Können Sie es mir erklären?"
„Es mußte doch so kommen", erwiderte Arou. „Was
ist denn aus dieser Welt geworden, seit die Großen da sind?"
„Das klingt nach einem Vorwurf, Arou. Ich weiß aber
noch nicht einmal, wovon Sie sprechen. Wer sind die Großen? Und
was hat sich verändert, seitdem sie hier sind?"
„Alles, Pamo. Vorher hatten wir eine gut funktionierende
Wirtschaft, die in Jahrzehnten und Jahrhunderten gewachsen war. In
ihr stimmte alles miteinander überein. Dann kamen die Großen.
Sie brachten das An-tigravaggregat und machten damit den Straßenbau,
die Reifenindustrie und eine umfangreiche Zulieferindustrie für
den Evvitbau überflüssig."
„Evvits - das sind Fahrzeuge, die auf Rädern laufen?"
„Richtig."
Chmorl-Pamo mußte noch eine Reihe von Fragen stellen, bis er
die Worte Arous wirklich verstanden hatte.
„Und wer sind die Großen, Arou?"
„Sie sehen aus wie ihr."
„Es können Arkoniden, Aras, Anti-Priester, Springer,
Plophoser oder sonst was sein", bemerkte Frank Eigk, als Pamo
ihm übersetzte, was Arou ihm gesagt hatte. „Es müssen
keine Terraner sein."
„Und was ist geschehen, als diese Industrien überflüssig
wurden?" fragte der Maruner.
„Sie können sich das nicht vorstellen", antwortete
Arou. „Jeder achte Agopper hat vom Evvitbau gelebt.
Als das Antigravaggregat kam, wurden über Nacht dreißig
Millionen arbeitslos. Für viele Männer und Frauen begann
das Elend. Die Folge waren Verbrechen. Nie zuvor ist jemand auf dem
Meer überfallen worden. Heute passiert so etwas jeden Tag. Die
Besatzung wird getötet. Das Schiff wird ausgeraubt und versenkt.
Niemand weiß, ob es überfallen wurde oder im Sturm
untergegangen ist.“
Arou schwieg verbittert.
Frank Chmorl-Pamo wandte sich an Frank Eigk.
„Ich verstehe wenig von wirtschaftlichen Zusammenhängen“,
sagte er. „Welchen Vorteil hätten die Großen davon,
wenn sie eine Maschine wie den Antigrav verkaufen, gleichzeitig aber
so viele potentielle Käufer
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