PR TB 138 Die Grossen Von Agopp
hätte.
Eigk war Biologe, der lediglich wußte, wie ein Raumschiff zu
führen war.
Chmorl-Pamo verfügte über eine Hypnoschulung. Allein
gegen eine feindliche Welt gestellt, war er bei allen Fähigkeiten,
die noch in ihm schlummerten, völlig hilflos. Der einzige, der
echte
Überlebenschancen hatte, war Simo San. Er war so klein, daß
er immer ein Versteck finden konnte. Doch ein derartiges Leben
erschien ihm keineswegs wünschenswert. Er wollte diese Welt
ebenso verlassen, wie es Eigk und Pamo auch wollten.
„Verschwinden wir von hier", schlug Pamo vor. „Der
Strom ist ganz in der Nähe. Vielleicht finden wir dort ein
Transportmittel, mit dem wir uns aus dieser unfreundlichen Gegend
entfernen können."
Er legte dem Mikrobiologen den Arm um die Schulter.
„Leicht ist das Leben nun einmal nicht", sagte er.
„Auch wenn wir mit der Jet hätten starten können,
wäre ja nicht alles in Ordnung gewesen. Die Laren beherrschen
die Galaxis. Und hast du mir nicht einmal gesagt, daß du lieber
tot sein würdest, als von ihnen versklavt zu werden?"
Eigk antwortete nicht. Es tat ihm zwar gut, daß der Freund
versuchte, ihn aufzumuntern, aber an seiner Grundstimmung änderte
sich nichts. Der Siganese flog voraus. Sie trafen ihn erst wieder,
als sie das Ufer des Stromes erreichten. Weit draußen zogen
große Schiffe vorbei.
„Sollten wir nicht versuchen, an Bord eines dieser Schiffe
zu kommen?" fragte Pamo.
„Dann wären wir auf einem schwimmenden Gefängnis",
entgegnete Eigk. „Nein, das hätte wenig Sinn."
Der Siganese landete auf der Schulter Pamos und meldete, daß
die Agopper die Gegend mit ihren Gleitern absuchten. Tatsächlich
konnte der Maruner beobachten, daß die Flugmaschinen langsam
zurückkehrten und dabei Manöver durchführten, die
eindeutig waren. Man war sich also dessen keineswegs sicher, daß
die Gesuchten sich in der zerstörten Maschine befunden hatten.
Die drei Freunde zogen sich in ein Wäldchen am Flußufer
zurück und versteckten sich unter den Bäumen.
Stunde um Stunde verstrich, ohne daß die Agopper die
Verfolgung abbrachen. Erst als der Morgen graute, verschwanden die
Gleiter in Richtung Stadt.
Frank Eigk legte sich auf den feuchten Boden und schlief erschöpft
ein, während Chmorl-Pamo und der Siganese sich zum Flußufer
begaben. Dichte Nebelschwaden trieben über das Wasser dahin. Die
Nebelhörner der großen Schiffe röhrten warnend.
„Da", sagte Pamo. „Das ist das Richtige für
uns, Simo."
Er deutete auf ein Segelboot, das in einer Entfernung von kaum
hundert Metern an ihnen vorbeizog. Es war etwa neun Meter lang. Die
schlaffen Segel klatschten hin und wieder an den Mast. Ein Agopper
saß im Heck am Ruder. Simo San startete. Er verschwand hinter
einer Nebelbank, die sich zwischen Pamo und das Boot schob. Der
Maruner eilte zu Frank Eigk, um ihn zu wek-ken.
Der Siganese näherte sich dem Agopper von hinten. Er flog mit
sirrenden Flügeln dicht an einem der trom-petenförmigen
Ohren vorbei und landete auf der niedrigen Reling. Er hielt seine
Impulsautomatik in der Hand und feuerte sie ab. Der nadelfeine
Energiestrahl zischte an der Stirn des Agoppers vorbei. Vor Schreck
ließ der Mann das Ruder fahren, wodurch sich der Kurs des
Bootes allerdings nur wenig veränderte.
Simo San zeigte mit ausgestrecktem Arm auf das Ufer. Der Agopper
griff nach einem Holzkasten, der neben ihm stand, um damit nach dem
Störenfried zu schlagen. Bevor er den Kasten jedoch anheben
konnte, schoß der Siganese auf seine Hand und versengte sie so
stark, daß der Agopper gepeinigt aufschrie und sie. rasch ins
Wasser senkte. Erneut deutete Simo San energisch auf das Ufer. Jetzt
begriff der Segler. Er zog das Boot herum, so daß es dem Kurs
folgte, den der Siganese verlangt hatte. Simo San lehnte sich lässig
an die Reling. Dabei zielte
er jedoch ständig auf den Kopf des Seglers, so daß
dieser es nicht wagte, ihn anzugreifen.
Als einige Bäume und Büsche aus dem Dunst auftauchten,
erschienen Frank Eigk und der Maruner. Sie wateten dem Boot entgegen,
fingen es ab und schwangen sich über die Bordwand. Während
der Biologe sofort damit begann, es nach Waffen zu durchsuchen,
setzte sich Pamo neben dem Agopper auf eine Bank. Da man ihnen im
Gefängnis die positronischen Translatoren abgenommen hatte,
versuchte er, die Pfeiflaute der agoppischen Sprache nachzuahmen.
„Guten Morgen“, erwiderte der Segler, als er die
ersten Pfiffe vernommen hatte. „Was wollen Sie von mir? Ich
will nichts mit Ihnen
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