PR TB 138 Die Grossen Von Agopp
zu tun haben.“
Frank Eigk kehrte mit einem langläufigen Gewehr und einem
Trommelrevolver aus der Kajüte zurück.
„Was machen wir damit? Werfen wir sie über Bord?“
„Das können wir uns vorläufig nicht leisten“,
entgeg-nete Pamo. „Nimm sie in Verwahrung.“
Er wandte sich dem Agopper wieder zu.
„Wie heißen Sie?“ fragte er.
„Arou.“
Pamo nannte ihre Namen, während er zugleich mit allen Sinnen
lauschte. Der Strom war von zahlreichen fremdartigen Geräuschen
erfüllt, die ihm zunächst nur wenig sagten. Hin und wieder
machte er Frank Eigk auf Laute aufmerksam, die ihm bedrohlich
erschienen, jedoch der Biologe konnte ihn beruhigen. Niemand
verfolgte sie.
Geduldig bemühte sich der Maruner, mit Arou ein informatives
Gespräch zu beginnen, doch der Agopper schwieg beharrlich. So
verstrichen einige Stunden, in denen nichts Wichtiges geschah. Danach
riß der Nebel endlich auf. Das Segelboot befand sich auf
offener See. Weit lag die Küste zurück. In einer Entfernung
von etwa zehn Kilometern zogen mehrere große Schiffe mit
rauchenden Schloten vorbei.
Der Biologe, der das Boot mittlerweile sorgfältig durchsucht
hatte, kam mit einer Karte an Deck. Er zeigte Pamo, welchen Kurs Arou
zu verfolgen beabsichtigte. Der Agopper wollte die etwa eintausend
Kilometer breite Meeresstraße bis zum westlich gelegenen
Kontinent überqueren. Ein frischer Wind kam auf. Er trieb sie
immer schneller von der Küste fort. Da weder Chmorl-Pamo noch
Frank Eigk jemals gesegelt waren, kamen sie nicht auf den Gedanken,
daß das Boot sich auch gegen den Wind an Land zurückbringen
ließ. Sie akzeptierten von Anfang an, daß sie die Reise
zum anderen Kontinent wohl oder übel mitmachen mußten.
Dabei wurde ihnen allerdings bewußt, daß ihr Entschluß
an Bord zu gehen, recht voreilig gewesen war.
Immer wieder versuchte Pamo, mit dem Agopper ins Gespräch zu
kommen, aber Arou schwieg beharrlich. Erst am Abend des ersten Tages
gab er einige belanglose Antworten, aus denen sie jedoch kaum
Informationen gewinnen konnten.
Frank Chmorl-Pamo blieb dennoch optimistisch. Nun begann er damit,
das Boot zu untersuchen. Ihm ging es hauptsächlich darum,
Aufschluß über die Mentalität der Agopper zu
erhalten. Aus der Art der Kleidung und aus vielen mitgeführten
Dingen konnte er Erkenntnisse ableiten, die ihm den Schlüssel zu
der Persönlichkeit Arous gaben.
So fand er beispielsweise nur Bilder von Gruppen an Bord. Er
fragte Arou, warum nicht das Bild einer Einzelperson dabei war, und
merkte dabei, daß der Agopper ihn überhaupt nicht begriff.
Als Pamo die fotografischen Darstellungen betrachtete, fiel ihm auf,
wie groß die Ähnlichkeit der abgelichteten Agopper war. Er
versuchte, sich an die Agopper zu erinnern, denen er bisher begegnet
war. Dabei wurde ihm deutlich bewußt, daß es doch
erhebliche Unterschiede zwischen ihnen gab, bedingt durch
Abweichungen in der Pilzform etwa, der Farbe der Augen, der Form der
Riechöffnungen, der
Länge und Dicke der Arme oder der Form der trompetenartigen
Ohren. Daraus glaubte Pamo schließen zu können, daß
auf den Bildern nur die Familie oder nur die Geschwister Arous
dargestellt waren. Er wollte Arou entsprechende Fragen stellen, fand
jedoch nicht die richtigen Lautfolgen.
Die Nacht brach herein. Sie war wiederum so dunkel, daß Pamo
kaum den Bug des Schiffes sehen konnte. Am Himmel standen nur wenige
Sterne. Sie spendeten nicht genügend Licht. Erst gegen Morgen
ging einer der Monde auf. Zahlreiche Fische sprangen aus dem Wasser
und erzeugten silbern schimmernde Fontänen.
Plötzlich schrie Arou gellend auf. Er weckte Frank Eigk und
Simo San, die in der Kajüte geschlafen hatten. Auch Pamo, der
vor sich hingedöst hatte, fuhr erschreckt auf.
„Schießen Sie“, forderte der Agopper erregt und
zeigte auf einen dunklen Körper,-der sich dem Segelboot rasch
näherte. Er schwebte mehrere Meter über dem Wasser. „So
schießen Sie doch. Schnell.“
Chmorl-Pamo zögerte, blind auf etwas zu feuern, das er noch
nicht identifiziert hatte. Frank Eigk stürzte aus der Kajüte,
als der erste Schuß fiel. Der Biologe stöhnte
schmerzerfüllt auf und sank zusammen.
Jetzt riß Pamo das Gewehr hoch und schoß auf den
dunklen Flugkörper. Er hörte, wie Glas splitterte. Dann
blitzte es drüben ununterbrochen auf, und eine Reihe von
Geschossen jaulte über das Boot hinweg. Arou und Pamo warfen
sich auf den Boden.
„Räuber“, sagte der Agopper keuchend. „Sie
wollen das Boot
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