PR TB 138 Die Grossen Von Agopp
arbeitslos werden?“
„Sieh dich um. Wir haben nur Gleiter gesehen, keine Evvits
mehr. Es gibt also immer noch genügend Agop-per, die Mittel
besitzen, sich die modernere Maschine zu kaufen. Möglicherweise
lassen sich die Großen Lizenzgebühren zahlen. Das würde
bedeuten, daß sie Unmengen Geld in einer Zeit bekämen, in
der es anderen an allen Ecken und Kanten fehlt.“
Der erste echte Kontakt zu Arou war hergestellt worden. Frank
Chmorl-Pamo bemühte sich nun, mehr von dem Agopper zu erfahren.
Dabei zeigte sich aber, daß die sprachlichen Schwierigkeiten
allzu groß waren. So konzentrierte der Maruner sich zunächst
darauf, die Sprache der Agopper eingehender zu erlernen. Auch Frank
Eigk und Simo San versuchten, die Pfeiflaute zu verstehen, doch sie
schafften es nicht, mehr als einige einfache Bezeichnungen zu
erfassen und wiederzugeben. Pamo dagegen erwies sich als
Kommunikationsgenie.
Arou, so fand er heraus, war ein gebildeter und intelligenter
Mann, der ihnen aufschlußreiche Auskünfte über die
sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse auf Agopp geben
konnte. Mehrere Tage verstrichen den
noch, bis Pamo und er sich verständigen konnten, ohne
fortwährend Begriffe erklären zu müssen. Während
dieser Zeit wendete Arou das Boot und führte es zu dem Kontinent
zurück, von dem sie gestartet waren. In dem dort bestehenden
Staat OAE herrschte ein kapitalistisches System, wie in den meisten
anderen Staaten von Agopp auch. Aus den Schilderungen Arous ging
eindeutig hervor, daß die Großen Terraner sein mußten,
die vor etwa zwei bis zweieinhalb Jahren hier gelandet waren. Die
Schiffsführung hatte zunächst die Anti-gravtechnik verkauft
und damit das gesamte Wirtschaftssystem des Planeten
durcheinandergebracht. Konkurse bei weltweiten Unternehmungen waren
die Folge, sofern diese vom Automobilbau abhängig waren. Private
Eisenbahnunternehmungen brachen zusammen, und sie wurden von
Gleiter-Transportgesellschaften abgelöst, die nur einen
Bruchteil des Personals benötigten. Tiefbauunternehmen wurden
nahezu überflüssig. Reifen, Kugellager, Achsen, mechanische
Antriebseinheiten, Schmierfette, Treibstoffe, Verbrennungsräume,
Abgasvorrichtungen und vieles mehr wurden nicht mehr benötigt.
Alle, die sich mit der Produktion dieser Dinge befaßt hatten,
standen über Nacht vor dem Nichts, da niemand mehr ein Automobil
kaufen wollte. Antigravgleiter waren wesentlich billiger. Sie waren
von Straßen unabhängig, sie konnten über den Bergen
und Wäldern ebenso wie über dem Meer fliegen - und sie
produzierten keine Abfallstoffe.
Arou schilderte, daß die wirtschaftliche Katastrophe
weltweit gewesen war, daß sich aber schnell neue
Industriezweige gebildet hatten und noch bildeten, die völlig
neue Produkte herstellten.
„Und jetzt haben die Großen schon wieder neue
Sensationen angekündigt, die wiederum viele Unternehmungen
ruinieren werden. Sie schlagen in gewissen Abständen mit
brutaler Gewalt zu.“
„Das verstehe ich nicht“, entgegnete Chmorl-Pamo.
„Welchen Vorteil hätten sie davon? Warum sollten sie
das tun? Ich glaube vielmehr, daß einige maßgebliche
Politiker die Verantwortlichen sind.“ Arou blickte ihn erstaunt
an.
„Das ist unmöglich“, erklärte er. „Nur
die Großen profitieren wirklich. Die Berichte über sie
sind äußerst selten. Aber ich erinnere mich deutlich, daß
zu Anfang in der Presse gemeldet wurde, daß die Großen
für jeden Gleiter, der verkauft wird, Geld bekommen. Sie sollen
auch Anteile an den Hayvitt-Unternehmungen erworben haben. Hayvitt
war der größte Evvit-Hersteller der Welt, und Hayvitt baut
nun mehr Gleiter als jeder andere. Hayvitt soll auch alle Lizenzen
und Patente haben.“
Pamo und Eigk blickten sich an. „Frank“, sagte der
Maruner. „Du weißt mehr über die Geschichte und die
frühe Entwicklung der Erde als ich. Stimmt es nicht, daß
auf der Erde kurz nach dem ersten Kontakt mit den Arkoniden auch die
Antigravtechnik eingeführt wurde?“
„Das ist richtig“, bestätigte der Biologe. „Aber
damals gingen die Politiker äußerst behutsam vor.“
„Ich versuche gerade, mir vorzustellen, welche Macht ein
Mann in einer Wirtschaft erringen kann, in der es noch keine
AG-Technik gibt. Jeder Unternehmer würde doch versuchen, die
neue Technik für sich allein zu bekommen. Er würde dafür
enorm viel bezahlen, weil er weiß, damit absolut konkurrenzlose
Produkte verkaufen zu können, die auf der ganzen Welt reißenden
Absatz
Weitere Kostenlose Bücher