PR TB 138 Die Grossen Von Agopp
Arm und winkte dem Homo superior zu.
„Es sieht gut aus, Frank", brüllte er. Mit Hilfe
seines Megaphons verstärkte er seine Stimme so, daß sie
gut zu verstehen war.
Ein Agopper, der einen gelben Umhang trug, griff nach dem Arm
Franks.
„Wir haben lange darüber gerätselt, was dies sein
könnte", sagte er. „Können Sie es mir nicht
sagen? Wir haben uns diese Maschine nicht erklären können."
„Es ist ein Transmitter", antwortete der Maruner. „Ein
Materiesender und -empfänger. In dem Kugelraumschiff des
Kommandanten steht ebenfalls ein solcher Apparat. Mit seiner Hilfe
will ich ins Schiff eindringen und die Macht des Obersts von innen
her aufrollen."
„Das ist wirklich möglich?" Der Wissenschaftler
fürchtete, daß er sich über ihn lustig machen wollte.
Frank spürte es deutlich.
„Es ist tatsächlich möglich", versicherte er.
„Sie müssen mir jedoch helfen. Der Transmitter braucht
sehr viel Energie. Wir müssen ihn anschließen und
durchtesten.
„Wir haben nicht mehr viel Zeit", bemerkte Pirit. „Der
Oberst läßt nicht mit sich spaßen. Er verlangt, daß
wir auf seine Bedingungen eingehen. Alles soll sich innerhalb weniger
Tage normalisieren."
„Dann tut ihm doch den Gefallen", schlug Frank vor.
„Wenn er das Gefühl hat, daß die Krise überwunden
ist, wird er nicht besonders aufmerksam sein. Das wäre ein
Vorteil für uns."
Pirit ging zu den Regierungsbeamten, die ihn nach wie vor
abweisend behandelten. Er selbst merkte nicht einmal, daß sie
immer noch einen Abtrünnigen und einen Terroristen in ihm sahen.
Frank Pamo aber fiel es auf. Für ihn waren die kleinen Gesten,
die Körperhaltung, die Verfärbung der pilzförmigen
Gebilde und der Tonfall, in dem sie sprachen, überaus deutliche
Zei
chen. Es fiel ihm schwer, zu verstehen, daß Simo San oder
Pirit sie nicht auch wahrnehmen konnten, denn für ihn gehörten
sie nun einmal zur Kommunikation. Aus diesem Grunde war es unmöglich,
ihn zu belügen. Er wußte daher auch, ob er den Agoppern
vertrauen durfte oder nicht. Sie behandelten ihn besser als Pirit,
dennoch blieb ein gewisser Vorbehalt. Da er aussah wie ein Terraner,
konnten sie keine klare Trennlinie zwischen ihm und der Besatzung der
Korvette ziehen. Sie wollten vorbehaltlos mit ihm zusammenarbeiten,
blieben aber dennoch stets ein wenig argwöhnisch, weil sie ihn
nicht so gut verstehen konnten, wie er sie.
„Es ist wie der Unterschied zwischen dem zwei- und dem
dreidimensionalem Fernsehen", hatte er Simo San erklärt.
„Die einen können nur ein flaches, zweidimensionales Bild
sehen, die anderen sehen auch die dritte Dimension, sie blicken
wirklich in die Tiefe und erkennen viel mehr."
Weitere Wissenschaftler kamen in die Lagerhalle, in der die
Agopper die Einrichtungen der Space-Jet abgestellt hatten. Frank Pamo
erläuterte ihnen, was zu tun war. Dabei bemühte er sich,
sie nicht merken zu lassen, wie wenig er im Grunde genommen über
Transmitter-technik wußte. Natürlich kannte er die
Grundbedingungen eines Transmitters, ebenso wie die Menschen früherer
Jahrtausende etwa das Verfahren der Stromerzeugung oder das
Arbeitsprinzip eines Explosionsmotors zumeist theoretisch kannten. Da
der Transmitter in einem Block herausgelöst worden war, ohne
dabei beschädigt worden zu sein, ließ er sich relativ
schnell wieder in Betrieb nehmen. Das einzige wirklich gravierende
Problem war die Energieversorgung.
Erst nach vier Tagen verliefen die Tests so zufriedenstellend, daß
Frank bereit war, einen Angriff auf die Korvette zu unternehmen. Simo
San kehrte zu diesem Zeitpunkt von einem Informationsflug in die
Hauptstadt zurück.
„Wie sieht es aus, Simo?“ fragte Frank, der gerade ein
bescheidenes Abendessen zu sich nahm.
„Schlecht“, antwortete der Siganese. „Die
Bevölkerung revoltiert nach wie vor gegen den Kommandanten. Sie
boykottiert alle Produkte, die aus einer der von ihm kontrollierten
Unternehmungen kommen. Die Arbeiter und Angestellten streiken auf der
ganzen Welt. Pyrrkout hat angekündigt, daß er in zwei
Tagen eine Großstadt vernichten wird, wenn man nicht zu einer
vernünftigen Zusammenarbeit kommt.“
„Er glaubt, daß er die Agopper einschüchtern
kann, und er merkt nicht, daß er damit nur noch mehr Widerstand
hervorruft“, sagte der Maruner. „Seltsam, dieser Fehler
scheint typisch für die Terraner zu sein. Man versucht, seinen
Gegner einzuschüchtern, statt auf seine Probleme einzugehen.
Pyrrkout verteidigt seine Position, die er erreicht
Weitere Kostenlose Bücher