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PR TB 140 Die Monddiebe

PR TB 140 Die Monddiebe

Titel: PR TB 140 Die Monddiebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Cullionidikes blickte scheinbar durch den Staatsmarschall
hindurch. Seine Miene wirkte unbeteiligt, ja geistesabwesend.
    »Er erkennt Sie nicht, Bully«, flüsterte
Deighton. Laut sagte er zu den Begleitern von Cullionidikes: »Bringen
Sie ihn in den Untersuchungsraum!« Reginald Bull und Galbraith
Deighton folgten dem Oberst und seinen Begleitern in den
Untersuchungsraum, in dem bereits alle Vorbereitungen getroffen
waren.
    Dr. med. Tan Oroghu und der Psychologe Dr. Vilnur Ateii warteten
bereits neben den verschiedenen Untersuchungsgeräten. Außerdem
waren zwei Medoroboter anwesend.
    Der Oberst wurde zuerst auf eine Konturliege gebettet und
    festgeschnallt. Er ließ alles teilnahmslos über sich
ergehen, auch die folgende, sehr gründliche Untersuchung Dr.
Oroghus.
    Als Oroghu nach einer halben Stunde die Diagnotronik ausschaltete,
sagte er:
    »Organisch fehlt dem Patienten nichts, absolut nichts.«
Er wandte sich an Dr. Ateii. »Ihr Fall, Herr Kollege.«
    Der Psychologe dirigierte ein Gerät neben die Konturliege und
ließ einen Metallarm mit einer silbrig glänzenden Haube so
schwenken, daß die Haube genau über dem Kopf von
Cullionidikes anhielt. Dann drückte er eine Schalttaste, und die
Haube senkte sich auf den Kopf des Patienten herab.
    Eine weitere Schalttaste wurde gedrückt.
    Ein schwaches Summen ertönte. Gleichzeitig schien die Haube
von innen heraus zu leuchten. Das Gesicht von Cullionidikes lag in
flackerndem silbrigen Lichtschein, blieb aber ansonsten völlig
unbewegt.
    Der Psychologe nahm noch weitere Schaltungen vor. Dazwischen
beobachtete er einen Diagrammschirm und einen Datenschreiber, der für
Laien unverständliche Symbolgruppen mittels Laser auf eine Folie
druckte.
    Nach ungefähr vierzig Minuten schaltete Dr. Vilnur Ateii sein
Untersuchungsgerät aus, holte tief Luft und blickte den
Staatsmarschall und den SolAb-Chef ernst an.
    »Es ist komplizierter, als ich vermutet hatte«,
berichtete er. »Bei dem Patienten liegt eine schwere
Bewußtseinsstörung vor, verbunden mit Amnesie. Die Ursache
kann ein starker seelischer Schock sein. Allerdings läßt
sich auch Fremdbeeinflussung mit hochwertigem, mechanohypnotisch
wirkendem Gerät nicht ausschließen.«
    »Wir wissen also nichts«, meinte Reginald Bull. »Was
könnte Ihrer Meinung nach einen derart starken Schock ausgelöst
haben, Dr. Ateii?«
    Der Psychologe runzelte die Stirn.
    »Ich habe mich vorher mit dem Psychogramm des Patienten
befaßt«, erwiderte er. »Danach ist - oder war
-Oberst Cullionidikes eine sehr starke Persönlichkeit. Nur ein
sehr starkes negatives Erlebnis konnte bei ihm zu einem derartigen
Schock und als Folge zu der schweren Bewußtseinsstörung
geführt haben. Beispielsweise, wenn er Zeuge eines grauenvollen
Unfalls gewesen wäre.«
    Bull schaute den SolAb-Chef fragend an.
    Galbraith Deighton schüttelte den Kopf.
    »Es hat in dem fraglichen Gebiet und zur fraglichen Zeit
kein einziger schwerer Unfall stattgefunden«, sagte er.
    »Also bleibt nur Fremdbeeinflussung übrig«,
entschied Reginald Bull.
    »Es ist denkbar, aber vorläufig nicht zu beweisen,
Sir«, sagte Dr.
    Ateii.
    »Das ist mir klar«, erwiderte der Staatsmarschall.
»Wann wird der Oberst vernehmungsfähig sein?«
    »Es kann zwischen fünf Tagen und zwei Wochen dauern, da
wir die Auswirkungen des Schocks nur sehr behutsam kompensieren
dürfen. Andernfalls könnte der Patient irreparable
Schädigungen des Zentralnervensystems erleiden.«
    Reginald Bull zuckte resignierend die Schultern.
    »Bitte, tun Sie alles, was in Ihren Kräften steht, Dr.
Ateii«, sagte er. »Ich danke Ihnen - und auch Ihnen, Dr.
Oroghu.«
    Abrupt machte er kehrt und verließ den Untersuchungsraum.
Deighton folgte ihm nach draußen und holte ihn bald ein.
    »Was haben Sie vor, Bully?« erkundigte er sich
besorgt.
    Bull blieb stehen.
    »Ich habe jedenfalls nicht vor, die Sache auf sich beruhen
zu lassen, bis der Oberst aussagen kann!« antwortete er
entschlossen. »Für mich steht es fest, daß ich
entführt werden sollte. Als die Verbrecher ihren Irrtum
bemerkten, unterzogen sie den Oberst einer Behandlung, die
sicherstellte, daß er mindestens fünf Tage lang nicht
aussagen kann.«
    Er tippte dem Solarmarschall mit dem Zeigefinger an die Brust.
    »Merken Sie etwas, Gal?«
    »Ich merke nur, daß Sie sich auf die fünf Tage
versteift haben, Bully«, entgegnete Deighton. »Sie denken
offenbar, daß die Entführung Teil einer Planung war, die
innerhalb von fünf Tagen abgeschlossen sein

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