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PR TB 140 Die Monddiebe

PR TB 140 Die Monddiebe

Titel: PR TB 140 Die Monddiebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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jedenfalls nicht gleich.«
    »Was soll das heißen?« brauste Alice auf.
    Cesare lachte, und plötzlich strahlte er Kälte und
Brutalität aus.
    »Sie müssen sich von einem Flirt mit dem
Staatsmarschall eine Menge versprochen haben, daß Sie
blindlings einer Einladung folgten, die doch eigentlich etwas
ungewöhnlich war. Oder sind Sie es nicht gewohnt, daß man
Sie um Ihr Einverständnis fragt?«
    Alice spürte, wie die Furcht ihr die Kehle zuzuschnüren
drohte.
    »Wie meinen Sie das?« fragte sie leise.
    »Staatsmarschall Bull hat Sie heute überhaupt nicht
angerufen, Miss«, erklärte Cesare. »Ich habe
lediglich Ausschnitte aus den Reden Bulls vor dem Parlament
zusammengeschnitten. Das ist überhaupt nicht schwer, wenn man
über eine gute Auswahl an Videobändern verfügt.«
    »Der Staatsmarschall weiß also gar nichts davon, daß
Sie mich abgeholt haben?« fragte Alice.
    »Er weiß nicht einmal, daß es mich gibt«,
antwortete Cesare.
    Alice Sharkey begriff, daß sie einem Komplott zum Opfer
gefallen war. Aber so schnell gab sie sich nicht verloren.
    »Landen Sie sofort!« schrie sie den Mann an.
    Als Cesare nur lachte, versuchte sie, einen Karatehieb
anzubringen. Aber der Mann wehrte den Schlag mühelos ab und
versetzte ihr eine Ohrfeige, die sie gegen die Tür schleuderte.
    Halb bewußtlos, nahm Alice wahr, daß der Gleiter zur
Landung ansetzte. Sie hoffte noch immer, daß alles gut ausgehen
würde, aber instinktiv spürte sie, daß sich diese
Hoffnung nicht erfüllen konnte.
    Der Gleiter setzte auf dem Dach eines quadratischen Bauwerks auf,
von dem sich ein kreisförmiger Teil unmittelbar darauf in die
Tiefe senkte.
    Alice Sharkey beobachtete ängstlich und wütend zugleich
den Mann, der sich Cesare genannt hatte. Sie nahm allerdings an, daß
dies nicht sein wirklicher Name war. Und sie fragte sich, was er von
ihr wollte.
    Etwa fünfzig Meter tiefer kam die Platte mit dem Gleiter zum
Stillstand. Cesare stieg aus, ging um den Gleiter herum und öffnete
die Tür. Unsanft zog er Alice heraus.
    »Was wollen Sie von mir?« fragte Alice.
    Der Mann lachte rauh.
    »Nicht, was du vielleicht denkst, dumme Gans!« fuhr er
sie an. »Im
    Gegenteil, ich will dir zu einem zärtlichen Rendezvous mit
deinem Staatsmarschall verhelfen. Komm schon!«
    Er packte sie am Arm und zerrte sie einfach mit. Alice war sicher,
daß dieser Mann sie mit einem einzigen Schlag töten konnte
- und daß er es bedenkenlos tun würde, wenn es ihm
notwendig erschien.
    Sie beschloß, so zu tun, als hätte sie sich in ihr
Schicksal ergeben. Scheinbar willenlos ließ sie sich durch
einen langen Flur schleppen und ein Zimmer stoßen, dessen
Einrichtung der eines physikalischen Experimentierlabors glich.
    Cesare schleuderte das Mädchen auf eine Konturliege und
schnallte es mit breiten Plastikbändern fest. Danach verschwand
er. Doch kurz darauf kehrte er mit einer Injektionspistole zurück.
Er streifte Alices linkes Hosenbein hoch und setzte den Düsenkranz
der Injektionspistole dicht unterhalb des Knies an. Es zischte leise,
dann war es wieder still.
    Der Mann betrachtete sein Opfer mit rätselhaftem Lächeln,
bevor er verschiedene Geräte neben die Konturliege rollte und
eine Menge Einstellungen vornahm.
    Alice Sharkey versuchte, alles genau zu beobachten und in ihrem
Gedächtnis zu verankern. Doch plötzlich merkte sie, daß
sie alles nur noch verschwommen sah. Eine bleierne Müdigkeit
senkte sich über sie, und alle Furcht verflog. Alice lächelte
gelöst und beinahe heiter, dann sanken ihr die Lider herab. Ihr
tiefes ruhiges Atmen verriet, daß sie eingeschlafen war.
    Als sie erwachte, saß sie im bequemsten Sessel ihres
Apartments vor dem Trivideo-Scheinkubus, in dem der
Expeditionsbericht von einem fremden Planeten abrollte.
    Sie blickte auf die Uhr und erschrak.
    Schon vor rund drei Stunden war sie nach Hause gekommen. Sie hatte
geduscht, sich umgezogen und mußte dann unverhofft
eingeschlafen sein, während sie sich vor den Trivideo gesetzt
hatte, um sich ein wenig zu entspannen.
    Dabei hatte sie den Staatsmarschall anrufen wollen. Ihr war
eingefallen, daß es im Süden der Stadt ein wundervolles
Lokal gab, in dem Eingeborene des Planeten Voodoo jeden Abend eine
spannende Schau abzogen. Voodoo Club hieß das Lokal. Wie sie
Bull einschätzte, würde er sich dafür interessieren.
    Alice stand auf und reckte sich.
    Noch war es nicht zu spät. Entweder konnte sie den
Staatsmarschall in seinem Büro erreichen oder zu Hause.
    Kurz entschlossen

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