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PR TB 140 Die Monddiebe

PR TB 140 Die Monddiebe

Titel: PR TB 140 Die Monddiebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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soll, so daß
es den Verbrechern nicht mehr schaden kann, wenn Cullionidikes
redet.«
    »So und nicht anders muß es sein, Gal«,
erwiderte Reginald Bull. »Doch das ist nicht alles. Die
Verbrecher müssen mich sehr dringend brauchen, sonst hätten
sie gar nicht erst versucht, mich zu entführen. Ich bin sicher,
daß sie einen zweiten Versuch unternehmen werden.«
    »Der ebenfalls fehlschlagen wird, weil Sie ab sofort unter
schwerster Bewachung stehen«, ergänzte Deighton.
    »Diesmal werden ihre Vorbereitungen besser sein«, gab
Bull zurück. Er lächelte. »Möglicherweise nützt
die beste Bewachung nichts.«
    Galbraith Deighton runzelte unwillig die Stirn.
    »Falls Sie vorhaben sollten, sich absichtlich von den
Verbrechern entführen zu lassen, Bully, muß ich Sie
warnen. Wenn jemand, mit Ihnen als Geisel, die Regierung des Solaren
Imperiums erpressen will, werde ich sehr stur sein, falls Sie sich
freiwillig in die Gewalt der Erpresser begeben haben.«
    »Das würde ich an Ihrer Stelle auch sein«,
erklärte Reginald Bull. »Bis demnächst, Gal!«
    Der Solarmarschall antwortete nicht. Mit verkniffenem Gesicht
blickte er dem Staatsmarschall nach. Dann ging er zu einem gegen
    Abhörgefahr gesicherten Funkgerät und sprach etwa zehn
Minuten lang.
    Alice Sharkey sichtete zusammen mit ihrem Chefredakteur die Fotos,
die ihr Partner gemacht hatte, während sie die Mitglieder der
Delegation vom Planeten Hyrgunia interviewte.
    Sie war zufrieden mit ihrer Arbeit. Die Frauen und Männer von
Hyrgunia hatten es ihr leichtgemacht. Sie hatten alle ihre Fragen
vorbehaltlos beantwortet.
    »Ich wünschte mir, alle Interviewpartner wären so
wie die Hyrgunianer«, sagte sie.
    Ihr Chefredakteur lächelte.
    »Auch die Hyrgunianer werden nicht immer so offen und
freimütig sein, Alice«, erwiderte er. »Lassen Sie
sie nur erst schlechte Erfahrungen mit anderen Reportern machen. Es
gibt Kollegen, die beherrschen die Kunst, Aussagen ins Gegenteil
umzukehren, geradezu meisterhaft. Hier etwas ausgelassen, dort eine
Fragestellung modifiziert, und schon erscheint in den Faksimiles
etwas ganz anderes, als der Interviewte gesagt hat und ausdrücken
wollte.«
    »Aber nicht beim Gobi Star!« entgegnete Alice etwas
heftig.
    Ihr Chefredakteur schüttelte den Kopf. Er war nur wenige
Jahre älter als sie und ebenso ein Idealist wie alle Mitarbeiter
der vor dreieinhalb Monaten gegründeten Zeitung. Ein Geldgeber,
der sich hinter einem Rechtsanwalt als Mittelsmann versteckte, sorgte
dafür, daß der Gobi Star finanziell unabhängig von
den solaren Interessengruppen blieb und ungeschminkt die Wahrheit
berichten konnte. Vor allem aber sorgten die regelmäßigen
Geldspritzen dafür, daß der Gobi Star auf billige
Sensationshascherei verzichten durfte.
    »Nein, Alice«, sagte er. »Der Gobi Star wurde
schließlich deshalb gegründet, um sauberen Journalismus zu
produzieren. Ihr Artikel ist übrigens ausgezeichnet. Wir können
die Vorbereitungen bis heute abend abschließen, so daß
der Bürger etwa ab 20.00 Uhr seine Faksimiles aus dem
Computeranschluß anfordern könnte.«
    »Wunderbar!« sagte Alice. »Dann werde ich jetzt
Feierabend machen.«
    Sie dachte an Staatsmarschall Bull, der bei dem Interview mit den
Hyrgunianern dabeigewesen war. Anschließend hatte er sie
angesprochen und in ein Lokal der City eingeladen. Es war ein
zauberhafter Abend geworden, und Alice Sharkey hoffte auf eine
baldige Wiederholung. Staatsmarschall Bull wußte so viel, und
er konnte so unterhaltend und informativ plaudern, daß das
allein Grund genug für eine Journalistin war, sooft wie möglich
mit ihm zusammenzutreffen.
    Alice war sich allerdings auch im klaren darüber, daß
es nicht nur das
    große Wissen und die Redegewandtheit Bulls waren, die sie
faszinierten. Mindestens ebenso stark fühlte sie sich von ihm
als Mann angezogen.
    Sie verabschiedete sich von ihrem Chefredakteur und wollte gerade
gehen, als das Visiphon auf ihrem Arbeitstisch summte.
    Staatsmarschall Bull.?
    Alice schaltete das Gerät ein und atmete plötzlich
tiefer, als auf dem Bildschirm das Gesicht Bulls erschien.
    »Hallo, Alice!« sagte Bull. »Wie wäre es,
wenn wir uns heute im Voodoo Club treffen würden?«
    Er wartete ihre Antwort nicht ab, sondern fuhr fort:
    »Leider kann ich erst sehr spät hier weg. Deshalb werde
ich jemanden zu Ihrer Wohnung schicken, der Sie abholt. Ich muß
aufhören. Eine wichtige Konferenz. Bis später, Alice.«
    Das Bild erlosch.
    Alice Sharkey starrte minutenlang auf

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