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PR TB 140 Die Monddiebe

PR TB 140 Die Monddiebe

Titel: PR TB 140 Die Monddiebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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setzte sie sich vor das Visiphon und wählte
eine der beiden Symbolgruppen, die Staatsmarschall Bull ihr am
gestrigen Abend anvertraut hatte. Es war die Symbolgruppe seines
Büros in Imperium Alpha, die sonst nur seinen Vertrauten bekannt
war.
    Kurz darauf wurde der Bildschirm ihres Gerätes hell. Das
leuchtende Symbol des Robotsekretärs von Bull erschien. Es
handelte sich um eine stationäre Maschine, wie Bull ihr erklärt
hatte, allerdings um eine, die über mehrere mobile Ableger
verfügte.
    »Bitte, identifizieren Sie sich!« tönte eine
Stimme aus dem Gerät.
    Alice lächelte.
    »Hier spricht Alice Sharkey. Bitte, rufen Sie
Staatsmarschall Bull an den Apparat.«
    »Ihr Name ist registriert«, erwiderte der
Robotsekretär. »Bitte, gedulden Sie sich etwas. Ich
versuche, den Staatsmarschall zu erreichen.«
    Alice atmete auf.
    Reginald Bull befand sich also noch in Imperium Alpha. Plötzlich
spürte sie Herzklopfen.
    Lampenfieber?
    Das Symbol des Robotsekretärs erlosch. Dafür tauchte
Bulls breitflächiges Gesicht auf dem Bildschirm auf.
    »Hallo, Alice!« sagte der Staatsmarschall. »Ich
hatte vor einer Stunde schon einmal versucht, Sie zu erreichen.
Leider meldeten Sie sich nicht.«
    »Ich war vor dem Trivideo eingeschlafen«, bekannte
Alice. »Sind Sie mir sehr böse deswegen, Mr. Bull?«
    »Gestern sagten Sie Bully zu mir«, erwiderte der
Staatsmarschall. »Ich schlage vor, wir lassen es dabei. Nein,
ich bin Ihnen nicht böse. Weshalb ich Sie sprechen wollte: Haben
Sie in etwa einer Stunde Zeit für mich?«
    »Deshalb habe ich Sie angerufen, Mister - äh - Bully«,
erklärte Alice. »Ich wollte nämlich fragen, ob ich
Sie in den Voodoo Club einladen darf. Sagen Sie nicht nein, bitte.
Sie werden begeistert sein.«
    »Voodoo Club?« fragte Bull und runzelte nachdenklich
die Stirn.
    »Ich erinnere mich vage daran, daß es im zwanzigsten
Jahrhundert einen Geheimbund auf der Erde gab, der sich Voodoo oder
so ähnlich nannte.«
    Alice lachte leise.
    »Damit hat der Voodoo Club von Terrania nichts zu tun,
Bully. Er heißt so, weil in ihm Eingeborene des Planeten Voodoo
auftreten und rituelle Magie produzieren.«
    »Das klingt vielversprechend«, meinte der
Staatsmarschall. »Einverstanden, Alice. Ich hole Sie in einer
Stunde ab.«
    »Ich freue mich, Bully!« flüsterte Alice.
    Reginald Bull lächelte breit.
    »Ich freue mich auch, Mädchen. Bis nachher dann!«
    Der Bildschirm erlosch.
    Alice Sharkey saß eine Weile vor dem toten Gerät, dann
stand sie auf
    und schlenderte auf den Balkon. Vor und über ihr erstreckte
sich das Lichtermeer von Groß-Terrania, durchpulst von
kraftstrotzendem Leben. Es war ein Anblick, der Alice immer wieder
begeisterte. Als Journalistin wußte sie selbstverständlich,
daß auch in Terrania nicht nur eitel Freude herrschte. Auch
hier, in der Metropole des Solaren Imperiums, gab es Not, Elend und
Leid hinter der glitzernden Fassade, und auch den Tod, der alle
Menschen einmal aus dem Leben riß - mit Ausnahme jener wenigen
Auserwählten, die einen Zellaktivator trugen.
    Wie beispielsweise auch Staatsmarschall Bull.
    Wehmut überkam Alice bei diesem Gedanken. Sie fröstelte
und kehrte in ihre Wohnung zurück. Dort schaltete sie die
automatische Stereoanlage ein. Sie wählte eine Serie
althomanischer Tanzweisen und schwebte animiert durch das Wohnzimmer.
    Darüber verging die Zeit.
    Als der Türmelder summte, drückte Alice hastig den
Aktivierungsknopf der Öffnungsautomatik.
    Die Tür schob sich in die Wand, und draußen stand
Reginald Bull, in legeres Zivil gekleidet und eine rosa Nelke mit
Klebelitze an die lose fallende Jacke geheftet.
    Bull verbeugte sich.
    »Guten Abend, Alice!« sagte er. »Wie ich sehe,
sind Sie startbereit.«
    »Guten Abend, Bully!« sagte Alice. »Ja, ich bin
soweit fertig. Darf ich Sie dennoch auf eine Tasse Kaffee
hereinbitten?«
    »Kaffee, da sage ich nicht nein«, erwiderte der
Staatsmarschall lächelnd.
    Alice nahm seine Hand und führte ihn zu einer Sesselgruppe.
    »Bitte, nehmen Sie Platz. Es dauert nicht lange.«
    Reginald Bull wollte sich setzen. Plötzlich stutzte er und
lauschte.
    »Alice!« rief er. »Sagen Sie mir: Haben Sie
heute irgendwann Besuch gehabt? Hier stimmt etwas nicht. Ich.«
    Er wollte die Wohnung verlassen, zögerte aber, weil er Alice
nicht in der Gefahr, die er deutlich spürte, zurücklassen
wollte. Das war sein Verhängnis.
    Plötzlich sackte er zusammen, fiel auf den Sessel und blieb
mit seltsam verrenkten Gliedern liegen.
    Alice

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