PR TB 140 Die Monddiebe
Heimatgalaxis der
Cappinvölker, von denen die Ganjasen und die Takerer die auf der
Erde und in der Milchstraße bekanntesten Völker waren.
Diesmal waren allerdings nur zwei Männer in dem Raum
anwesend, der, der den Decknamen Hannibal trug, und der mit dem
Decknamen Cesare.
Beide wirkten etwas nervös.
»Sie hätten diesen Alsaya sofort töten müssen,
Yegir«, sagte der Chef. Er benutzte den richtigen Vornamen
seines Gesprächspartners, da sie unter sich waren.
»Nein, das hätte ich nicht«, widersprach Yegir.
»Sie wissen, daß ich immer gewissenhaft vorgehe, Hyam.
Ich mußte zuerst erfahren, wieviel Alsaya von der ganzen
Geschichte wußte. Shubans Bericht war in dieser Beziehung sehr
dürftig.«
Er verzog schmerzlich das Gesicht und faßte sich an die
rechte Hüfte.
»Beinahe hätte der Bursche mich erledigt. Ich wollte,
er stünde auf unserer Seite.«
»Reden Sie keinen Unsinn!« fuhr der Chef ihn an. »Wir
haben uns Alsayas Psychogramm beschafft und analysiert. Vymur Alsaya
würde niemals gemeinsame Sache mit uns machen. Er muß
beseitigt werden, und zwar noch heute nacht.«
»Wahrscheinlich ahnt er überhaupt nicht, worum es geht
und was gespielt wird, Hyam«, entgegnete Yegir. »Das war
jedenfalls mein Eindruck.«
Hyam lächelte kalt.
»Irrtum, Yegir!« sagte er triumphierend. »Ich
habe den Kerl natürlich überwachen lassen. Zur Zeit sitzt
er mit einem Mann namens Luau Hobasing im >Two Guitars<. Raten
Sie einmal, wer dieser Hobasing
ist?«
Als sein Gesprächspartner die Schultern zuckte, erklärte
er:
»Captain Luau Hobasing ist der zweite Mann des
Sicherheitsdienstes von Imperium Alpha.«
Yegir wurde blaß, aber er faßte sich schnell wieder.
»Vielleicht sind die beiden Männer befreundet«,
meinte er.
»Das sind sie«, erwiderte Hyam. »Dennoch gibt es
mir zu denken, daß sich Alsaya ausgerechnet am ersten Tage
seiner Ankunft und nach dem Zusammenstoß mit Ihnen mit Hobasing
trifft. Wie gesagt, er muß noch heute nacht beseitigt werden.«
»Aber nicht von mir«, sagte Yegir. »Ich bin
vollauf mit den Vorbereitungen für die Aktion Hyperstopp
beschäftigt. Die MARCO POLO trifft morgen auf der Erde ein. Von,
da an muß alles haargenau nach Plan klappen, sonst geraten wir
in Zeitnot.«
Hyam legte ihm eine Hand auf die Schulter.
»Ich weiß, daß ich mich im Falle der MARCO POLO
auf Sie und Oklos verlassen kann, Yegir. Auch dann, wenn Sie eine
zusätzliche kleine Aufgabe übernehmen, die übrigens
nicht wirklich zusätzlich ist, denn Vymur Alsaya stand ja auf
Ihrem Programm. Ich hoffe, wir verstehen uns.«
Yegir fluchte unbeherrscht, dann tastete er sich an der
langgestreckten Automat-Bar einen Tomatensaft, leerte das Glas zur
Hälfte und sagte:
»Natürlich habe ich Sie verstanden, Chef. Wenn ich
nicht nach Ihrem Willen spure, werde ich abserviert. Aber ich warne
Sie. Ich habe einige Vorsichtsmaßnahmen getroffen, die eine
gute Lebensversicherung für mich darstellen.«
»Ich weiß«, erwiderte Hyam sanft. »Und ich
habe dafür gesorgt, daß Ihre Lebensversicherung keinen
Soli mehr wert ist.«
»Was?« fuhr Yegir auf, stellte sein Glas ab und ging
drohend auf seinen Komplizen zu.
»Bleiben Sie stehen, wenn Ihnen Ihr Leben lieb ist!«
befahl Hyam scharf. »Noch zwei Schritte weiter, und ein
verborgener Strahler löst Sie auf.«
Yegir blieb stehen.
Nach einer Weile sagte er tonlos:
»Schön, Sie haben alle Trümpfe in der Hand, Hyam.
Wenn Sie darauf bestehen, erledige ich den Fall Alsaya. Aber ich muß
Sie darauf aufmerksam machen, daß Alsaya für 20.00 Uhr mit
Saphira Codalska verabredet ist. Sie wollen sich im >Hoy Yuen<
treffen, und es könnte sein, daß sie auch danach
zusammenbleiben.«
Hyam stieß eine Verwünschung aus.
»Das kompliziert die Sache«, gab er zu. »Die
Codalska darf nicht angetastet werden. Wir brauchen sie später
noch. Können Sie die
beiden nicht auseinanderbringen?«
»Ich müßte Kishura einsetzen«, antwortete
Yegir. »Wenn es ein Mädchen fertigbringt, Alsaya von der
Codalska wegzulocken, dann ist sie es. Das würde die
Angelegenheit noch vereinfachen, weil ich in diesem Falle einfach nur
in Kishuras Wohnung warten müßte. Aber Kishura ist sehr
geldgierig.«
»Bieten Sie ihr zehntausend Solar!« herrschte Hyam
seinen Gesprächspartner an. »Aber keinen Solar mehr!«
Yegir lächelte.
»Das wird genügen, denke ich«, erwiderte er. »Wie
geht es dem Staatsmarschall?«
Hyam lachte leise.
»Er ist gesund und flucht wie ein Raumpirat«,
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