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PR TB 141 Das Planetenspiel

PR TB 141 Das Planetenspiel

Titel: PR TB 141 Das Planetenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Bucht erkennen konnte, die etwa
    zwei Kilometer von dem Schloß entfernt war. Zunächst
glaubte er, sich getäuscht zu haben, denn er hatte vorher nicht
bemerkt, daß Wasser in der Nähe war. Dann aber wurde es
noch ein wenig heller, und es gab keinen Zweifel mehr. Frank
vermutete, daß eine Wolkendecke die See verdeckt hatte, als sie
von den Bergen herab das Land überblickt hatten.

    Er setzte sich neben Blue auf den Boden und lehnte sich mit dem
Rücken an die Wand. In dieser Haltung schlief er ein.
    Lärm auf den Gängen des Kerkers weckte ihn. Er sah, daß
der Springer an der Nische stand und hinausblickte. Blue befeuchtete
sich das Gesicht mit Wasser, das an der Wand herabrann. Er machte
einen völlig normalen Eindruck.
    »Es sieht schlecht aus für uns, nicht wahr?«
fragte er.
    »Ziemlich«, erwiderte Frank.
    »Irrtum«, sagte der Springer. »Heute wird es
keine Hinrichtungen geben.«
    Er drehte sich um und legte beide Hände um den geflochtenen
Bart, der ihm bis zum Gürtel herabreichte. Er hatte rostrotes
Haar und ein aufgeschwemmtes Gesicht.
    »Ist das so ungewöhnlich?« erkundigte sich Frank.
    »Solfott ist geradezu versessen auf Hinrichtungen. Er
läßtjeden Tag Gefangene umbringen. Manchmal übernimmt
er das Amt des Henkers sogar selbst.«
    »Und weshalb sollte er heute auf sein Vergnügen
verzichten?«
    »Komm her.«
    Frank erhob sich und ging zu dem Springer, der ihm zu verstehen
gab, daß er durch die Nische hinausblicken sollte. Die Luft war
klar. Nur wenige Wolken bedeckten den rötlichen Himmel. Ungefähr
fünfzig plumpe Segelschiffe näherten sich der Küste.
    »Was hat das zu bedeuten?«
    »Die Samwaren greifen an, und das wird Solfott beschäftigen.
Er hat ihnen nicht viel entgegenzusetzen. Vielleicht sind wir heute
Abend schon frei.«
    Der Maruner kehrte zu Blue zurück und setzte sich wieder
neben ihm auf den Boden.
    »Ich denke, der Ertruser war Solfott«, sagte Blue.
    »Er muß es gewesen sein. Du hast ihn ziemlich
geärgert.«
    »Daran erinnere ich mich nicht mehr. Ich weiß nur
noch, daß du über Strategie mit ihm gesprochen hast,
obwohl du davon keine Ahnung hast.«
    »Strategie ist ein Teilbereich der Kommunikation, und davon
verstehe ich eine ganze Menge.«
    »Was hat das mit Kommunikation zu tun?«
    »Kommt es nicht darauf an, die Reaktionen und Planungen des
Feindes zu erkennen? Muß man nicht versuchen, ihn und seine
Überlegungen zu verstehen? Je mehr man sich in den Gegner
hineinversetzt, desto mehr kann man vorausahnen, was er tun wird,
desto erfolgreicher können die strategischen Überlegungen
sein.«
    »Vielleicht hast du recht. Aber das spieltjetztja keine
Rolle mehr. Wir können nichts tun.«
    Plötzlich erschütterte Kanonendonner das Gemäuer.
Trommelwirbel ertönten. Männer sangen ein Kampflied, und
Kommandos hallten über den Hof des Schlosses. Geschosse heulten
durch die Luft und detonierten. Die Wirkung der Explosionen wurde bis
in die Grundmauern spürbar.
    »Hoffentlich werden wir hier nicht lebendig begraben«,
sagte Blue. Dann verwirrte sich sein Geist wieder. Er erhob sich,
ging zur Tür und klopfte energisch dagegen. »Ich werde
mich bei der Direktion beschweren, Frank. Der Lärm ist
unerträglich, und das Frühstück kommt auch viel zu
spät.«
    Pamo schnürte sich die Kehle zu. Er ging rasch zu Blue, legte
ihm den Arm um die Schulter und sprach besänftigend auf ihn ein.
    Die Schlacht dauerte bis zum späten Abend. Als es endlich
dunkel wurde, stellten beide Seiten das Feuer ein.
    Für Frank war es ein Wunder, daß der Kerker noch nicht
eingestürzt war. Pausenlos waren die Geschosse über ihnen
eingeschlagen. Von dem schloßartigen Gebäude konnte kaum
noch etwas vorhanden sein. Doch die Samwaren hatten den Kampf noch
nicht gewonnen. Sie hatten ein Drittel ihrer Schiffe verloren, und es
war nur einem Teil von ihnen gelungen, an Land zu kommen. Diese
Stoßtrupps aber waren von terranischen Einheiten eingekesselt

    worden, so daß sie weder an Bord zurückkehren, noch
tiefer ins Land vordringen konnten. Den Kanonen der Samwaren hatte
Solfott nur wenig entgegenzusetzen. Einige seiner Männer waren
bis zum Strand gelaufen und hatten von dort aus mit Energiestrahlern
einige Schiffe in Brand gesetzt. Die Reichweite dieser Waffen war
jedoch geringer als die der Bordkanonen, so daß für die
Schiffe keine Gefahr bestand, wenn sie nur weit genug vom Ufer
entfernt blieben.
    Frank Pamo wandte sich gerade vom Fenster ab, als sich die Tür
des Kerkers öffnete. Ein

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