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PR TB 143 Der Mann Mit Der Maske

PR TB 143 Der Mann Mit Der Maske

Titel: PR TB 143 Der Mann Mit Der Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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müssen",
sagte er zu Menchenk. „Aber wenn ich wieder erwache, müssen
wir miteinander sprechen!"
    „Nur immer zu!" forderte der Odykenaler ihn auf. „Um
meines Wohlergehens willen hoffe ich, daß du nicht schnarchst."
    Aber das hörte Mark Richter schon nicht mehr. Er war
eingeschlafen.
    *
    „Odykenal ist eine harte Welt", begann Menchenk seinen
Bericht.
    Das war fünfzehn Stunden später. Inzwischen war Mark
Richter von seinem Gastgeber gespeist und getränkt worden und
fühlte sich fast schon wieder normal.
    „Als wir, die wir uns die Freunde des Geistes nannten,
unsere Absicht kundtaten, nach Odykenal auszuwandern, da wurden wir
auf ganz Siga ausgelacht. Aber das focht uns nicht an. Wir waren es
gewohnt, ausgelacht zu werden. Wir hatten einen Glauben, der besagte,
daß ein intelligentes Wesen allein aufgrund seiner Fähigkeit,
zwischen Gut und Böse zu unterscheiden, von der Natur sozusagen
dazu gezwungen sei, gut zu sein. Andererseits sahen wir ringsum, daß
dieses Prinzip oft durch andere Einflüsse, zum Beispiel Habgier
und die Sucht nach Macht, außer Kraft gesetzt wurde. Wir
glaubten, daß das Prinzip der intelligenzgebundenen Güte
sich jedoch sofort wieder zur beherrschenden Lebenskraft entwickeln
würde, wenn das intelligente Wesen auf vergängliches Hab
und Gut verzichtete und vor allen Dingen mit der Natur in Einklang
lebte. Deswegen fiel unsere Wahl auf Odykenal. Der Planet bietet
nichts, was der auf ihm Wohnende zu erwerben trachten könnte -
so wenigstens glaubten wir damals - und auch war man der Natur auf
Odykenal näher als auf irgendeinem zivilisierten Planeten.
Hautnah sozusagen, jeden Augenblick ums Überleben kämpfend.
    Wir wanderten also aus. Insgesamt sechzig Siganesen, Männer
und Frauen, die sich, sobald sie ihre Heimatwelt verlassen hatten,
nur noch Odykelaner nannten. Das war vor rund zweihundert eurer
Standardjahre. Inzwischen haben wir uns auf dem Wüstenplaneten
eingerichtet. Wir kennen seine Tücken. Wir haben es gelernt, aus
verborgenen Quellen Nahrung und Energie zu beschaffen. Unsere
Siedlung ist inzwischen anderthalbhundert Seelen stark, und bis vor
kurzem hatte es den Anschein, als werde sie auch weiterhin blühen
und gedeihen.
    Nur eine Enttäuschung hatten wir erlebt: Odykenal war nicht
so arm wie wir dachten. Der Planet war - ebenso wie dieser - nicht
immer eine einsame, tote Wüstenwelt gewesen. Früher hatte
es, für die Dauer von Jahrmillionen, eine Vielfalt tierischen
und pflanzlichen Lebens dort gegeben. Und noch früher war die
Oberfläche des Planeten von den Kräften des Vulkanismus
geformt worden. Aus jenen längst vergangenen Zeiten stammten die
Reichtümer von Odykenal: Edelsteine, wie sie so rein und so groß
auf keiner anderen Welt der Galaxis gefunden werden! Darunter
Edelsteinarten, die es nirgendwo anders gibt. Wir wußten, daß
wir allesamt zu den reichsten Wesen dieser Milchstraße werden
konnten, wenn wir uns unterfingen, die Juwelen auf den Märkten
der Galaxis zu verkaufen. Unser Glaube jedoch rettete uns vor der
Versuchung - er und der Umstand, daß wir unser Raumschiff
unmittelbar nach der Landung vernichtet hatten. Wir lebten also mit
dem Reichtum, ohne ihn zu beachten. Wir benützten die Steine als
Schmuckgegenstände; aber sie galten uns nichts."
    Menchenk machte eine Pause. Sein Gesicht war ungewöhnlich
ernst, als er nach einer Weile fortfuhr:
    „Dann kam Jantzon. Er war ein Abenteurer, ein Terraner. Mit
seinem alten Raumschiff hatte es draußen im All irgendwelche
Schwierigkeiten gegeben. Er baute eine Notlandung in unmittelbarer
Nähe unserer Siedlung. Er hatte fünf Mann Besatzung an
Bord... das heißt: vier Männer und eine Frau. Sie waren
alle noch sehr jung. Jantzon, ein Mann und die Frau überlebten.
Die anderen starben bei der Notlandung. Wir kümmerten uns um die
Verunglückten. Wir nahmen sie in unseren Wohnhöhlen auf,
fütterten sie, tränkten sie und ließen sie von
unseren zwei Ärzten behandeln. Die ganze Siedlung, mehr als
zweihundert Männer, Frauen und Kinder, nahm am Schicksal der
Terraner Anteil."
    Mark Richter musterte ihn verblüfft.
    „Was ist?" fragte Menchenk. „Stört dich die
Zahl?"
    „Ja, du sagtest vorhin..."
    „... wir seien jetzt anderthalbhundert. Ja, das kommt noch",
nickte Menchenk grimmig. „Also gut: Jantzon leistete, als er
wieder auf den Beinen stehen konnte, den feierlichen Eid, daß
er unsere Güte nie vergessen werde. Als Zeichen seiner
Dankbarkeit - und auch als Beweis für den Eindruck, den

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