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PR TB 143 Der Mann Mit Der Maske

PR TB 143 Der Mann Mit Der Maske

Titel: PR TB 143 Der Mann Mit Der Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Zweifel: das war Salzwasserduft. Die Halle gehörte zu einem
Lagerhaus. Wie andere seiner Art war es vermutlich der
Feldfähren-Revolution des angehenden 35. Jahrhunderts zum Opfer
gefallen: Der Seetransport rentierte sich nicht mehr, seitdem die
Technik die riesigen, von künstlichen Schwerefeldern getriebenen
Luftfähren entwickelt hatte, die schneller und nur unwesentlich
teurer waren als selbst das am weitesten fortgeschrittene seegehende
Fahrzeug.
    Mark Richter schritt auf das Tor zu. Ein türgroßer Teil
davon ließ sich mühelos öffnen. Mark trat hinaus und
erblickte eine leere Auffahrt, die zum Kai hinunter in sanfter
Neigung abfiel. Eine breite Wasserfläche glänzte ihm
entgegen; aber drüben, auf der anderen Seite, gab es wiederum
Land.
    Es war kühl. Mark Richter, die barbarische Hitze des
Wüstenplaneten gewöhnt, fröstelte. Er ging die
Auffahrt hinab und gelangte auf eine breite, glatte Straße, die
am Kai entlangführte. Die ganze Gegend machte einen verlassenen
Eindruck. Auf dem Wasser war kein einziges Fahrzeug zu sehen, auf der
Straße kein Mensch.
    Oder doch... halt! Da waren Schritte zu hören. Um die Ecke
des nächsten Lagerhauses bog ein etwas verlottert wirkendes
Individuum. Es erblickte den SolAb-Agenten, stutzte ein oder zwei
Sekunden lang und setzte sodann seinen Weg fort. Während der
Mann auf ihn zukam, bemerkte Mark Richter, daß er Mühe
hatte, die Füße im richtigen Rhythmus voreinanderzusetzen.
Ein Tramp, dachte er. Wahrscheinlich hat er gerade das letzte Geld
vertrunken.
    Der Verlotterte baute sich vor ihm auf.
    „Heh, Kamerad...!" sagte er. „Du hast vielleicht
noch 'nen halben Solar... obwohl du gar nicht so aussiehst... oder
vielleicht 'nen kleinen Schluck..."
    Die Anspielung auf sein Äußeres brachte Mark Richter zu
Bewußtsein, was er in Ermangelung eines Spiegels bisher nicht
hatte wahrnehmen können: Salonfähig sah er wahrscheinlich
schon lange nicht mehr aus. Die Tage in der Wüste hatten seine
Kleidung mitgenommen. Auf Wangen und Kinn sproß ein dichter,
verfilzter Bart, und Menchenks Wasservorräte hatten mit Mühe
und Not zur Stillung des Durstes ausgereicht. Vom Baden war keine
Rede gewesen. Mark Richter fand sich außerstande, dem Tramp die
abfällige Bemerkung übelzunehmen.
    „Vielleicht kann ich was erübrigen", antwortete er
in dem gleichen vertraulichen Tonfall, „wenn du mir eine Frage
beantwortest. Wo sind wir hier?"
    „Kai achtzehn", antwortete der Tramp und rülpste
dazu.
    „Welche Stadt!"
    „Häh...!" machte der Tramp und riß taumelnd
die Augen weit auf. Gleich darauf kniff er sie wieder zu schmalen
Schlitzen zusammen, als bereite es ihm Mühe, sein Gegenüber
in Fokus zu bekommen. „Juneau natürlich! Mann, du mußt
aber einen hinter die Binde gegossen haben, wenn du nicht einmal das
mehr weißt...!"
    Mark Richter zog eine Geldmarke aus der Tasche und gab sie dem
Tramp. Der betrachtete sie mit leicht glasigem Blick, dann schüttelte
er den Kopf.
    „Mensch... bei dir ist wohl nicht mehr alles richtig im
Com... im Computer!" lallte er. „Das sind ja... zehn
Solar...!"
    Er wich ein paar Schritte zurück, als fürchte er, daß
Mark ihm die Marke wieder abnehmen werde, wenn er erfuhr, wieviel sie
wert war. Mark wollte den Betrunkenen beruhigen; aber es kam ihm
etwas dazwischen.
    Er fühlte sich plötzlich von einer unwiderstehlichen
Kraft gepackt und zu Boden gerissen. Der betrunkene Tramp stieß
einen schrillen Schrei aus und wurde davongewirbelt. Der betäubende
Donner einer Explosion brandete über Mark Richter hinweg.
Instinktiv barg er den Kopf unter den Armen, als ringsum
Trümmerstücke auf die Straße zu regnen begannen.
    Der Spuk war ziemlich schnell vorbei. Mark sprang auf. An dem
Lagerhaus, aus dem er gekommen war, stand keine Formplatte mehr auf
der ändern. Die Auffahrtrampe und die Kaistraße waren mit
Trümmern übersät. Selbst die beiden benachbarten
Lagerschuppen nahmen eine windschiefe Haltung ein.
    Mark Richter begriff. Der Eigentümer des geheimnisvollen
Transportmechanismus hatte sich gegen Mißbrauch geschützt.
Wahrscheinlich hätte er an den Aggregaten, die an der Rückwand
der Kammer standen, irgendeine Schaltung vornehmen sollen, um die
Selbstzerstörungsautomatik zu entschärfen. So, wie die
Dinge lagen, konnte er froh sein, daß die Bombe nicht
explodiert war, als er sich noch im Innern des Lagerhauses befand.
    Der Donner der Explosion hallte noch immer von den auf der anderen
Seite des Meeresarms gelegenen Bergen wider,

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