PR TB 146 Maschine Des Bösen
Sie uns nicht einmal erzählen, wie es überhaupt
zu Ihrem Schiffbruch gekommen ist?« fragte Edmond O'Quiery.
»Sie denken an eine Zeitverschiebung«, sagte Frank
Pamo. »Das erscheint mir allerdings die einzige Erklärung
zu sein.«
»Trinken Sie erst einmal eine Tasse Kaffee«, sagte
Tifflor. Er bat die Havaristen, Platz zu nehmen. Frank berichtete in
knappen Worten, was ihnen widerfahren war.
»Mir ist jetzt alles klar«, bemerkte Dr. O'Quiery, als
er geendet hatte.
»Dann sagen Sie uns, was Sie herausgefunden haben«,
bat Tifflor.
»Es gibt nur eine Möglichkeit«, führte der
Astronom aus. »Als die Space-Jet beschleunigte, geriet sie in
die Nähe eines Schwarzen Loches. Sie wurde von diesem aus ihrer
Bahn gerissen. Mr. Pamo tat das einzig Richtige. Er ging zum
Linearflug über. Das war die einzige Möglichkeit, sich den
gewaltigen Gravitationseinwirkungen des Schwarzen Loches zu
entziehen. Offenbar war die Jet diesem aber bereits zu nahe. Fünf-
oder gar sechsdimensionale Energiewirbel beeinflußten den Flug
der Jet im Linearraum und drohten sie zu vernichten. Wiederum blieb
keine andere Wahl, als in das Einstein'sche Kontinuum zurückzukehren.
Der Eintritt erfolgte in der Nähe des Schwarzen Loches, das Oval
durchschlagen hat. Die Zerstörung der Jet war die Folge. Und
nicht nur das. Es ist mittlerweile bekannt und bewiesen, daß
die extremen Schwereverhältnisse eines Schwarzen Loches
Zeitphänomene hervorrufen können. Nur so läßt
sich erklären,
daß Sie, Mr. Pamo, und Ihre Freunde einen Zeitsprung um 120
Jahre gemacht haben.«
»Das hört sich recht interessant an, Dr. O'Quiery«,
sagte der Solarmarschall. »Mir scheint jedoch, daß es ein
wenig zuviel des Zufalls wäre, wenn die Jet einmal vor
hundertzwanzig Jahren durch die unmittelbare Nähe eines
Schwarzen Loches bedroht worden wäre, und dann bei ihrer
Rückkehr aus der Librationszone noch einmal. So oft sind
Schwarze Löcher ja nun auch wieder nicht.«
»Für mich hat das nichts mit einem Zufall zu tun, Sir.
Im Gegenteil. Es ist nur logisch, daß die Jet von verwandter
Energie aus dem Zeitstrom zurückgerissen worden ist. Es muß
eine Art Energiebrücke durch den Linearraum von Schwarzem Loch
zu Schwarzem Loch geschaffen worden sein. Nur so läßt sich
alles erklären. Die Space-Jet hat sich nicht in der üblichen
Energieform, in dem bekannten Zwischenraum zwischen Einsteinraum und
dem Hyperraum befunden, sondern in einem ähnlich strukturierten
Kontinuum, in dem jedoch eine andere Zeit galt. Schwarze Löcher
bilden sozusagen die Schleusen, die hinein- und hinausführen.«
»Ihre Theorie hat etwas für sich, Doktor. Ganz
befriedigt sie mich jedoch nicht. Doch das spielt jetzt keine Rolle.
Sie, Mr. Pamo müssen sich damit abfinden, daß Sie einen
Zeitsprung gemacht haben. Sie werden zweifellos damit fertig werden.
Wir haben zunächst andere Probleme, mit denen wir uns
vordringlich befassen müssen. Ich hoffe, Sie haben Verständnis
dafür, daß wir Ihres zunächst zurückstellen
müssen.«
»Natürlich, Sir.«
Der Solarmarschall umriß in kurzen Worten die Aufgaben der
Expedition und die Ereignisse auf Oval.
»Ich bin überzeugt davon, Sir, daß die Ovaler uns
für das Naturereignis verantwortlich machen«, sagte Frank,
als Tifflor seinen Bericht abgeschlossen hat. »Aus ihrer Sicht
ist kaum etwas anderes möglich. Darf ich die Gefangenen einmal
sehen?«
»Natürlich. Kommen Sie.«
Tifflor, Ekret Manshat, Frank Pamo, Blue und Simo San verließen
die Hauptleitzentrale und schwebten im Antigravschacht bis zum Deck 2
hinunter. Von hier aus konnten sie die beiden letzten Ovaler sehen,
die der Erste Offizier im Schiff belassen hatte. Sie waren nicht mehr
paralysiert, befanden sich aber in Prallfeldkäfigen, aus denen
sie nicht ausbrechen konnten. Zugleich verhinderten die flimmernden
Energiewände, daß die Ovaler weitere Zerstörungen
anrichteten.
»Bisher ist es nicht gelungen, sich mit ihnen zu
verständigen«, teilte Ekret Manshat mit. Er strich sich
mit dem Finger über die Schramme, die er beim letzten
Kommunikationsversuch davongetragen hatte. »Ich weiß auch
nicht, ob es sich lohnt, sich noch länger um sie zu bemühen.
Vielleicht sollten wir starten und uns nur um das Schwarze Loch
kümmern, das die Provcon-Faust angeblich bedroht.«
»Ich möchte es versuchen«, bat Frank Pamo. »Sie
würden mir helfen, wenn Sie mich ganz allein ließen. Wenn
Sie wollen, können Sie mich ja über Telekom beobachten. Die
Ovaler aber sollen
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