PR TB 146 Maschine Des Bösen
eingeschaltet?«
»Keine Sorge, Frank. Ich passe schon auf.«
Das Projektil näherte sich zunächst scheinbar nur
langsam. Doch das täuschte. Als es die dichteren Luftschichten
durchstoßen hatte, raste es mit erheblicher Geschwindigkeit
heran. Dann aber zeigte sich bereits, daß die Hauptpositronik
des Zerstörers zuverlässig arbeitete. Sie störte die
Ortung der Rakete und ließ sie in deutlichem Abstand
vorbeifliegen.
Frank Pamo vernichtete sie mit einem einzigen Schuß aus der
nach hinten gerichteten Impulskanone des Zerstörers, als sie
genügend weit entfernt war.
»Warum machst du das?« fragte Blue.
»Es ist nicht nötig, daß sie irgendwann einmal
auf Takrat zurückfällt und dann in der Atmosphäre
explodiert. Sie würde den Planeten nur unnötig verseuchen.«
»Es steigen schon wieder zwei Raketen auf.«
»Mit denen verfahren wir nicht anders.«
Im Laufe der nächsten drei Stunden feuerten die Takrater noch
zwölf weitere Raketen auf das Raumschiff ab, ohne einen einzigen
Treffer zu erzielen. Dann endlich schienen sie einzusehen, daß
diese Art von Angriff sinnlos war. Währenddessen horchte Frank
den Planeten ab. Er hoffte, Funksprüche auffangen zu können,
aber er vernahm überhaupt nichts. Falls es auf Takrat überhaupt
Kommunikationsgeräte gab, dann mußten diese grundsätzlich
durch Kabel miteinander verbunden sein.
»Okay, Blue. Wir senden nur die in der Galaxis bewährten
Symbole für Frieden und Freundschaft. Danach lassen wir ihnen
noch zwei Stunden, sie zu enträtseln. Dann landen wir.«
Er schob die vorbereitete Schablone, die an Bord eines jeden
terranischen Raumschiffs vorhanden war, in die Funkgeräte. Der
Peilton, der die Takrater schließlich entnervt haben mochte,
verstummte. Dafür sendete der Zerstörer pausenlos die
Zeichen, die Friedfertigkeit symbolisieren sollten. Frank Pamo blieb
jedoch skeptisch. Er glaubte nicht daran, daß sie damit Erfolg
haben würden. Diese Methode war ihm zu konventionell, und er
wußte, daß die Erfolgsquote nicht besonders hoch war.
Die zwei Stunden verstrichen, ohne daß etwas geschah, was
darauf hingedeutet hätte, daß sich eine Verständigung
anbahnen könnte. Frank Pamo gab den Befehl zur Landung.
Gleichzeitig setzte er eine Nachricht an die VINCRA ab, in der er
Tifflor mitteilte, was * bisher geschehen war.
Blue steuerte die Maschine nach unten. Es gab keinerlei
navigatorische Schwierigkeiten, da die positronischen Einrichtungen
die wichtigsten Arbeiten übernahmen. Sie hätten den
Zerstörer auch allein landen können.
»Was hältst du davon?« fragte der Terraner, als
eine weite Ebene vor ihnen auftauchte, in der eine Stadt lag.
Sie war zu beiden Ufern eines schmalen Flusses errichtet und wurde
durch zahlreiche Vegetationsflächen aufgelockert.
»Das ist genau richtig«, schrie Simo San, der auf der
Rücklehne des Pilotensessels stand. »Da gehen wir
'runter.«
Frank schwieg, da er keine Einwände zu machen hatte.
Blue Eigk verzögerte stark. Helle Flammenbündel schossen
aus den Bremsdüsen an den Stummelflügeln. Für Sekunden
schien die Maschine in Feuer gehüllt zu sein. Dann schwebte sie
sanft auf ein freies Feld herab, das etwa einen Kilometer von den
erste Häusern der
Stadt entfernt war. Die Gebäude waren größtenteils
quaderförmige, plumpe Bauten. Fast alle waren durch über
dem Boden errichtete Gänge und Tunnel miteinander verbunden.
»Im Winter ist hier alles zugeschneit«, sagte der
Maruner. »Dann verschwindet wahrscheinlich die ganze Stadt
unter dem Schnee.«
»Ein Glück, daß wir im Sommer kommen«,
erwiderte Blue. Er landete den Zerstörer mit Hilfe des
Antigrav-Triebwerks. Fast lautlos setzte die schwere Maschine auf.
Jetzt war das Flimmern der Energieschirme deutlich zu erkennen.
Frank blickte zu den baumartigen Gewächsen hinüber, die
zwischen den Häusern der fremdartigen und düsteren Stadt
wuchsen. Sie glichen riesigen Gräsern mit breiten und
fleischigen Blättern. Von diesen ging ein eigentümliches
Leuchten aus, das die Umgebung mehr erhellte, als es durch die winzig
aussehende Sonne geschah. Das Zentralgestirn sah nur so groß
aus wie ein Tennisball.
Frank wollte die Kuppel über seinem Sitz öffnen, als
plötzlich ein Geschoß im Energieschirm des Zerstörers
explodierte. Er zuckte unwillkürlich zurück, doch blieb
seine Reaktion noch weit unter der von Blue, der sich tief duckte,
oder jener von Simo San, der von der Lehne heruntersprang und unter
dem Sessel Schutz suchte.
Frank schloß
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