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PR TB 147 Flucht Der Androiden

PR TB 147 Flucht Der Androiden

Titel: PR TB 147 Flucht Der Androiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sturmerfüllte Dunkelheit hinaus. Keraik schnellte sich weit
nach hinten und in die Höhe, suchte mit den Augen ihre Waffen,
aber ich setzte nach, und sie mußte Schritt um Schritt
rückwärts fliehen. Immer wieder entkam sie durch eine
schnelle Drehung, durch einen unerwarteten Ruck, durch meisterhafte
Körperbeherrschung meinen Schlägen. Dann waren wir am Ende
der Terrasse angekommen. Keraik bückte sich und schrie noch
einmal leise auf, als sie mit beiden Händen die heiße
Schale der Öllampe ergriff und nach mir schleuderte. Ich hatte
die Wendung des Kampfes rechtzeitig begriffen und hechtete von der
Terrasse hinunter ins sturmgepeitschte Gras. Das aufflammende Öl
bildete einen feurigen Bogen, und ich schleuderte noch im Sprung das
Beil, um sie abzulenken.
    Ich landete im Gras, überschlug mich und blieb einen
Herzschlag länger als unbedingt nötig liegen. Dann wälzte
ich mich herum und sah, daß ich gut getroffen hatte. Zu gut.
Das Beil hatte den Schädel Keraiks halb gespalten, und die Frau
lag neben dem zweiten Feuer.
    Drei Gegner sind noch vor dir! Und Tashil ist erbarmungslos!
    Ich sprang auf die Beine. Ich rannte wieder hinauf und holte den
Bogen. Der Sturm hatte seinen Rhythmus nun geändert. Es gab nur
noch kurze, harte Stöße von ungeheurer Wucht. Der Himmel
war vollkommen verfinstert. Immer wieder bogen sich die Bäume
zur Seite, warfen Blätter ab, die in Spiralen davongerissen
wurden. Äste krachten, und die Sandwirbel wurden dichter, als
ich mich neu orientierte und in die Richtung des Palasts der
Liebesgöttin lief.
    Mein Körper begann, erste, schwere Spuren der Erschöpfung
zu zeigen. Aber die Zeit verging zu schnell. Als ich mich zwang,
langsamer zu laufen und mich von den Sturmstößen treiben
zu lassen, fühlte ich die ersten Regentropfen auf meiner Haut.
Oder war es hochgerissenes Wasser aus einer der vielen Quellen. Der
Sturm war der eigentliche Herrscher dieser Nacht. Er fachte die
Flammen der brennenden Häuser an und verwandelte sie in ein
Lauffeuer, das rechts und links hinter mir nach Osten raste.

6.
    Der Zustand des Landes, durch das ich seit mehr als einem Mond
raste wie ein Stück gehetztes Wild, konnte mich nicht darüber
hinwegtäuschen, daß es verlorenes Land war. Die Savanne
und ihr Grün täuschte: Die Schicht fruchtbarer Erde unter
den Pflanzen war
    dünn. Ein Brand, ein Überweiden, ein kräftiger
Sturm konnte sie davontragen. Der Wechsel von Trockenheit und
heftigem Regen löste einen chemischen Vorgang aus, der den
ausgelaugten Lehm mit dem Sand verband und ein unfruchtbares Mineral
ergab. Die Herden der Hirten und das Wild trugen dazu bei.
Blitzschlag und Flächenfeuer verwüsteten riesige Gebiete.
Dieses Land hier hatte nicht mehr die Kraft, sich zu erholen, wenn es
einmal ernsthaft geschädigt worden war. Dasselbe galt für
die bewachsenen Flächen der Tafelberge. Eines nicht zu fernen
Tages würde hier alles Wüste sein, und vielleicht
erinnerten nur noch die Steinfiguren, jene unfertigen plastischen
Entwürfe, an meinen Kampf mit den Androiden und an die fremden
Götter.
    Ngarto hatte sich zweifellos etwas gedacht, als der Palast
errichtet wurde. Er wuchs - nahezu völlig natürlich - wie
eine merkwürdige Pflanze aus der Natur des Tafelbergs.
Unmerklich gingen die wilden Büsche in sorgfältig
beschnittene Reihen und Linien über. Es gab kugelförmige
Büsche, solche, die wie Mauern wirkten, und andere, die im
gelbweißen Licht des herankommenden Feuers wie Gestalten aus
einem unbekannten Mythos aussahen. Ich eilte an ihnen entlang auf
eine Handvoll von kleinen, weißen Bauten zu, die in einer
lockeren Gruppe zusammenstanden. Sie erhoben sich auf Stelzen, waren
untereinander durch zierliche Stege verbunden, hatten flache Dächer
und schienen innen aus vielen kleinen Räumen und Winkeln zu
bestehen.
    Keine einzige Wache! Kein Sklave! Sie sind alle geflohen! sagte
der Logiksektor eindringlich.
    Welche Waffe? Ich entschied mich für den Strahler und
verharrte dicht vor den Pavillons. Niemand beachtete mich. Ngarto,
Lapee und Tashil machten nicht einmal den Versuch, mich zu suchen.
Ich verstand es nicht. Ich vermochte mich nicht in die Überlegungen
der Androiden hineinzufinden.
    Die schmalen, hohen Fensteröffnungen der Pavillons schienen
mit dünnem Pergament aus Tierhäuten verschlossen zu sein.
Ich bemerkte dahinter tiefgelbes Licht. Vor mir führte eine
Treppe, die aus wuchtigen Steinplatten bestand, im Halbkreis
aufwärts. Zögernd ging ich hinauf. Durch das

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