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PR TB 149 Die Grosse Flut

PR TB 149 Die Grosse Flut

Titel: PR TB 149 Die Grosse Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Über uns
kreiste der Silberreiher; es gab keinen besseren Schutz gegen Löwen
und Räuber. Der Gleiter stand hinter uns, neben dem leise
plätschernden Wasser brannte ein winziges Feuer, über dem
sich eine mit Speck aus Ninives Vorräten gespickte Gazelle
drehte. Nisobar wandte mir sein bärtiges Gesicht zu und brummte:
    „Wir beide, Jäger Atlan, haben eine Pause verdient.“
    „Du sagst es, Shargal“, erwiderte ich. „Noch
vier Stämme müssen wir treffen, dann hat sich das Maß
derjenigen, die nach Osten wandern werden, vertausendfacht.“
    „Ich merke es in meinen alten Knochen!“sagte er. Ich
griff nach dem kaschierenden Lederband und nahm mein „Amulett“vom
Hals. Ich gab es ihm und sagte leise:
    „Es wird dir helfen. Nach einer Stunde fühlst du dich
wieder besser - he! Vergiss nicht, den Spieß zu drehen. Wir
wollen keine Krusten essen.“
    Er hatte recht. Die letzten dreißig Tage und Nächte
hatten uns zermürbt. Wir waren den Bildern des Vogels gefolgt
und hatten nicht weniger als vierundneunzig Stellen besucht. Unser
langer Flug hatte uns fast über die gesamte Wüste des
Westens geführt, vom Rand des nördlichen Bergzugs bis an
das Ufer des Meeres. Wir waren immer wieder als Götter
aufgetreten, die den Sterblichen den Befehl gaben, nach Osten zu
wandern. Das Ziel lag in allen Fällen an der gleichen Stelle. In
den nächsten Monden würden sich Hunderte von Gruppen
aufmachen und mit Vieh, Hunden und Zelten wandern. Sie würden
sich wie ein riesiger Keil zwischen Ur und Ninive schieben.
    Tausende und aber Tausende Menschen würden die Ufer des
Buranun erreichen. Dort fanden sie entweder leeres Land oder solches,
das bearbeitet wurde. Bei der Landnahme des Besitzes von Bauern würde
es Kämpfe geben. Um diese Kämpfe zu schlichten, würde
Ur Truppen schicken müssen. Der Plan der Wanderer-Androiden
wurde empfindlich gestört, denn statt sich auf den Kriegszug
konzentrieren zu können, mussten zahlreiche kleine Scharmützel
geführt werden.
    Der erste Teil des Planes scheint gelungen, Arkonide, pflichtete
mir der Logiksektor bei.
    „Und vergiss nicht, mir einen Becher Wein
aufzuheben!“grollte Nisobar.
    Wir waren müde und ungepflegt. Unsere Vorräte gingen
beängstigend schnell zur Neige. Obwohl wir unterwegs Wild
schossen und Früchte sammelten, wurde unsere Verpflegung
eintönig. Ununterbrochen hatten wir uns mit Wilden, Halbwilden
und - das war neu und überraschend für mich - mit kleinen
Gruppen hochintelligenter Menschen herumgeschlagen. Sie alle waren
Wüstenbewohner. Nomaden meist, wenige Sesshafte. Einige Gruppen
beherrschten die Bearbeitung von Eisen, andere waren Spezialisten in
der Kunst des Bogenschießens und der Waffenherstellung, andere
wieder erzeugten wunderschöne Keramik. Sie alle schienen
überzeugt worden zu sein. Wir waren unserer Rolle als Götter
mehr als überdrüssig.
    „Keine Sorge. Wir teilen ehrlich. Noch sieben Becher oder
acht!“sagte ich.
    Wir rasteten seit dem späten Nachmittag.
    Im Wasser der Quelle hatten wir uns ausgiebig gewaschen und
gereinigt, hatten ein paar Stunden im Schutz des Robotvogels
geschlafen, dann den Braten vorbereitet und uns erholt. In den Tagen
des langen Mondwechsels waren wir Freunde geworden. Wir waren allein,
teilten die Nachtwachen ebenso wie die Fladenbrote, die Abenteuer
nicht weniger als die Kämpfe und die Versuche, den störrischen
Menschen unsere Meinung aufzuzwingen, mit allen denkbaren Listen und
Tricks. Wir waren müde, aber glücklich über den
Erfolg.
    „Es wird Zeit, dass wir nach Ninive zurückkehren!“brummte
der Krieger, der sich unter den Schwingungen des Aktivators sichtlich
erholte.
    „Du sagst es, Nisobar!“
    Aus der Luft erklang ein seltsamer Laut. Ich identifizierte ihn
augenblicklich. Es war ein Geräusch, das durch seine totale
Andersartigkeit selbst im Tiefschlaf alarmierte. Wie wenn man mit
einem Messer an rauer Tonware entlangfuhr. Der Vogel warnte! Ich
griff zum Dolch, und wieder einmal handelte Nisobar derartig schnell,
dass ich staunte. Er riss die Keule an sich, rollte sich zur Seite
und in die Dunkelheit abseits des Feuers, dann entfernte er sich mit
drei, vier Sprüngen und war vollständig unsichtbar und
unhörbar.
    Ich hielt den schweren Dolch, in Wirklichkeit eine tödliche
Strahlwaffe, in der Hand und kauerte mich hinter dem Gleiter
zusammen. Der Vogel kam mit rauschenden Kunststoffedern tiefer
herunter, schwebte nach Norden und schaltete einen kleinen
Kurzzeitscheinwerfer ein.
    Im

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