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PR TB 150 Der Letzte Kurier

PR TB 150 Der Letzte Kurier

Titel: PR TB 150 Der Letzte Kurier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dauernd im
Auge!"
    Mark Richter kaute an den Enden seines Schnurrbarts - ein sehr
ungewöhnliches Verhalten für den,-der ihn kannte.
    „Ich hoffe nur, Sie haben Ihren Bordarzt nicht überschätzt!"
knurrte er. „Wo ist Pahu?"
    Werman beschrieb den Weg. Mark Richter eilte voran. Als er den
Raum erreichte, in dem das Verhör stattfand, sah er Pahu mit
glänzenden Augen in einer Runde von Terranern sitzen, die alle
munter auf ihn einredeten. Es war eine merkwürdig lustige
Gesellschaft, und Mark kam der Verdacht, daß Pahu nicht der
einzige war, der getrunken hatte.
    Pahu erkannte Mark sofort wieder - was überraschend war, wenn
man bedachte, daß für ihn die fremden Gesichter alle
gleich aussehen mußten. Er erhob sich, ein wenig schwankend,
und kam auf

    Mark zu. Ein Schwall von Worten kam aus seinem Mund. Mark lächelte
ihm zu und sagte:
    „All das werden wir gleich verstehen."
    Dann sah er sich um.
    „Wie hat er auf das Verhör reagiert?" wollte er
wissen.
    „Solange er nur Reenda sagte, sprach der Translator nicht
an", antwortete Werman. „Das Gerät fing erst an zu
arbeiten, als der Knabe nach dem ersten Glas Schnaps wirklich zu
reden anfing. Als er den Translator sprechen hörte, erschrak er
zunächst furchtbar. Später dann legte sich seine Angst..."
„Wahrscheinlich unter dem Einfluß von noch mehr Schnaps!"
brummte Mark.
    „Wir waren vorsichtig, Mark", hielt ihm der Arzt
entgegen. „Ich bin kein Risiko eingegangen." „Haben
Sie selbst schon zu ihm gesprochen?"
    „Nein", antwortete Werman. „Das wollten wir Ihnen
überlassen."
    Mark Richter setzte sich Pahu, der inzwischen wieder Platz
genommen hatte, gegenüber. Ein komplexes Translatorgerät,
nicht eines von der tragbaren Sorte, stand vor ihm auf dem Tisch.
Mark schaltete es ein.
    „Pahu", sagte er: „Mein Name ist Mark, und ich
bin dein Freund!"
    Sekunden später erklangen dieselben Worte in Pa-hus kehliger,
mit Schmatzlauten durchsetzter Sprache. Die Wirkung war überraschend.
Pahus braunes Gesicht wurde grau vor Entsetzen. Die Augen wollten ihm
aus den Höhlen treten, als er die kleine Zaubermaschine
anstarrte. Mit gellendem Schrei sprang er auf.
    „Miina ... Miina ...",jammerte er und rannte wie ein
Besessener in Richtung des Ausgangs.
    Offenbar war der Schreckjedoch übermächtig. In der Nähe
des Schotts brach Pahu ohnmächtig zusammen.
    „Tödlicher Zauber ... tödlicher Zauber ...",
wiederholte der Translator lakonisch seine letzten Worte. Der Arzt
kümmerte sich sofort um den Bewußtlosen. Mark Richter
blickte in die Runde.
    „Ihre und meine Erfahrungen zusammengenommen", sagte er
ernst, „machen eines überdeutlich: Pahu ist mit einer
Technik wie der unseren nie zuvor in Berührung gekommen. Er wird
uns über die acht verschwundenen Schiffe keine Auskunft geben
können."
    Unter den helfenden Händen des Arztes kam Pahu alsbald wieder
zu sich. Man hütete sich, ihn gleich von neuem mit dem
Translator zu konfrontieren. Statt dessen führte man ihn an Bord
herum und war ihm behilflich, seine kindliche Neugierde, die alles
umfaßte, was glitzerte, leuchtete oder Geräusche von sich
gab, zu befriedigen. Auch Nahrung wurde ihm angeboten, aber er lehnte
sie ab — sehr zur Erleichterung Mark Richters, der nicht genau
wußte, wie der Magen eines Eingeborenen auf terranische
Raumfahrerkost reagieren würde. Schließlich aber drängte
Pahu erstaunlicherweise selbst in den Raum zurück, in dem er
verhört worden war. Beim Anblick des Translators wurde sein
Gesicht von neuem grau vor Furcht. Dennoch setzte er sich gefaßt,
wenn auch ein wenig zitternd, auf seinen Platz. Ohne die angstweiten
Augen von dem Gerät zu wenden, machte er eine Geste, die
bedeutete, daß der Translator eingeschaltet werden solle. Mark
Richter kam der Aufforderung nach. Diejüngste Erfahrung noch in
guter Erinnerung, zog er es vor, diesmal zu schweigen und Pahu den
Vortritt zu überlassen.
    Der Eingeborene zögerte eine Weile. Man sah an den Bewegungen
seines Gesichts, wie er versuchte, Worte zu formulieren. Als sie ihm
schließlich über die Lippen kamen, sprach er vor lauter
Angst so hastig, daß Mark Richter fürchtete, der
Translator werde nicht mitkommen. Doch das Gerät übersetzte
prompt:
    „Reenda, die Göttin ... sie befiehlt euch, in ihrem
Antlitz zu erscheinen!"
    In diesem Augenblick begriffMark Richter zweierlei. Erstens
verstand er, warum der Translator mit dem Wort „Reenda"
nichts anzufangen gewußt hatte. Es war ein Name, wie

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