PR TB 152 Der Stadtebauer
Was ordnest du an?"
Schweigend dachte ich nach. Die Legende, die Namen, die
verschollenen Boten und Aiv, die wirklich gewesen war... es ergab
einen Sinn. An dieser Stelle, die aus tausend Gründen ideal war,
würden wir die neue Kultur gründen. Ich holte tief Luft,
war etwas erstaunt über meinen eigenen Mut und rief laut und
deutlich:
"Wir kommen. Wir landen in Frieden, und jeder, der diesen
Frieden stört, wird von uns vernichtet.' Wir werden die Stadt
der Städte errichten. Helft uns, und wir heIfen euch!"
Diesmal erscholl von beiden Ufern zustimmendes Geschrei. Ich hörte
auch den krächzenden Rufdes Seeadlers über unseren Köpfen.
Die Elefanten stimmten in das Lärmen ein. Unsere Verkrampfung
wich, und wir erkannten alle fast gleichzeitig, daß wir am Ziel
waren.
"Bringt die Schiffe ans Ufer, Freunde!" sagte ich laut
"Und habt keine Furcht. Vor uns liegen Jahre
vollerAufregungen und
Wunder!"
Die Schiffe schwangen herum und steuerten rückwärts ans
Ufer, dann trieb die Strömung sie längsseits, des Steges.
Etwa die Hälfte unserer Besatzung folgte mi hinaus aufdie
dunkelbraunen Bretter. Wir gingen voller Bewaffnung ans Ufer.
Parallel zu uns platschten die grauen Riesentiere durchs Wasser.
Wirwurden von einerWelle der Freundschaft und Freude blitzschnell
überwältigt. Die Männer bewunderten unsere Waffen die
Mädchen warfen
den jungen Männern glutvoll Blicke zu, die älteren
Menschen lächelten uns scheu und vollerVertrauen an.
Ihr seid zur richtigen Zeit gekommen. Die Saat wurde reif!
erklärte der Extrasinn.
Am Ufer, nachdem ich mich durch eine Masse begeisterter Menschen
geschoben hatte, bog ich nach rechts' ab. Alle Zeichen deuteten
darauf hin, daß sie sich über unser Kommen freuten. Sie
würden Grund bekommen, bitter enttäuscht zu werden - auf
eine ganz besondere, Art.
Shahi und ich trafen im Schatten einer gewaltigen Zederzusammen;
hinter ihrwarteten schweigend und mit abschätzenden Blicken ihre
Krieger.
"Mein Haar ist gefärbt. In einem halben Jahr ist es
wieder weiß", sagte ich und streckte die rechte Hand aus.
DerAusdruck in Shahis Gesicht war schwer zu deuten. Sie musterte
mich wie ein Fabelwesen.
"Aivs Legende sagt viel über den Mann, der kommen und
uns helfen wird!" erklärte Shahi leise. "Die nächste
Zeit wird zeigen, ob du der Mann bist."
Sie schüttelte meine Hand, und immer schwebte über mir
Khiji.
„Ich bin der Mann. Wir bauen die Stadt, und wirwerden
fröhlich sein, wenn sie gebaut wird!" sagte ich. "Ich
glaube, wirsollten miteinander sprechen." Sie lächelte
kurz. Unverkennbar war für mich, daß sie in mir einen
Konkurrenten der Macht sah.
Das tun wir, Atlantharro. Und wer soll der Herrscher über der
Stadt sein?"
Ich lachte laut und erklärte:
,,Du und ich. Jeder in dem Bereich, von dem er mehr versteht. Aber
bis zu diesem Zeitpunkt wird noch viel Zeit vergehen."
So war es. Nachdem die Schiffe an Land und entladen waren,
begannen wir mit derArbeit. Die Eingeborenen wurden von unserem Eifer
mitgerissen und kamen schließlich auf eigene Ideen, Wir hatten
alle denselben Plan, und wir begannen mit den grundlegenden Dingen.
Fieber und Seuchen dezimierten die Bevölkerung - wir schufen
eine Kanalisation, ehe wir mit dem Bau des ersten Gebäudes
begannen. Wir legten die sumpfigen Flächen trocken, und wir
rodeten den Urwald, um FelderfürWeizen, Gerste, Felderbsen und
Melonen zu schaffen. Wir sammelten die Früchte der Dattelpalmen
und verwendeten. das Holz der mit Bronzeäxten gefällten
Bäume, um große Lager anzulegen. Wir zogen Melonen und
entdeckten die Verwendung von einer Pflanze, deren Blütengespinst
eine Wolle lieferte, die derjenigen aus, Schaffellen überlegen
war.
Mit der Erde, dem Sand und dem Gestein, das wir an einer Stelle
aushoben, warfen wir rund um den natürlichen Hügel Wälle
und Plattformen auf. Wir lehrten die Eingeborenen die Kunst, Ziegel
zu brennen und zu formen. Gespanne aus Kurzhornrindern zogen tiefe
Furchenin den Boden. Wir
verwendeten die gezähmten Elefanten, um uns bei schweren
Arbeiten zu helfen. Wir besiegten das Fieber, kurierten die Seuchen,
heilten Wunden und schufen Vorräte.
Und dann gingen wir daran, die Unterstadt zu errichten. Sie würde
ein Zentrum der Handwerker und Künstler werden.
Es waren hundertfünfzig Tage, in denen wir die Grundlagen
schufen. Nur ein Gemeinwesen, das Nahrungsmittel im Überfluß
produzierte, war in der Lage einzelne Frauen und Männervon der
Nahrungsmittel beschaffung freizusetzen. Diese
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