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PR TB 152 Der Stadtebauer

PR TB 152 Der Stadtebauer

Titel: PR TB 152 Der Stadtebauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Welt, die sich selbst nicht begreift. Ich habe
aus jedem Becher getrunken, aber mein Durst hat niemals aufgehört."
    "Du hast die Becher hinter dir zerbrochen, Liebster?"
    Ihrschlanker, braungebrannter Körperwarwunderbar kühl
und glatt.
    Ich erwiderte, etwas überrascht und noch immer ehrlich:
    "Nein. Die Becher wurden zerbrochen. Fast niemals von mir.
Die Jahre taten es. Oder ein Kampf tötete die Menschen, die ich
liebte. Oderdas Schicksal schlug zu."
    Vergiß nicht wer du bist. Die Demutsgeste paßt nicht
recht zu einem Kristallprinzen! zischte das Extrahirn. Ich ignorierte
diesen Einwand.
    "Warst du jemals glücklich?"
    Ich hatte während der "wachen" Tage einen Fehler
nie begangen - ich hatte nie die schnelle Auffassungsgabe und die
natürliche Intelligenz aller Mannschaftsmitglieder unterschätzt.
Sie waren Kinder ihrer Zeit, aberwas ein Mensch jetzt und heute
lernen, wissen und können konnte - sie verfügten darüber.
ES schien lange gesucht zu haben.
    "Doch, ich war es. Für Momente, die flüchtig waren.
Aber ich erinnere mich an jeden Moment. Ich war mit Männern
glücklich, weil sie meine Freunde waren. Und mit Frauen, weil
ich sie liebte. Nach einem Kampf. Nach einer schweren Aufgabe. Und
jetzt, ob du es glauben willst oder nicht, Charsada, bin ich
glücklich mit dir."
    "Auch dies", sagte sie überzeugt,"wird
irgendwann zu Ende sein."
    "Natürlich. Aber es liegt an uns, das Ende
hinauszuschieben."
    "Ich will es tun!" sagte sie und goß noch etwas in
die Becher.
    „Ich auch", erwiderte ich und küßte sie. Es
war richtig und wahr zugleich: Ich genoß diese Stunden, und ich
war glücklich, während wir alle darauf warteten, daß
der Blitz der Erkenntnis oder vielmehr des plötzlichen Erkennens
die Finsternis spaltete.
    Die bewaldeten Ufer glitten langsam an uns vorbei. Wieder mußten
wir rudern, der Fluß wurde flacher, und hin und wieder tauchten
Steine und

    dahinterweiße Wirbel auf. Am Bug derAIV stand Tilpath mit
einer langen, federnden Bambusstange und rief Rajgir die Tiefe zu.
    Die Schiffe krochen dahin. Das Wild wurde seltener, an den Ufern
tauchten die Reste verfallener Hütten auf.
    Ich stand im Bug, hielt den Bogen schußbereit und sah
plötzlich an der Stelle, wo der Fluß der Wunder eine
Biegung nach links machte, einen treibenden Gegenstand. ich erkannte
ihn nicht.
    Ich drückte ein Stück derVerzierung meines Armreifens
und sagte leise: "Khiji! Ich will wissen, was im Fluß
treibt. Schnell!"
    Zehn Mannslängen über unseren Köpfen krächzte
derAdler mit den roten Flügelenden, dem feuerroten Schnabel und
den roten Schwanzfedern grell auf und st rich geradeaus ab. Ein
zweiter Fingerdruck, und ein Bildschirm, nicht größer als
ein Viertel der Handfläche, schaltete sich ein. Ich sah den Fluß
mit den Augen - den vollrobotischen Objektiven - Khijis. Eine ganz
andere Perspektive tat sich wiederum auf. Das Bild stürzte auf
meine Augen zu, und ich sah einen Einbaum, meisterhaft bearbeitet,
etwas schräg im Wasser, mit zwei Ankursteinen an der Leine und
einigem Fischereigerät darin.
    Aber das Boot war leer.
    "Was ist es?" fragte Tilpath leise.
    " Ein Boot. Ein ausgeschlagener Baumstamm. Leer. Ich glaube,
wirsind dem Ziel sehr nahe."
    Ich sah das Kanu näher kommen. Es drehte sich und kreiselte
im Wasser. Auf dem Mittelgang tauchte Rauh auf, ein junger Mann, der
fast so gut mit dem Bogen umgehen konnte wie ich.
    Er trug einen Spezialpfeil in der Hand und lachte mich kurz an.
    "Wirwollen doch wissen, wer uns erwartet, nich wahr, Herr?"
    "Wir müssen es genau wissen!" versicherte ich.
    Mit einer fast verächtlichen Bewegung, die ihre geschmeidige
Eleganz aus langer Übung bezog, spannte er den Bogen, der nur
einen Kopf kleiner war als er selbst. An der Nock des Pfeiles war
eine dünne Sehnenschnur angeknotet, die in offenen Schlingen
jetzt aufs Deck fiel. Der Einbaum trieb links von unserem Bug an uns
vorbei.
    Dann schwirrte der Pfeil von der Sehne, bohrte, sich in die
Innenwandung des Bootes, und mit vereinten Kräften zogen wir am
Seil, bis das Boot längsseits lag vordem ersten, sich rhythmisch
bewegenden Riemen. Mit zwei Haken zogen wir das leichte Ding halbwegs
an Bord.
    Acht Männer untersuchten den Inhalt, aberwirfanden nichts,
was uns überrascht hätte. Es war das Boot eines erfahrenen
Fischers, hergestellt von einem guten Handwerker, genügend
ausgerüstet und nach Fisch: stinkend. Tilpath löste den
wertvollen Pfeil mit der widerhakenbewehrten Bronzespitze und sagte:

    "Es ist,

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