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PR TB 152 Der Stadtebauer

PR TB 152 Der Stadtebauer

Titel: PR TB 152 Der Stadtebauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Elfenbein und andere Dinge, die ihr nicht
einmal beim Namen nennen könntet.
    Und diese mächtige Stadt, von wenigen Männern
verteidigt, wird ihre Sklaven von euch holen. Sage mir einen Grund,
warum ich dich nicht töten sollte?"
    Der ältere Mann schluckte, der Junge zischte undeutliche
Worte.
    "Töte mich!" rief der Jäger schließlich.
Shahi stand auf und zog das feingeschliffene Halbschwert aus der
Erde.
    "Ich denke nicht daran", sagte sie ruhig und schnitt
seine Fesseln durch.
    "Geh zu deinen armen, unwissenden Leuten und sage ihnen,
wereuch freigelassen hat."
    Sie schnitt auch die Lederriemen des anderen Mannes durch. Wir
drehten uns um, als hätten wir sie völlig vergessen. Sie
waren völlig gleichgültig für uns geworden. Wir,
kletterten hinauf in unsere Sitze. Dann setzte sich der Zug in
Bewegung und verließ den Schauplatz des Kampfes. Die hölzernen
Waffen mit den Steinspitzen krachten und zerbrachen, als sich die
Elefantenbeine darauf senkten.
    Die beiden Ketten der Gefangenen stolperten und schlichen hinter
uns her. "Du bist eine kluge Frau, Shahi", meinte ich nach
einerWeile, "obwohl ich deinen Plan durchschaut habe."
    Sie warf mir ein kurzes, offenes Lächeln zu. Beinahe heiter
wirkte sie, als sie antwortete:
    "Wir beide - denn du bist nicht minder klug, obwohl du ein
Mann bist - haben jedes Wort in ihre Herzen hineingebrannt."
    "Richtig! Sie werden nichts vergessen. Die Kränkung war
zu tief. Wir haben ihren Stolz zu sehr verletzt."
    "Die Männer, die entkommen sind, werden viel zu erzählen
haben."
    "Obwohl ich ein Mann bin", schränkte ich ein,
"glaube ich, daß wir in naher Zukunft eine Menge Gäste
haben werden."
    Eure Überlegungen waren richtig! sagte scharf der
Logiksektor.
    Die Flüchtenden würden nicht ein Wort vergessen und ihre
eigenen Bedeutungen unterlegen. Die reiche Stadt, von wenigen
verteidigt, die auszog, um Sklaven zu nehmen - dies war fürjeden,
der nur einen einzigen Tropfen Abenteuerblut in den Adern hatte, eine
echte Herausforderung. Sie würden kommen, bewaffnet, in kleinen,
vorsichtigen Gruppen. Unsere Patrouillen würden sie abfanen und
keinen entkommen lassen. Also verschwanden sie für ihre Stämme
in den Fiebertälern. Das Geheimnis der Stadt wuchs. Wir bekamen
Sklaven, die für uns arbeiteten, von uns lernten

    und freigelassen wurden. Als Gleichberechtigte würden sie an
alles andere als an Flucht denken. Bis schließlich eines Tages
ein großer, massierter Angriff erfolgen würde. Irgendwann.
Hoffentlich war ich dann noch in der Stadt, um ihn abschlagen zu
helfen. Dies waren meine Gedanken, als Shahi plötzlich sagte:
    "Bist du glücklich mit Charsada, Atlan?"
    Überrascht murmelte ich:
    "Ja, aberwas ist der Grund deiner Frage, Göttin?"
    Das letzte Wort betonte ich ironisch, aber sie ging nicht darauf
ein.
    "Ich denke, daß der Herr der Stadt die Göttin des
Landes nicht nur mit den Augen des Baumeisters sehen sollte."
    "Shahi", sagte ich und bemühte mich, nicht zu
lachen, "du hast bis jetzt eben alles getan, um mich spüren
zu lassen, daß ich dir so gleichgültig bin wie ein Fisch
im Shutleji oder im Indush, wie wir den breiten Teil jetzt nennen."
    "Das mag wahr sein, aber ich bin der Legende nach eine
TochterAivs. Mich umgibt ein düsteres Geheimnis."
    "Düstere Geheimnisse allein bringen noch nicht Liebe
hervor!" sagte ich merkwürdig berührt. Entwederwar sie
etwas irre - oderviel zu schlau für uns und diese Zeit.
    "Damit magst du recht haben", entgegnete sie. Sie
versank wieder in ihre düstere Stimmung.
    Wir brauchten länger zum Rückweg, denn wir mußten
unsere hinterließen eine so deutliche Spur, daß es
niemandem aus den Fieberwäldern schwerfallen sollte, die Stadt
zu finden.
    Die Regenzeit verbot mit ihren fallenden Wasserströmen eine
Menge von Tätigkeiten und Arbeiten. Wenn die Sonne durch die
Wolken brach, verwandelte sich derWald in ein dampfendes Inferno.
Wirwurden träge und schläfrig.
    Der Indush stieg, und Flußpferde, Gaviale und Krokodile
näherten sich immer mehrden Hängen und Rampen. Wirzogen die
unersetzlichen Schiffe höher ans Ufer und spannten mehr Taue.
Der Regen sammelte sich zu Rinnsalen, setzte Felder und Äcker
unter Wasser, füllte den Kanal und bildete kleine Seen. Die
Natur geriet in einen Taumel; alles wucherte, wuchs und zeugte. Wir
machten, Pläne für die eigentliche Stadt - wir entwarfen
einen Kornspeicher, ein Zisternenbad, das Lange Haus und andere
Gebäude.
    Rajgir arbeitete einen Plan aus, Elfenbein und gebrannte

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