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PR TB 152 Der Stadtebauer

PR TB 152 Der Stadtebauer

Titel: PR TB 152 Der Stadtebauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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uns
das Gefühl, jung zu sein und dieses Abenteuer zu genießen,
    Die Welt um uns bestand nur noch aus einer unermeßlich
weiten Fläche schäumender Wellen und Wogen, Wir konnten
nicht weit sehen, selbst wenn unsere Augen einen Moment lang nicht
tränten. Die Wellen rollten gegen unser Heck an, warfen uns
herum oder ließen uns wie ein welkes Blatt auf ihren Kämmen
dahinrasen. Der Himmel war so tief herabgesackt, daß wir
glaubten, mit den Händen in die sackartig ausgestülpten
Wolken greifen zu

    können. In dersturmdurchtobten Luft mischten sich Regen mit
Gischt, Süßwasser mit salzigem.
    Ich sah immer häufiger den vollen Ledereimer, der
ausgeschüttet wurde.,
    Das Wasser drang ins Schiff ein und sammelte sich an den tiefsten
Stellen.
    "Ist es Tag oder Nacht?" schrie ich irgendwann. Es
konnten Stunden oder auch ein halberTag gewesen sein. Der Kampf um
das Leben des Schiffes und aller, die sich in ihm befanden, ließ
alle Schätzungen hinfällig werden. Es herrschte eine Art
Licht oder vielmehr Dämmerung, wie ich sie noch niemals
aufdiesem Planeten gesehen und gespürt hatte - ein schauerliches
Licht sikkerte durch die Wolken.
    "Ich weiß es nicht. Glaube ... Morgendämmerung!"
brüllte Rajgirzurück.
    Wenn ich ihn betrachtete, konnte ich mirvergegenwärtigen, wie
ich aussah. Die nasse, teilweise zerfetzte Kleidung klebte an
derwundgescheuerten und blaugefrorenen Haut. Überall bildeten
sich salzigweiße Stellen. Der letzte Rest von Farbe war aus
meinem Haar gewaschen worden, das wie ein Helm aus verfilzter Wolle
um meinen Schädel lag. Keuchend holten wir Luft; das Gemisch,
das wir hustend und würgend einatmeten, bestand mehr aus,
Gischt, denn als aus Sauerstoff. Das Meer wurde weiß, wie
wirbelnder Schnee. Inzwischen hatten wir uns gegenseitig mit dünnen
Tauen festgebunden, nachdem, jeder von uns ein paarmal fast über
Bord gegangen, wäre.
    Die Mannschaft verhielt sich mustergültig.
    Wir sahen keinen der Männer. Sie klammerten sich irgendwo
dort unten fest und schöpften unablässig Wasser. Dieser
Sturm, Orkan, Tornado oder Hurrikan, wie immer man diese Mischung aus
Naturerscheinungen, und elementarer Gewalt nennen mochte, war eine
Herausforderung an uns alle. Wirwaren - da niemand sich mitjemandem
auch nurandeutungsweise unterhalten, konnte - allein mit dem Inferno
und unseren Gedanken.
    Jedervon euch, schrie irgendwann zwischen einem; undeutlichen
Gemenge von Gedanken der Extrasinn, jeder wird aus dieserTodesgefahr
verändert hervorgehen wenn er überlebt.
    Manchmal war die Logik derart überscharf, daß sie sich
selbst parodierte.
    "Ich bilde es mir sicher nur ein!" schrie ich.
    Undeutlich schrie der Steuermann zurück.
    "Waaas?"
    "Ist es leichter geworden?"
    Die Antwort bestand aus einem undeutlichen Fluch,' einem heftigen
Ausschlag des Ruders, das Rajgir nach vorn riß und mich gegen
die Verkleidung schleuderte, und aus einer mächtigen Grundsee,
die sich wie eine Mauer hinter der AIV aufbäumte, überkippte
und genau, über uns zusammenbrach. Wirwurden aufdie Planken
gepreßt. Die Luftentwich aus unseren Lungen. Die Taue rissen an
unseren Hüften und zerrten an den

    Brustkörben. Das Schiff schien sich zu ducken und verschwand
völlig unter den Wassermassen. Ich versuchte, mich
hochzustemmen, aber es gelang mir nicht. Zitternd lag ich da,
röchelte nach Luft, und weder ich noch Rajgir wußten, was
mit uns geschehen war.
    Wir hätten das Segel raffen sollen.
    Oben war unten, es gab keinen einzigen Punkt mehr, an dem das Auge
und derVerstand sich festhalten konnten. Shahi die Schwarze Göttin,
lernte zum erstenmal in ihrem Leben, das nun siebenundzwanzig Sommer
währte, die reine Furcht kennen.
    Sie lag aufdem breiten, noch voreinigen Tagen prunkvollen Lager
ihrer Kabine, quer zur Längsrichtung der ASHIU, und ein paar
dicke Taue waren um die Lagerstatt und die feuchten Felle geknotet
worden. Immerwieder wurde der Körper hochgerissen, zur Seite
geschleudert, gegen die Holzwand gedrückt und wieder zurück
auf die Gurte aus gespanntem Leder gerammt. Im Raum herrschte eine
stickige, nasse Atmosphäre.
    Es stank nach Erbrochenem, Angstschweiß, Seewasser und dem
Inhalt aller zerbrochenen Tonkrüge und der umgefallenen
Kupfergefäße. Shahi war halb von Sinnen. Ihr Körper
war nur noch ein Bündel aus Schmerz und Todesahnung.
IhrgequälterVerstand arbeitete ununterbrochen und schrie ihr zu,
daß schon der nächste Herzschlag der letzte sein konnte.
Das Schiff bewegte sich fast vollkommen

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