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PR TB 152 Der Stadtebauer

PR TB 152 Der Stadtebauer

Titel: PR TB 152 Der Stadtebauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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natürlich, nicht ohne,
überlassen will, bekommt er dafürzwanzig Barren Kupfer."
    „Was sagt er?" fragte Shahi und lehnte sich
herausfordernd an meine Schulter. Charsada zog die feingeschwungenen
Brauen mit deutlicher Mißbilligung zusammen.
    "Er sagt", erklärte der Dolmetscher, "daß
Tarama O'Vrec eine schöne Stadt ist, um Erholung zu finden."
    "Sage ihm", grollte Rajgir und langte nach dem
Weinkrug", daß erzur Sache kommen soll."
    Er packte den Händler aus Ur an der Hand, hielt sie fest und
goß den Prunkbecher abermals voll Wein. Der Händler dankte
in überschwenglichen Worten.
    "Was sagt er?", fragte diesmal Charsada. Sie warf mir
einen dolchartigen Blickzu. Ich zeigte, obwohl ich mich innerlich vor
Lachen krümmte, ein steinernes Gesicht.
    "Ersagt", erklärte wild gestikulierend der
Dolmetscher, "erwird diese vorzügliche Weinbedienung
niemals vergessen."
    Inzwischen hatte ich die Sprache des Mannes aus Ur, erkannt,
analysiert und festgestellt, daß seit meinen Erlebnissen in
Uruk sich an der Substanz der Sprache nicht sehr viel verändert
hatte. Wörter wurden anders betont, viele Begriffe hatten sich
ein wenig verändert, es gab eine kompliziertere Grammatik, aber
ich würde dieses Idiom ziemlich gut beherrschen. Ich wartete
noch ein, wenig. Inzwischen unterhielten sich Charsada und -Shahi
leise und intensiv. Sie hatten alles um sich herum vergessen und
gingen langsam auf die nächste Schänke zu.
    "Sag ihm", meinte ich und deutete aufden Weinpokal,
derdie Runde unter den Männern der mesopotamischen
Schiffsbesatzung machte, "daß wir auch diesen
wunderbarenWein handeln. Wir haben zweihundert mit Bienenwachs
versiegelte Krüge an Bord."
    Der Dolmetscher wandte sich an Koga-Tirsana aus Ur und sagte
voller Freude in seinem Ausdruck:
    "Er sagt, er sei euch allen um eine Nasenlänge voraus!"
    Nun näherte sich dem Kreis aus Menschen, der sich lachend und
wartend um uns versammelt hatte, eine seltsame Gestalt. Ein kleiner
Mann mit roter,

    keineswegs brauner Haut. Er trug einen, wilden Schopf brauner
Haare und einen verwegenen Schnurrbart auf der Oberlippe. Über
seiner Schulter hing ein Netz voller roter Korallen, spinnenfingrig
und mit dicken Knollen. Um den Bauch, den eine senkrechte Narbe
zierte, hing ein breiter Gürtel, mit bleigrauen Steinen
vollgebunden. Der Dolmetscher zeigte auf ihn und fragte einen
Hafenbewohner:
    "Wer ist das?"
    Der Mann aus Tarama machte eine ehrfürchtige Bewegung und
sagte leise: "Dies ist Ociv Odul, der Meistertaucher. Heute
taucht, er nicht, denn wieder macht ihm sein hohler Zahn zu,
schaffen. Seht seine Wange!"
    Ociv Odul schien eine bekannte Gestalt im Hafen des Hirsches zu
sein ,Sein unsicherer Gang, mit dem er sich uns über den weißen
Sand näherte, ließ darauf schließen, daß er
versuchte, das Loch in seinem schmerzenden Zahn mit starkem Wein oder
Bier aus dem Zweiströmeland vergessen zu können., "Sage
ihm", meinte der Dolmetscher zu einem der Umstehenden, "daß
ich jemanden kenne, einen Kapitän, der die schönsten
hellhäutigen Jungfrauen fürdiese Korallen eintauscht."
    Derjunge Mann lachte wiehernd, winkte Ociv Odul ,herbei und sagte,
auf den verschlagenen kleinen Mann in dergelben Tunika deutend:
    Er sagt, daß es leicht wäre, einen betrunkenen
Korallentaucher so zu betrügen, daß er es nicht einmal
merkt.
    Kichern, Gelächter, zustimmende und ablehnende Schreie waren
die Reaktion. Der Mann mit der langen Bauchnarbe ließ seine
Korallen fallen und stürzte sich auf den Dolmetscher. Ich ließ
mir einen zweiten Prunkbecher füllen und bahnte mir langsam
einen Weg durch die aufgeregte Menge. Einige feuerten den Taucher an,
andere verteidigten den. Dolmetscher, andere wiederum standen da und
hielten sich die Seiten vor Lachen. Es war ein unbeschreiblicher
Morgen. Wir alle fühlten uns wie neugeboren. Der Sturm hatte uns
das Leben und die Schiffe gelassen. Jeder weitere Tag war ein neues,
unbezahlbares Geschenk. Als die Männer die beiden Streitenden
getrennt hatten, sagte ich laut und deutlich in der Sprache Urs zu
dem Händler:
    "Sage dem Dolmetscher, ich sei ihm eine Nasenlänge weit
voraus. Er soll die Finger von seinem Beruf lassen." Die
Verblüffung ringsum war gewaltig. Ich fuhr fort: "Ich weiß
nicht, wie er zu seinem Beruf gekommen ist." Ich malte einen
riesengroßen Fuß und einen Pfeil in den Sand vor uns. Der
Dolmetscher starrte mich an. Seine Augen traten hervor, sein Gesicht
wurde fahl, sein Kinn zitterte.
    "Sage ihm", erklärte ich, ohne den

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