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PR TB 152 Der Stadtebauer

PR TB 152 Der Stadtebauer

Titel: PR TB 152 Der Stadtebauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Übersetzer
aus den Augen zu, lassen, "daßersich in diese Richtung
davonmachen soll, denn sonstwerde ich mit meinem mächtigen Fuß
in seinen nichtswürdigen Steiß treten!"
    Unter dem dröhnenden Gelächter, das sich wie eine der
Brandungswellen fortsetzte und schließlich zwischen den
Hauswänden widerhallte, machte sich der Übersetzer davon.
Ich konnte mich nicht mehr beherrschen und

    lachte, bis mir das salzige Sekret aus den Augenwinkeln lief.
Schließlich verhandelten wirdirekt, und einige Kisten voller
Elfenbeinschnitzereien, Bronzebechern, duftenden Ölen und
Amphoren aus unserer schönen Keramik, gefüllt mit bestem
Wein, wechselten den Besitzer. Der Handel war ehrlich, denn Betrug
rächte sich spätestens bei dem nächsten Versuch. Ich
wußte; daß man betrügerische Kapitäne mit
Brandpfeilen in die Segel aus Tarama O'Vrec verjagt hatte. Sie waren
einige Monde später in jedem Handelshafen von einiger Bedeutung
geächtet.
    Mit den Kupferbarren, die wir einhandelten, konnte Mo'ensho-tharro
zwei Jahre seinen Bedarf decken.
    Für diesen Tag hatten wir alle genug gearbeitet.

9.
    Schon an dem Abend, an dem wir halbtot in irgendwelche Betten
gefallen waren, hatte ich das seltsame, uralte Haus mit den Tischen
und Stühlen über dem Dach bemerkt, und dazu den unförmig
dicken Wirt, ohne den die' Schänke nur die-Hälfte wert
gewesen wäre. Er hieß Samoht, hatte einen eckigen Schädel
voller krauser schwarzer Harre, einen schwarzen Bart, der nach
abenteuerlichen Gewürzen roch, und nur ein Auge. Mit deutlichem
Interesse und nicht ohne Mitgefühl bemerkte ich, daß er
anstelle des linken Augapfels eine Kugel aus poliertem schwarzen
Halbedelstein trug, was seinem Gesicht einen befremdlichen Ausdruck
verlieh. Seine Mägde und Sklavinnen, die er umherhetzte wie
dressierte Hunde, waren hübsch, sahen aber auf gewisse Weise
nervös aus. Das Bier in diesem Gasthof war so kalt, wie die
Gastlichkeit warm; der Wein floß hier in wahren Bächen.
Wir alle liebten diesen Gasthof dicht am Strand, obwohl die Wände
feucht und voller Spinnweben war. Samoht war ein resoluter,
dröhnender Mensch, dessen zweite Leidenschaft ein Gewürz
war, eine zwiebelartige Knolle, mit der er ausnahmslos alle Speisen
würzte, und nach dem Genuß dieser Braten, Teiggerichte,
Soßen und Tunken stanken wiralle nach dieser Hafentaverne. Für
uns war die zweite Hälfte des Aufenthalts angebrochen Die
Schiffe waren instand gesetzt. Eine Gruppe unserer Handwerker hatte
sich freiwillig einem anderen Schiffangeschlossen. Wir besaßen
Kupferfür fünf Jahre. Die Hälfte unserer Ladung
wartete noch auf günstigen Tausch. Zwanzig Sklavinnen von
ausgesuchter Schönheit und neun junge Männer mit
mannigfachen Fähigkeiten waren gegen Elfenbein, Perlen, seltene
Hölzer, verzierte Kassetten, außerordentlich teure, schon
fast kostbare Gewürze aus dem Tal des Indush eingetauscht
worden.
    Wir alle saßen an einem langen, weißgescheuerten Tisch
und waren entschlossen, den Abend so lustig wie möglich zu
verbringen. Wann immer die knarrende Türzur Küche mit ihren
lodernden Feuern, rußigen Kesseln, schwitzenden und
kreischenden Küchensklavinnen aufging, wehte ein

    Geruch durch die Schänke, der unsere leeren Mägen auf
knurren ließ wie ein Wolfsrudel. Ich zog meinen Dolch, drehte
ihn herum und begann aufdie Tischplatte zu hämmern. Der Knauf
hinterließ zwischen den eingeritzten Zeichen, den fremden
Buchstaben, den eindeutig obszönen Schnitzereien und den
eingetrockneten Resten,von Wein, Bier und früheren Suppen kleine
Vertiefungen.
    ,He! Wirt! Wir sind betrunken, aber noch immer hungrig!"
    Verhalte dich würdig! beschwor mich mein Extrahirn.
    Ich sagte laut und vernehmlich ein unschönes Wort. Ich hob
den Arm, Shahi warf mir einen Blick zu, funkelnd wie Wein, und sie
begann laut zu lachen.
    Sie war völlig verändert. Der Schnittpunkt, an dem sie
sich verändert hatte, war ohne Zweifel der schwere Sturm
gewesen. Uns allen, mehr als hundert Frauen und Männern,
warvöllig klar, daß sie sich nicht einfach verandert
hatte, sondern ein neuer Mensch geworden war. Bei nächster
Gelegenheit würde ich darüber nachdenken müssen. Die
Schwarze Göttin verhielt sich menschlich wie wir alle.
    Krachend schlug die Türzu. Der stoppelbärtige Samoht,
mit schlotternden Beinkleidern, aufdem gewaltigen Schurz die Spuren
von einem Jahrzehnt der Gastmähler, schob sich wie ein
Meeresungeheuer zwischen Tischen, Gästen und Hockern hindurch.
Er steuerte auf uns zu,

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