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PR TB 152 Der Stadtebauer

PR TB 152 Der Stadtebauer

Titel: PR TB 152 Der Stadtebauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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stolperte auf einer Melonenschale und fing
sich wieder, indem er Charsada umarmte.
    "He, Wirt", sagte ich laut. "Wirsind sieben. Wir
brauchen Wein, dann eine stark gewürzte Suppe, verschiedene
Fische, Braten und in leckerer Soße angerichtetes Gemüse.
Und wir sind hungrig wie ein Wolfsrudel."
    "Und zweifellos zum Schluß einen langhalsigen Krug
Apparg, nicht wahr?" Dies war ein Getränk, das so wie
Samohts Lotos-Gewürz roch, aber ganz anders schmeckte. Es
verwandelte den Magen in einen glühenden Sack, die Speiseröhre
in einen flammenden Tunnel und den Kopf in ein winziges Universum, in
dem ununterbrochen Milchstraßen explodierten und sich Gedanken
von einsamer Kühnheit formulierten, die spätestens in einer
Stunde vollständig derVergessenheit anheimgefallen waren.
    "Warten wir's ab!" versprach ich.
    Ein gewaltiges Essen begann, Unausgesetzt beobachtete ich die
anderen Gäste dieser Schänke und lauschte ihren lauten
Unterhaltungen. Der dicke Wirt in der Küche schrie und lachte am
lautesten. Die schwitzenden Mägde schleppten Schüsseln,
Pfannen und Holzteller herbei. Immerwieder, befand sich an einem
ihrer reizvollen Körperteile eine Hand des Wirtes; wir hatten
keinen Zweifel über die wahre Natur seiner vordringlichen
Leidenschaft.
    Im Hintergrund des scheunenartigen, langgestreckten Eßraums
stimmten sich die Musiker ab. Wir hörten dumpfe Trommeln,
winselnde Flöten, einige Hörner in verschiedenen, quakenden
Tonhöhen, eine Panflöte mit verschieden langen Hölzern,
von einem blöde lächelnden Gerippe mit Inbrunst geblasen,
dann summende Schwirrhölzer und ein Gerät aus

    verschieden langen Edelholzstücken, die mit spinnenbeinigen
Bronzeschlegeln bearbeitet wurden und trockene, wenn auch melodische
Töne absonderten. Das Orchester begann ganz unvermittelt, eine
wilde Melodie zu intonieren. Sie war einfach, aber eingängig und
überzeugend wie alle einfachen und natürlichen Dinge. Sie
ging ins Blut. Die scharfen Würzen der Suppen, Soßen,
Braten und Fladen ließen das Blut auf schäumen. Dies
würde, so oder so, eine Nacht der Leidenschaften werden. Die
straffe Lenkung War dahin; wir alle hatten uns der Lebensart dieses
Hafens des Hirsches angeglichen.
    Ihr hattet keine sonderlich großen Schwierigkeiten, bemerkte
der Extrasinn säuerlich.
    Das seltsame Orchester spielte halblaut. Ein gewaltiges
Stimmengewirr herrschte. in dem Raum, derzum Hafen hin offen und
durch ein weit vorspringendes Dach geschützt war..Hunde trieben
sich zwischen den Tischen herum und erhielten Knochen oder Fußtritte.
Die Seeleute schäkerten derb mit den Mädchen, Dirnen
spazierten, prächtig aufgeputzt, vor uns hin und her, wir sahen
die Schiffe, die Mole und den charakteristischen Felseneingang des
Hafens. Leben durchpulste die Siedlung. Sie alle wurden reich und
reicher. Mit den Sklaven, deren Arbeitsleistung sie kauften,
erschlossen sie das Land und dessen Schätze. Irgendwann würde
diese Siedlung groß und mächtig werden. Aber sie würde
immereine Drehscheibe von Menschen und Sprachen, Ideen und Waren,
Gerüchten, Sagen, Mitteilungen bleiben. Und an einem fernen Tag
würde Tarama OVrec auch der Endpunkt und der Ausgangspunkt von
Handelskarawanen sein, die die fernsten Winkel des Hinterlands
erreichten.
    Das Essen kam, die Weinkrüge machten rote Ringe aufdem-Holz,
die Becher klapperten. Die Küche war eine dampfende Zone, aus
der sich unaufhörlich Nachschub ergoß. Ich wandte mich an
Shahi, die mit großen Augen das Treiben betrachtete.
    "Das ist eines von den Dingen, die wir brauchen in der
Prächtigen Stadt!" sagte ich. "Eine Schänke.
MitZimmern fürWanderer und Besucher."
    Rajgir schlug auf den Tisch und brüllte:
    "Und mit schönen Mädchen, die Wein und Braten
herbeischleppen!"
    "Denkt daran", warf Charsada ein,"wir haben sie
alle eingeladen! Ich zeichnete viele Karten, die den Weg weisen!"
    Auch wir brauchten Gäste. Kaufleute und Händler
allerArt, nur keine kriegerischen Besucher. Jedem Schiff, das während
unsererAnwesenheit den Hafen verließ, gaben wir eine solche
Karte mit - denn unsere Waren und Güter kannten sie nun alle. In
den Bäuchen derAIV und derASHIU stapelten sich die Weidenkörbe
voll mit erstarrtem Erdpech, die Kupferbarren, bestimmte Gewürze,
andere Güter und Teile, die wir benötigten und nicht oder
nur schwer herstellen konnten. Noch war nicht alles getauscht.

    "Viele werden kommen", sagte ich, mit vollen Backen
kauend."Nicht alle, natürlich."
    Sei sicher: Wenn es etwas zu verdienen

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