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PR TB 153 Notlandung Auf Virginis II

PR TB 153 Notlandung Auf Virginis II

Titel: PR TB 153 Notlandung Auf Virginis II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Traurigkeit
gewesen, und selbst an seinem vierzigsten Geburtstag wäre
niemand auf den verrückten Gedanken gekommen, ihn als erwachsen
zu bezeichnen.
    Alle Vorprüfungen und Eignungstests für die Raumakademie
absolvierte er mit Auszeichnungen und Diplomen, seine besonderen
Fähigkeiten auf diesem oder jenem Gebiet wurden lobend erwähnt,
nicht allerdings seine unglaubliche Begabung, niemals um eine Ausrede
verlegen zu sein.
    Das änderte sich auch nicht auf der Kadettenanstalt, wo gute
Ausreden noch wichtiger als bisher waren. Seine Erfindungsgabe auf
diesem Gebiet konnte als geradezu phänomenal bezeichnet werden,
sie brachte ihm eine Menge Freunde, aber auch einige Feinde ein. Es
gab Ausbilder, die sich sogar scheuten, ihn nach dem Datum zu fragen
- aus lauter Furcht, er würde ihnen klipp und klar beweisen
können, heute sei es vier Jahre früher als gestern.
    Seine Freunde brachten ihm ihre Urlaubsgesuche und ließen
ihn nach kurzer Schilderung der angeblichen Verhältnisse einen
Grund erfinden und niederschreiben, gegen den selbst der
kommandierende Offizier keinen Einwand vorbringen konnte, geschweige
denn ein Admiral, der die Sache naturgemäß nur von einer
höheren Warte aus beurteilen konnte.
    Wenn jemand in der Klemme saß, kam er zu John Pendrake, der
mit Sicherheit Rat wußte. Selbst als die Großmutter
seines Freundes Gerad Berger zum dritten Mal als Urlaubsbegründung
herhalten mußte und diese erstaunliche Tatsache dem
diensthabenden Sergeanten Brüll auffiel, fand John eine
glaubhafte Ausrede, die Gerad von jedem üblichen Verdacht
reinwusch. Der Sergeant allerdings grübelte noch einige Nächte
über die merkwürdigen Familienverhältnisse eines
Kadetten nach, der nicht nur zwei Väter, sondern auch drei
Mütter gehabt hatte. Folgerichtig kam er zu dem Ergebnis, daß
noch immer ein paar Großmütter übrigblieben...
    Nichts auf der Welt war umsonst, auch Freundschaften nicht. Sie
beruhten auf dem Prinzip gegenseitiger Hilfe. Um diese Behauptung zu
verdeutlichen, sei hier nur eins von vielen Beispielen angeführt
- der Fall mit Gerads Großmüttern.
    Als Sergeant Brüll nach erfolgter Aufklärung
gedankenschwer an seinem Schreibtisch zurückblieb und mit der
Rechnerei begann, sagte John zu seinem Freund und Mitkadetten:
    „Ich habe gestern die Dummheit begangen, das Modell des
Impulsstrahlers auseinanderzunehmen. Ging nicht anders, denn der
Leutnant stand hinter mir."
    „Na und?"
    „Ich kriege es nicht mehr zusammen, und heute machen sie
Inspektion. Du wirst mir helfen!"
    Es war ein Befehl, keine Frage.
    „Ja, natürlich, gern. Du hast mir ja auch einen
Gefallen..."
    „Ich meine, nicht nur heute. Du wirst mir überhaupt
immer dabei helfen müssen. Schießen kann ich mit so einem
Ding, wenn es nicht gerade ein Modell ist, aber wie man es
zusammenbaut, weiß ich nicht. Theoretisch kann ich dir
natürlich haargenau erklären, wie der Strahler
funktioniert, und warum. Aber... na, du kennst mich ja."
    Gerad nickte.
    „Ja, ich weiß: du hast zwei linke Hände!" Er
betrachtete John nachdenklich. „Manchmal könnte man fast
meinen, das sei eine deiner berühmten Ausreden, Johnny.
Vielleicht bist du zu faul, um mit etwas anderem als mit deinem
Gehirn zu arbeiten."
    John Pendrake holte tief Luft und sagte mit ungemeiner
Überzeugungskraft:
    „Ich bin ein reiner Theoretiker, mein Freund, und überhaupt
kein Praktiker. Und es ist mein Verhängnis, daß auf der
Akademie beides zu gleichen Teilen verlangt wird. Du bist zehn Jahre
jünger als ich, im Vergleich zu mir also noch ein halbes Kind.
Trotzdem wirst du die Abschlußprüfung vielleicht noch vor
mir ablegen können, eben weil du ein Praktiker bist, kein
Theoretiker.“
    „Willst du damit sagen, daß der Verstand nicht zählt,
wenn man Offizier werden will?“
    John sah ihn entgeistert an.
    „Wie kommst du denn zu diesem irren Schluß? Mein Vater
ist schließlich Admiral, und noch niemand hat behaupten können,
er sei es nur deshalb geworden, weil er besonders dumm sei.“
    „Aber du hast doch eben selbst...“
    „Laß mich ausreden, Gerad! Ein Mann mit Verstand und
Erfindungsgabe kann es weit bringen, wenn er auch zugleich jene Hände
besitzt, die seine Gedanken in die Tat umzusetzen verstehen. Wirst du
mir die Knarre also zusammensetzen oder nicht?“
    „Natürlich“, stammelte Gerad überrumpelt.
    „Künftig immer?“
    „Was sonst...?“
    „Sonst nichts“, beendete John das Gespräch.
    Der Verfasser des vorliegenden Berichts hofft,

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