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PR TB 153 Notlandung Auf Virginis II

PR TB 153 Notlandung Auf Virginis II

Titel: PR TB 153 Notlandung Auf Virginis II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hinter ihnen her. Dann schlief sie wieder ein.
    „Nicht bewegen und ganz ruhig bleiben", warnte Roger,
als Zero mit den Beinen zu strampeln begann. „Sie haben uns
nicht sofort getötet, das ist ein gutes Zeichen. Warten wir ab,
was sie von uns wollen."
    Die Eingeborenen unterhielten sich in einer gutturalen
Schnattersprache, die völlig unverständlich blieb. An Bord
der CHEYENNE gab es Translatoren, aber die nützten jetzt wenig.
    Eine Stunde schleppte man sie einen Waldpfad entlang, ohne einem
Saurier zu begegnen, wie Roger es heimlich befürchtet hatte. Er
konnte beobachten, daß einer der Wilden stets ein Stück
voranging und sicherte.
    Endlich erreichte man einen versumpften See, an dessen Ufer ein
primitives Floß lag. Die Gefangenen wurden mit geflochtenen
Gräsern gefesselt und auf das Floß gelegt. Nur die Hälfte
der Eingeborenen hatte darauf Platz. Die andere blieb am Ufer zurück.
    Mit Stangen und einem Ruder wurde das Floß in Richtung einer
kleinen Insel bugsiert, die mitten im See lag. Roger schloß
daraus, daß die Saurier das Wasser mieden, sonst wäre der
Ort nicht sicher genug gewesen. Er begann heimlich seine Fesseln zu
lockern, was ihm nicht schwerfiel.
    Auf der Insel war die ganze Sippe zusammengelaufen. Ein
schauerliches Gebrüll erhob sich, als man die Gefangenen sah.
Der Häuptling hielt eine Art Ansprache und klopfte sich mehrmals
mit den Fäusten auf die haarige Brust. Erneutes Gebrüll
antwortete ihm.
    „Das sind bestimmt Kannibalen", flüsterte Leutnant
Zero mit verzagter Stimme. „Wie sollen uns hier unsere Leute
herausholen?"
    „Wir müssen es allein schaffen", gab Roger ebenso
leise zurück. „Sobald es dunkel wird - wenn sie uns bis
dahin nicht gefressen haben."
    Zero wurde noch blasser und schwieg.
    Die Gefangenen wurden auf eine Lichtung gebracht, um die herum
einfache Laubhütten standen. Roger sah, daß ihre beiden
Strahler in eine der Hütten gebracht wurden. Wahrscheinlich
lebte dort der Häuptling, der sich nun mit gekreuzten Beinen
ihnen gegenüber auf einen Baumstamm setzte und zu schnattern
begann. Dabei malte er allerlei Figuren in die Luft, deren Sinn Roger
nur langsam begriff.
    „Sie hatten schon einmal Besuch eines Explorerschiffs, nehme
ich an. Jedenfalls machten sie schlechte Erfahrungen, und nun machen
sie uns dafür verantwortlich. In dieser Nacht müssen wir
unbedingt verschwinden.“
    Der Häuptling wurde wütend, als die Gefangenen ihn nicht
verstanden und auch keine Antwort gaben. Er sprang auf die Füße,
rief einige Befehle und verschwand in seiner Hütte.
    „Hoffentlich läßt er die Strahler in Ruhe“,
sagte Roger besorgt. „Meiner ist nicht auf Narkose geschaltet.“
    „Meiner ebenfalls nicht.“
    Niemand kümmerte sich im Augenblick um sie. Roger begann
wieder an seinen Fesseln zu arbeiten. Sie waren schon ziemlich
locker.
    Inzwischen landete das Floß mit den restlichen Wilden. Einer
von ihnen schien eine Art Unterführer zu sein, vielleicht sogar
der Stellvertreter des Häuptlings - oder sein Rivale. Jedenfalls
kommandierte er lautstark herum und gab unaufhörlich Befehle,
bis es dem richtigen Häuptling zuviel wurde. Mit einem Strahler
bewaffnet, kam er aus seiner Hütte, stieß einen schrillen
Schrei aus und richtete die ihm unbekannte Waffe, deren Wirkung er
nur aus Erzählungen kannte, auf seinen Konkurrenten.
    Als der die Bedrohung sah, warf er sich auf den sumpfigen Boden
und bekundete seine vollste Ergebenheit. Aber damit war der Häuptling
nicht zufrieden. Wahllos fingerte er an Sicherungs- und Feuerknopf
herum, versuchte an der Schaltung etwas zu verstellen und hatte
insofern Glück, als einer der Knöpfe hörbar
einrastete.
    „Er hat sie entsichert!“ flüsterte Zero
schreckensbleich.
    Roger nickte nur stumm. Wenn der Wilde nun auf den zweiten Knopf
drückte - und das hatte er vorher schon mehrmals ohne Erfolg
getan -, fand eine Entladung statt.
    Doch genau in diesem Augenblick gab der Häuptling seine bis
zu diesem Augenblick fruchtlosen Bemühungen auf, winkte seinem
Widersacher gnädig zu und kehrte in die Hütte zurück.
    „Das war knapp“, meinte Roger erleichtert. „Nicht
auszudenken, was alles hätte passieren können. Aber nun hat
der Kerl eine entsicherte Waffe in den Händen...“
    „Ob unsere Leute uns schon vermissen?“
    Roger sah hinauf zu den Baumwipfeln.
    „Es ist früher Nachmittag. Vielleicht ist Sherry schon
von der Jagd zurück, dann wird er uns suchen. Vielleicht findet
er Spuren und versucht, ihnen zu

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