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PR TB 156 Der Löwe Von Akkad

PR TB 156 Der Löwe Von Akkad

Titel: PR TB 156 Der Löwe Von Akkad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schweiß fleckigen Hals des Tieres und
wartete.
    Zehn Sprünge später drehte ich mich halb herum, blickte
nach hinten und sah das letzte Drittel des Falles. Der Mann, den der
Pfeil in die Kehle getroffen hatte, fiel mit ausgestreckten Armen und
gespreizten Beinen, sich langsam überschlagend, durch die Luft
und schlug krachend auf die Steine des Karawanenwegs. In diesem
Augenblick hatte ich gerade ein Drittel der Strecke hinter mich
gebracht. Noch immer befand ich mich im Gefängnis der steilen
Felswände. Ich brauchte Sherengi dringend zum Überleben ...
wo war die Robotlöwin?
    Sorgfältiger war noch kein Karawane ausgerüstet worden.
    An verschiedenen Orten wurden die Wagen präpariert. Tanura,
der alte Fuchs der Wüste, suchte die klügsten und
gewandtesten Männer aus Tausenden heraus und ließ sie
ausbilden. Sie erfuhren, was sie zu tun hatten. Die Wagen wurden mit
Waffen beladen, und alle Ballen, Fässer und Krüge, Säcke
und Verpackungen enthielten keineswegs das, was sie normalerweise
enthalten sollten. Aber auch die Soldaten sahen nicht aus wie
Angehörige der siegreichen königlich-akkadischen Heere. Sie
wirkten wie Sklaven, Zugochsentreiber, Karawanenwächter,
Hilfskräfte oder ähnlich. Die etwa einhundertzwanzig Männer
befanden sich bereits in der Nähe von Mari. Niemand hatte sie
gesehen, denn sie wurden in der Wüste ausgebildet. Diese
hundertzwanzig Männer waren der wichtigste Teil der
Streitkräfte, mit denen Sharrukin sein Reich erweitern, den
wichtigsten Handelsweg zwischen den beiden Meeren sicher machen und
die Rebellen und Wegelagerer aufs Haupt schlagen wollte.
    Andere Truppenteile warteten ungeduldig an den Endpunkten der
verschiedenen Stafetten auf die Rückkehr des königlichen
Spions.
    In dieser Nacht fuhr Sharrukin schweißgebadet hoch. Er fror
wie in wütendem Fieber. Vor den Säulen, an denen die
feuchten Vorhänge klebten, prasselte ein Regenguß auf die
Steine
    des Palasts zu Kish. Der Schädel schmerzte ihm und schien
bersten zu wollen. Auf der Zunge und den trockenen Lippen hatte er
einen widerlichen Geschmack.
    Er stützte sich mit den Handflächen gegen das
fellbedeckte Lager ab. Ein Schock hatte ihn gepackt, einer von
vielen. Immer dann, wenn eine Entscheidung bevorstand, fühlte er
sich wie ausgestoßen, erniedrigt und halb vernichtet. Er wußte,
was er war - ein Abenteurer, der es geschafft hatte, dem gesteuerten
Gefängnis des Kunstplaneten zu entkommen. Bisher hatte ihn ES
nicht verfolgt. Bisher war alles ganz so verlaufen, wie er es
vorgehabt hatte. Der Weg zur Macht und Größe, Stufe um
Stufe, Schlacht um Schlacht, Hunderte und Tausende Verletzte,
verbrannte Wohnstätten und jedesmal eine andere Stadt, ein
größeres Gebiet, mehr Ruhm für das Reich Akkad. Alle
glaubten an ihn.
    Eine Stimme zischte plötzlich in seinen Gedanken.
    „Ich glaube dir nicht! Du erkennst mich wieder... ja, ich
bin ES. ES, dein Herr! Ich habe voller Freude beobachtet, wie
dynamisch du vorgegangen bist. Nur deswegen, weil du dich wie
erwartet verhalten hast, lebst du noch, SharHukin!"
    Der Löwe von Akkad fühlte, wie eine eisige Lähmung
ihn ergriff. Er war nicht fähig, sich zu bewegen, und es gelang
ihm nicht einmal, zu denken. Nur verrückte Gedanken schossen
durch seinen Kopf.
    Entdeckt, verloren, alles aus, keine Hoffnungen, keine
Möglichkeiten mehr.
    ES flüsterte weiter. Die schreckliche Stimme der Wahrheit.
Sie füllte sein gesamtes Denken aus. Sie war körperlich,
furchtbar und vernichtend.
    „Noch lebst du, Androide", fuhr ES fort, und dann
lachte dieses Wesen sein gräßliches Gelächter. „Noch.
Dein Weg zur Macht war und ist eindrucksvoll. Du hast Tausende von
Marionetten. Du bist und bleibst meine eigene Marionette. Ich habe
dich nicht vergessen. Nicht eine Sekunde lang. Nicht nur das. Ich
habe einen Verfolger auf deine Spuren gesetzt. Du denkst an
Attalan-shar? Keineswegs. Er ist es nicht."
    Sie alle waren Testpersonen. Sie spielten wie Ameisen auf der
Oberfläche dieses Planeten. Hilflose Werkzeuge und Spielfiguren,
nicht mehr.
    „Dein Verfolger wird über dich wachen. Er wird dich so
lange am Leben lassen, wie du mein Spiel spielst und nicht beginnst,
die Regeln zu verändern. Dein Gegner und der Buchhalter deiner
Tage und Monde ist unbekannt, aber mächtig. Du wirst keine
rechte Ruhe mehr finden in der Zeit, die dir noch bleibt. Es können
zehn Tage sein oder zehn Jahre.
    Ich wollte nichts anderes, als dir deine Position in diesem Spiel
zu erklären. Jetzt, heute, nach

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