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PR TB 156 Der Löwe Von Akkad

PR TB 156 Der Löwe Von Akkad

Titel: PR TB 156 Der Löwe Von Akkad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Stufen. Oder log er?
    Ich machte einen Ausfall, schob einen Fuß hinter seine Wade
und schlug mit der Faust zu. Wenn er das Geheimnis herausgefimden
hatte, würde er nicht so dumm sein, dieses unersetzbare Werkzeug
Sherengi zu vernichten. Nomadon stolperte rückwärts,
versuchte, sich durch einen gezielten Fall zu retten, aber sein Beil
rutschte aus seinen Fingern, überschlug sich in der Luft und
krachte in den Thron. Ich war sofort über ihm und setzte die
vierkantige, zerschrammte Spitze des Beiles, eine Verlängerung
des Schaftes, zwischen seine Augen.
    „Schnalle das Band ab!" sagte ich so ruhig wie möglich.
Er machte schwache Abwehrgesten. Ich drückte auf das Beil, er
schrie unterdrückt auf.
    „Ich nehme es dir ab, wenn dieser Dom in deinem Gehirn
steckt!" sagte ich noch leiser. Er löste die Schnallen des
mitgenommenen Gerätes.
    „Schiebe es über den Boden!" befahl ich. Das
kostbare Band rutschte über den Stein. Im selben Augenblick
schlug jemand den weißen Vorhang hinter dem Thron zur Seite.
Ich sah nicht hin und bediente das Gerät mit den Fingern der
linken Hand. Das Kontrollicht brannte -deutlich zu sehen in der
Dämmerung des Thronsaals.
    Sherengi funktioniert! schrie der Extrasinn. Ich drückte die
Verzierung hinein. Das Rufsignal. Sofort kam die Bestätigung in
großer Intensität. Eine wilde Freude überkam mich.
Sherengi war in der Nähe.
    Ich senkte den Kopf und starrte den Mann mit dem schwarzen Bart
an.
    „Sharrukin hat dir befohlen, die Karawane zu überfallen?"
    Er schüttelte den Kopf.
    „Aber er befahl, mich zu überwachen?"
    Er nickte und fügte sich wieder selbst Schmerzen zu. Ich hob
das Beil und hielt es schlagbereit. Er blieb liegen.
    Sein Körper war naß von Schweiß; er stank wie ein
sterbendes Tier.
    „Und er befahl dir, mich zu töten?"
    „Ja. Heute. Die Löwin .. hast du sie gerufen?"
    „Ja", sagte ich. „Sie wird kommen und dich
zerfleischen."
    Ich hatte nicht einmal eine vage Vorstellung davon, wo sich
Sherengi wirklich aufgehalten hatte. Aber sie kam. Sie sprang durch
den großen Vorhang auf der anderen Seite des Saales, rannte
fast lautlos heran, groß, katzenhaft, mit dem kantigen Schädel.
Sie war schnell und leise, und ich hätte sie tausendmal brauchen
können. Ich trat einige Schritte zurück und sah neben dem
Thron Sharrukin stehen. Er rührte sich nicht. Er schien uns
nicht zu sehen.
    Ich sagte hart, aber deutlich:
    „Sherengi! Packe diesen Mann, schleppe ihn auf die Treppen
vor dem Palast. Töte ihn dort vor den anderen. Und dann warte
auf mich im Palast, dort, wo Rhai-ghur sein wird."
    Ein heiseres Fauchen der Bestätigung. Ich drehte mich herum
und ging langsam, das Kampfbeil in beiden Händen, die Stufen zum
Thron hinauf. Sharrukin stand noch immer regungslos da. Eine
schreckliche Veränderung war mit ihm vorgegangen. Er sah mich an
und erkannte mich nicht. Seine Arme hingen regungslos am Körper
herunter. Jetzt bewegte er sich plötzlich und hob die Hände.
Sie waren bis zu den Handgelenken voller trocknendem Blut. Hinter mir
hörte ich das Grollen der Löwin und die heiseren Schreie
des Nomadon. Sharrukin sah die Handflächen an und schien zu
begreifen.
    „Kar-shattar!" sagte er leise und stockend. Seine
Stimme gehorchte ihm nicht. „Sie ist - tot. Sie hat sich die
Kehle ... durchgeschnitten. Alles voller Blut. Heute nacht. Tot. Sie
..."
    Zischend fuhr die unirdische Stimme von ES durch mein Bewußtsein.
Die einzelnen Worte waren voll schauerlicher Bedeutung. Für
Sharrukin, weniger für mich.
    SAGE IHM DIE WAHRHEIT! SAGE IHM, DASS ER NUR NOCH DURCH DEINE
GNADE LEBT. ER IST HEUTE WEISE GEWORDEN UND UM EIN JAHRTAUSEND ÄLTER!
NIMM DIE LÖWIN UND DEINEN FREUND UND REITE NACH NORDEN! SCHNELL!
GEHORCHE, WÄCHTER VON LARSAF DREI!
    Ich sagte:
    „Es gab andere Dinge, die Kar-shattar mehr liebte als dich.
Sie kam von Wanderer - wie du, Sharrukin!"
    Er starrte mich hohläugig an. Er begriff. Die Wahrheit
zerschmetterte ihn innerlich, aber er blieb stehen und starrte
abwechselnd seine Hände an und mir in die Augen. Er hatte seine
Krisis jetzt - meine würde später kommen.
    „Sie und du, ihr seid Opfer von ES. Ihr wäret besser
auf Wanderer geblieben. Ihr habt euch angemaßt, etwas zu sein,
was ihr niemals werden konntet: Menschen nämlich. Kar-shattar
und du, ihr seid Opfer eurer Träume, die sich niemals
realisieren werden, jedenfalls nicht so, wie ihr es euch vorstellt.
Du bist ein Herrscher auf Zeit. Nütze die Tage gut, die ES dir
schenkt. Er kann

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