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PR TB 156 Der Löwe Von Akkad

PR TB 156 Der Löwe Von Akkad

Titel: PR TB 156 Der Löwe Von Akkad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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beobachtete wachsam den
Weg. Er führte höher hinauf, erreichte die schräge
Aufschüttung, und plötzlich befand ich mich auf einem alten
Wall. Man hatte ihn vor Jahrzehnten aufgeschüttet, als die Stadt
noch kleiner war. Von hier aus blickte ich nach beiden Seiten schräg
abwärts, in Höfe, Gärten, auf kleine Plätze, in
Stallungen und Sklavenquartiere. Im Westen brannten einige Dächer.
Schreiende Menschen rannten hierhin und dorthin. Überall wurden
sie von dicht nebeneinander marschierenden Soldaten zurückgetrieben.
Es wird bald vorbei sein ! sagte mein Extrahim. Ich ritt den Wall
entlang, schoß einen Bogenschützen von einem Dach, sah
hoch über der Stadt die sichelförmigen Silhouetten der
Geier kreisen, bemerkte überall unsere vordringenden Soldaten.
Es schien keine von ihnen mehr außerhalb der Stadt zu geben.
Ein blutender Mann, der sich nach vom krümmte, stolperte über
den Damm, rollte halb den Hang hinunter und fiel durch eine Tür
in ein Haus hinein. Ich steckte den Dolch ein und griff nach dem
Kampfbeil.
    Als ich auf dem alten Damm, zwischen kleiner werdenden kämpfenden
Gruppen und flüchtenden Frauen, schreienden Kindern und
hysterisch bellenden Hunden wieder in die Nähe des Eingangs der
Stadt kam, sah ich, daß Sharrukin keine Zeit vergeudete. Alle
Menschen, die gehen konnten, wurden aus der Stadt getrieben und
hinaus aufs freie Feld. Dort stellten sie sich auf, umgeben von
Bewaffneten. Deutlich war zu erkennen, daß sie sich in zwei
klar zu unterscheidende Gruppen zusammenschoben.
    Sklaven und Herren!
    Sharrukin zeigte aber mit seiner nächsten Anordnung, daß
er ein vergleichsweise hervorragender Feldherr war. Er zog auch die
meisten seiner Soldaten ab und ließ ihnen nur eine Stunde Zeit
für die Plünderung. Die Männer durften bei Strafe des
Verlustes der linken Hand keinen Wein und kein Bier trinken. Immer
mehr Frauen, Kinder und Verwundete kamen aus der Stadt. Es waren kaum
mehr als fünfzehntausend.
    Ich ritt auf Sharrukin zu und fragte ihn, als er einige Heerführer
mit langen Anordnungen abgefertigt hatte:
    „Was hast du mit ihnen vor?"
    Er antwortete ohne Haß, Wut oder Siegerfreude:
    „Die Sklaven, die etwas können, kommen mit uns. Ebenso
die jungen Mädchen und Knaben. Nur die alten bleiben hier. Ich
weiß nicht, ob ich die Stadt abbrennen soll. Ferner wird hier
eine Garnison bleiben. Niemals mehr wird jemand aus Ebla eine
Karawane überfallen."
    „Dann", sagte ich deutlich, „mache aus der Stadt
eine Karawanenstation, einen Ort des Handels!"
    „Richtig. Genau dies habe ich vor. Die gesunden und
kräftigen Männer kommen mit mir!"
    Ein Teil der Armee machte sich bereits fertig. Sie aßen und
tranken - Wasser! -, was sie in der Stadt fanden. Sie entdeckten
volle Speicher, denn Ebla war nicht arm. Unterwegs würden sie
entweder auf den siegreichen Rimush stoßen oder auf die
Wegelagerer. Für jede Möglichkeit besaßen sie
Befehle. Jetzt kamen auch ein Teil unserer versteckt gehaltenen Wagen
aus den Wäldern hierher.
    „Wohin?"
    „Ich werde sie in alle Teile des Reiches bringen lassen. Die
Familien werden zerrissen, ihr Hochmut wird grausam bestraft. Niemals
wieder werden sie Hand an den Besitz des Königs legen."
    Er deutete in die Runde, dann hob er die Hand und winkte
Rhai-ghur, der den Zug der Gefangenen entlang ritt und die Menschen
genau betrachtete.
    „Wenn ihr Sklaven wollt, oder Frauen, Mädchen, etliches
Gold... was immer ihr haben
    wollt: nehmt es euch. Fragt nicht erst. Es gehört alles euch,
wenn ihr etwas findet."
    Ich lächelte ihn an, um ihn zu beruhigen, dann erklärte
ich mit einer wegwerfenden Handbewegung:
    „Besitz belastet, Herrscher. Je mehr Besitz, desto unruhiger
der Nachtschlaf. Wir werden, wenn du es erlaubst, zurückkehren
nach Akkade, und dort weiter an der Herrlichkeit der Stadt bauen.
Noch eine Frage:
    Ist der Mann mit der Narbe schon gefunden worden? Tod oder
lebend?"
    Er schüttelte stumm den Kopf, dann wich er meinem Blick aus.
Als ich in die Richtung schaute, in die Sharrukin starrte, sah ich,
wie einige Soldaten einen hochgewachsenen Mann heranschleppten. Er
war schwer verletzt und taumelte, aber trotzdem war er, grausam
gefesselt worden.
    „Der Fürst dieser Stadt!" bemerkte Sharrukin
düster. Rhai-ghur stand jetzt neben mir und schien zu warten.
„König kann ich nicht sagen, denn ich bin der legitime
König, und dieses Drecksnest kann keinen König haben. Auf
die Knie!"
    Die letzten Worte stieß er schreiend hervor. Die

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