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PR TB 156 Der Löwe Von Akkad

PR TB 156 Der Löwe Von Akkad

Titel: PR TB 156 Der Löwe Von Akkad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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in Akkade. Unsere
Liebe hatte noch zugenommen - ich vermochte mir keine bessere und
schönere Partnerin vorzustellen und keine leidenschaftlichere.
Aber immer mehr redete sie davon, nach Ur zu reisen und sich dort auf
ihren Beruf vorzubereiten. Einige Tage, bevor Sharrukin als erster
des Hofstaats hier eintraf, verließ sie uns für einige
Tage, höchstens einen Mond lang ...
    In zwei Stunden würde die Sonne ihren höchsten Stand
erreicht haben. Jetzt war es noch kühl. Der Frühling glitt
unmerklich in den Sommer über. Die Herden waren voller
Jungtiere, und die Plage dieses Landes, die Löwen, schlugen sich
die Bäuche voll. Unsere beiden Jagdwagen liefen fast lautlos
dahin. Nur das dumpfe Trommeln der Hufschläge bewies uns, daß
wir einen halben Bogenschuß voneinander entfernt in
beträchtlichem Tempo über den festgebackenen Sand
dahinrasten. Rhai-ghur und ich waren Teilnehmer am königlichen
Sport, der Löwenjagd. Unsere Lenker stammten aus der
Jagdmannschaft des Herrschers.
    „Dort drüben! Dort ist Gras, dort gibt es Schatten!"
schrie der Freund und deutete auf den halb verdorrten Baum, dessen
Krone nur noch im Osten Blätter hatte.
    „Auseinander! Wir kommen von beiden Seiten!"
    „Jawohl!" Wir waren allein. Nur vier Männer.
Encheduana war zum zweitenmal nach Ur gegangen. Sharrukin hatte heute
nicht jagen wollen, uns aber seine Ausrüstung gegeben.
    Die beiden Wagen fächerten auseinander und fuhren rechts und
links des Zieles durch die leicht gewellte Halbwüste. Ein Rudel
Gazellen flüchtete fast am Horizont, aber nicht vor uns. Jagende
Löwen also! Große, überstarke Bögen, lange
Pfeile mit vier messerscharfen Bronzeschneiden, Wurflanzen mit
Widerhaken und mein Dolch und die präparierte Streitaxt. Das
war, abgesehen von einem Lederbeutel voll verdünntem Wein,
unsere Ausrüstung. Wir trugen breite Gurte um die Lenden und
waren rechts und links am Wagenkorb festgeknotet. Der Wagen machte
weite Sprünge, als er über winzige Bodenrillen raste.
Hinter uns flog eine gelbe Sandspur in die trockene, flimmernde Luft.
Jetzt sah ich den ersten Löwen. Ein mächtiges Männchen,
der aufstand, seine Mähne schüttelte und langsam aus dem
Schatten des Baumes hervorstolzierte.
    „Herr, er ist alt und faul. Die Löwinnen jagen für
ihn. Dort drüben, wo die Gazellen waren."
    „Gut", sagte ich zum Lenker und legte den ersten Pfeil
auf. Mein Haar war weiß nachgewachsen und flatterte bis auf die
Schulter. „Dorthin. Aber nicht in Rhais Bahn!"
    „Nein, Herr!"
    Die drei leicht laufenden Halbeselhengste rannten in einer weit
ausschwingenden Kurve dahin. Wir rasten einen Bogenschuß weit
links am Baum vorbei, der Löwe beachtete uns kaum, aber dann
sahen wir tatsächlich ein Rudel aus mindestens einem Dutzend
Löwinnen. Dazu Schakale und die unvermeidlichen Geier. Drei
geschlagene Gazellen lagen im staubigen Gras.
    „Sie fliehen nicht. Sie greifen an. Achte darauf, Herr. Wir
locken eine von ihnen hinter uns her!"
    Genau das taten wir. Das halbwegs scheuende Gespann rast auf das
erste Beutetier zu. Die mächtige Löwin, die es schleppte,
ließ es fallen und griff uns unvermittelt an. Sie setzte uns
mit donnernden Angriffsgrollen nach. Im gleichen Augenblick zwang der
Fahrer die Tiere wieder auf den anderen Ast der Parabel hinaus und in
die Richtung auf die glatte Halbwüste. Die Löwin folgte uns
- drei schweißbedeckte Tiere und Zweibeiner ... bessere und
mehr Beute. Ich drehte mich im Wagenkorb, zog die Sehne ans Ohr und
schoß. Die Löwin war nur vier Sprünge hinter uns. Der
Pfeil traf sie tief in die Schulter, zwischen Gelenk und vorderem
Lauf. Sie warf sich im Sprung herum, biß den Pfeil ab,
überschlug sich und kam wieder auf die Beine. Mit drei Sprüngen
hatte sie die alte Geschwindigkeit wieder erreicht. Jetzt fürchteten
sich unsere Zugtiere und verdoppelten unsere Geschwindigkeit. Ich
hatte den zweiten Jagdpfeil auf der Sehne, konzentrierte mich durch
den gelben Staubschleier hindurch und schoß.
    Diesmal bohrte sich der Pfeil genau in die Wirbelsäule. In
einem Sekundenbruchteil zuckte die Löwin zusammen, knickte auf
merkwürdige Art zusammen und stolperte mit allen Gliedmaßen
gleichzeitig. Sie wurde zur Seite gerissen, rollte über den
Boden und trieb mit der Umdrehung ihres gelben Körpers, mit dem
sie den Pfeilschaft abbrach, die Spitze tiefer zwischen die
Rückenwirbel hinein. Mit rasend zuckenden Läufen blieb sie
liegen und schrie markerschütternd. Im selben Augenblick hörte
ich gänzlich

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