Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 159 Insel Der Ungeheuer

PR TB 159 Insel Der Ungeheuer

Titel: PR TB 159 Insel Der Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Riesen, die über helle Wände
huschten, und deren Köpfe bogenförmige Bewegungen
ausführten. Wir sprangen von Säulenpaar zu Säulenpaar.
Hin und wieder hörten wir das Klirren von Waffen, wenn wir an
Gruppen murmelnder Wächter vorbeikamen. Schließlich
    befanden wir uns auf dem steinernen Dach und sahen genau auf den
zugezogenen Vorhang von Laamias Schlafgemach.
    »Dorthin«, sagte ich neben Ranthys' Ohr. Er drückte
kurz meinen Arm und verschwand nach links. Wir liefen eine breite
Treppe aus dreißig Stufen hinunter, rechts und links an die
Mauern geschmiegt. Dann standen wir gleichzeitig vor dem doppelt
mannshohen Vorhang.
    Sieh dich vor! Vielleicht läufst du in eine Falle!
    Ich schob vorsichtig den Vorhang zur Seite und spähte in den
Raum hinein, der in tiefem Dunkel lag. Bisher hatten wir wenigstens
Sternenlicht gehabt. Meine Augen gewöhnten sich nur ganz langsam
an die Düsternis. Aber wir hörten die Atemzüge von
mindestens drei Menschen. Nach einer kleinen Ewigkeit erkannte ich
die um eine Spur helleren Flächen der Vorhänge. Ein
riesiges Bett stand in der Mitte des Raumes. Auf schwarzweißen
Fellen schliefen an zwei anderen Stellen zwei Menschen. Fast
gleichzeitig schlüpften wir ins Innere des Raumes. Er roch nach
verbrannten Harzen, nach den Ausdünstungen schlafender Menschen.
Behutsam setzte ich einen Fuß vor den anderen und ging auf die
erste der schlafenden Personen zu. Erst als ich mich niederkauerte,
sah ich, daß es eine von Laamias Zofen war.
    Ich zog den Lähmstrahler-Dolch, stellte ihn auf eine schwache
Entladung ein und hob eines der Felle an, um unnötigen Lärm
zu vermeiden. Als ich abdrückte, feuerte auch Ranthys. In der
Stille erschien uns das scharfe Fauchen wie ein Vulkanausbruch.
    Ich sprang auf, wirbelte herum und erreichte das Lager
gleichzeitig mit dem blitzschnell und besonnen handelnden Freund. Der
dritte Schuß fauchte aus der Dolchspitze und warf Laamia, die
zusammengezuckt war und sich halb hochgestemmt hatte, zurück auf
die Polster und Decken. Sofort schob ich den Dolch zurück, lief
über den spiegelglatten Boden bis zur Terrasse, die in der
Richtung lag, in der unser Gleiter wartete. Während des Laufens
betätigte ich den Rufmechanismus, eine Verzierung meines
scheinbar ledernen Armbandes.
    Dann standen wir wieder still da und horchten.
    Es gab die leisen Schreie nachts jagender Vögel. Irgendwo
knackte trocknendes Holz. Über den Hof schallte das heftige
Schnarchen eines Arbeiters. Nur die Schritte des Freundes waren zu
hören, der mit Laamia auf der Schulter über den polierten
Stein glitt. Ich öffnete den großen Vorhang. Wieder
stellten sich meine Augen um - und dann entdeckte ich den Gleiter.
    Fast lautlos, nur ein wenig summend, kam die Maschine auf uns zu
und hielt keine zehn Schritt über der Terrasse an, sank direkt
vor uns abwärts und hielt. Ich sprang los, riß die Türen
auf und schwang mich hinter die Steuerung, griff nach draußen
und half Ranthys, den schlaffen Körper der Androidin ins Innere
zu zerren und auf die
    Ladefläche zu schieben.
    »Beeile dich! Du hast einen weiten Weg vor dir«, sagte
Ranthys und glitt sofort durch die Dunkelheit davon.
    Ich drehte die Maschine und ließ sie gleichzeitig
hochklettern. Dann, hundert Schritte über dem höchsten
Punkt des Palasts, schob ich den Geschwindigkeitsregler nach vorn und
jagte davon. Mein Ziel war die Höhle, in der Derione wartete.
Erst in genügend großer Entfernung schloß ich die
Türen und steuerte dann den Punkt an. Ich mußte so schnell
wie möglich zurück sein. Bisher waren wir acht Fremden
geradezu unauffällig in der Menge der Arbeitenden aufgegangen.
Das konnte sich schnell ändern.
    Mit Höchstgeschwindigkeit raste der Gleiter hoch über
den Baumwipfeln entlang und auf die leicht gezackte Silhouette zu,
die sich bildete, weil sich Berge gegen den Sternenhimmel
abzeichneten. Nur selten sah ich unter mir ein verschwindend
unbedeutendes Licht. Aber die Instrumente vor mir zeigten mir den Weg
in den fahlen Linien ihrer optischen Schirme.
    Wie eine H'arpeji senkte sich der Gleiter auf die Steine vor dem
Eingang nieder. Ich riß die Tür auf, warf einen Blick auf
die regungslose Gestalt hinter mir und rief:
    »Derione! Ich bin es, Atlantos.«
    Dann drehte ich mich herum und nahm eine dünne Kette aus
winzigen Stahlgliedern aus dem Fach neben den Sitzen. Ich wußte,
daß bestenfalls ein Schmied diese Fessel zerstören konnte.
Dann legte ich die klirrenden Glieder um die Füße

Weitere Kostenlose Bücher