Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 159 Insel Der Ungeheuer

PR TB 159 Insel Der Ungeheuer

Titel: PR TB 159 Insel Der Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
schien zu heilen, während Atlans
Erinnerungen als leises Murmeln zu hören waren.
    Die SERT-Haube übertrug nicht nur die Worte, sondern
ebenfalls mehr oder weniger deutliche Bilder und Darstellungen. Auf
diese Weise erst entstand ein Bericht von ungemein packender Dichte.
    Die Forscher, Archäologen und Geschichtswissenschaftler
würden viele weiße Flecken in ihren Erkenntnissen exakt
ausfüllen können.
    Aber die Erde, Sols dritter Planet, Larsaf Drei in der
Terminologie von ES und Atlan in der damaligen Zeit, war verschwunden
- jetzt, im 36. Jahrhundert nach Christi Geburt.
    Atlan, der nicht wußte, wie schlimm es um ihn stand, kämpfte
durch die Wiedergabe seiner Erinnerungen gegen den Tod. Er berichtete
weiter:

6.
    Ein gräßlicher Lärm riß uns alle aus dem
Schlaf. Riesige Bronzegongs wurden geschlagen. Wilde Schreie gellten
über die Terrassen und Plätze von Knossos. Schaurige Laute
drangen aus den geschwungenen Muschelfanfaren. Wir sprangen von
unseren Lagern; es war nicht lange nach Sonnenaufgang. Bis jetzt
hatten wir unseren Teil des tödlichen Spiels steuern können,
ab jetzt waren wir dazu nicht mehr voll in der Lage.
    »Wir wissen, was der Alarm bedeutet«, murmelte
Ranthys, steckte seinen Kopf ins Waschbecken aus Keramik und spie
gurgelnd einen Strahl Wasser auf die Terrasse. »Aber was machen
unsere sechs Helfer?«
    Wir zogen uns an und steckten die Waffen ein. Natürlich
würden jetzt Inyx und Aison alle Kräfte aufbieten und alle
Möglichkeiten erschöpfen, die sie besaßen.
    »Sie werden tun, was sie bisher auch getan haben: arbeiten
und schweigen.«
    »Hoffen wir's!«
    »Laamia, die Herrin der Stiere, ist geraubt worden! Sucht
Laamia! Findet sie! Versammelt euch auf dem großen Platz!«
schrien verschiedene Stimmen.
    Was würde geschehen? Natürlich konnten sich Aison und
Inyx nur derjenigen Mittel bedienen, die sie hier fanden. Darüber
hinaus allerdings würden sie ihre exotischen Freunde alarmieren.
    »Diese Namen«, sagte ich, während wir in der
gebotenen Eile über Terrassen, Treppen, Rampen und durch
unfertige Anlagen rannten, »woher stammen sie? Laamia, H'arpeji
und so weiter?«
    Von überall kamen die Arbeiter, Sklaven, Zofen und sogar
Hunde herbeigerannt. Immer wieder schrie jemand den verdammten Namen.
Schließlich war der Hof, in dem gestern das Mädchen
umgebracht worden war, voller Menschen. Sie standen auch auf jedem
erdenklichen freien Platz, als Aison auf die steinerne Kanzel
herausstürmte. Im selben Augenblick summte das versteckte Gerät
in meinem breiten rechten Armband kurz auf. Ich sagte ganz leise zu
Ranthys:
    »Boreas meldet sich. Die Fremden kommen. Ich weiß
nicht, wer von den vieren.«
    »Verstanden. Warten wir.«
    Zum erstenmal in all den Tagen sah ich Aison genauer. Ein
breitschultriger Mann mit hellbrauner Haut, schwarzem, gekräuselten
Haar auf Brust, Oberarmen und Schultern, mit einem wilden schwarzen
Haarschopf und ebensolchem Bart. Abgesehen von seiner entschlossenen
Art, die nur ausdrückte, daß er ein festes Ziel und sehr
genaue Vorstellungen davon hatte, wie es zu erreichen war, stellte er
eine durchschnittliche Person dar. Vielleicht einen Kopf größer,
das war alles. Er iß seine Arme in die Höhe und schrie:
    »Sucht Laamia! Sie ist geraubt worden! Wir haben ihre Zofe
gefunden und ihren Liebhaber. Ihr wißt, wie sie aussieht. Sie
kann nicht weit sein. Fragt alle! Schickt Boten nach Katsambas und in
alle Teile der Insel. Fragt nach ihr, ruft nach Laamia. Die Göttin
der schwarzen Stiere ist nicht geflüchtet, sie wurde geraubt.
Auch die Khent'our sollen nach ihr suchen, die H'arpeji, die
Stimvaleed und Proteos - wenn ihr ihn findet.
    Hört mit der Arbeit auf! Zerstreut euch! Sucht in den Bergen
und entlang der Strände!«
    Er machte eine verzweifelte Geste und holte erschöpft Luft.
Ranthys stieß mich leicht an. Er deutete nach oben. Ich folgte
mit den Augen der Richtung, in die sein Zeigefinger deutete.
    »Die beiden H'arpeji!« zischte er.
    Sie stürzten sich mit unvergleichlicher Schnelligkeit und
Eleganz schräg abwärts. Wieder hörten wir das
charakteristische kreischende Pfeifen der Luft in den Schwingen. Die
zwei Fabelwesen sahen im Flug noch mehr wie die Beherrscher der Luft
aus. Sie hielten die »menschlichen« Arme über der
Brust gekreuzt und glitten auseinander, als sie einige Mannsgrößen
über dem Hof waren. In abergläubiger Scheu schrien Tausende
von Arbeitern und Sklavinnen auf. Sie duckten sich und sahen
ängstlich in die

Weitere Kostenlose Bücher