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PR TB 159 Insel Der Ungeheuer

PR TB 159 Insel Der Ungeheuer

Titel: PR TB 159 Insel Der Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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des
Kampfes flaute jetzt ab, aber ich fühlte mich keineswegs als
strahlender Sieger. Es war noch immer Nacht, als ich vor der Grotte
landete und von Sherengi mit wütendem Fauchen empfangen wurde,
das augenblicklich aufhörte, als ich ein Kodewort sprach.
Derione kam hinter der Löwin aus dem Höhleneingang gestürzt
und rief aufgeregt:
    »Atlantos! Ich habe Feuer am Himmel gesehen. Ein Kampf, dort
drüben, über dem Meer.«
    Ich nahm sie in die Arme und streichelte beruhigend ihre
Schultern.
    »Lie und Laa H'arpeji haben mich angegriffen. Wir haben in
der Luft gekämpft. Sie sind tot. Verbrannt und zerschmettert.«
    Derione schrie triumphierend auf. Ich legte einen Arm um ihre
Hüfte und zog sie in die Höhle hinein.
    Wir hatten fieberhaft gearbeitet. Der größte Teil der
Ausrüstung war im Gleiter verstaut. Deriones Waffen lagen neben
dem Ausgang, die Löwin kauerte daneben. Ich hatte nur ein paar
technische Ausrüstungsgegenstände aussortiert, die ich zu
brauchen glaubte - ein Versuch spukte durch meine Überlegungen,
mit dessen Hilfe ich die Stimvaleed bekämpfen wollte. Die Zeit
drängte, denn ich mußte vor Morgengrauen wieder im Palast
oder am Hafen sein.
    »Und du wirst mir Boreas schicken?« fragte Derione.
»Ich bin unsicher, weißt du!«
    Ich nickte und deutete auf das winzige, getarnte Funkgerät,
das an einer Lederschnur um ihren Hals hing.
    »Wir können miteinander sprechen. Du weißt, was
du tun mußt. Aber warte, bis ich dich rufe, denn niemand außer
Ranthys darf es erfahren. So, wie du ausgerüstet bist, wird dein
Stamm nichts gegen dich unternehmen.«
    Wir hatten alles genau durchgesprochen. Die Höhle wurde
geräumt, wir waren unruhig und gespannt. Ich sollte Derione
nicht in die Auseinandersetzung hineinziehen, aber es ging wohl nicht
anders. Wir brauchten eine sichtbare Kraft, eine optische
Unterstützung, die im richtigen Moment präsent sein mußte.
Und das alles sollte die junge Jägerin in die Wege leiten.
    »Fertig?« fragte ich und blieb neben dem Gleiter
stehen. Derione kam mit einem Tonkrug und zwei Bechern aus der Höhle.
Die Löwin lag starr inmitten der gestapelten
Ausrüstungsgegenstände auf der Ladefläche.
    »Ja. Der letzte Schluck Wein, Atlantos.«
    Wir setzten uns auf die Haube der Maschine. Eine langsam
verlöschende Fackel warf zitterndes Licht auf uns. Wir hatten
keine Zeit für Zärtlichkeiten oder Leidenschaft gehabt -
der Kampf war wichtiger.
    Wein, mit Quellwasser vermischt, lief in die Becher. Den Rest
schüttete Derione auf den staubigen Boden. Es war ein Trankopfer
für namenlose Götter. Dann lehnte sich die jungfräuliche
Jägerin an meine Schulter und sagte leise:
    »Wann wirst du Fürst über Kefti sein, Atlantos?«
    Wir tranken langsam einen Schluck des herben, starken Weines.
    »Es mag einen oder zwei Monde dauern. Proteos können
wir nur durch einen Zufall finden. Und auch Inyx und Aison wollen wir
nicht
    ermorden, sondern im Kampf besiegen.«
    »Und ich werde in den Palast ziehen?«
    »Du wirst wünschen«, sagte ich und zerschmetterte
meinen leeren Becher an den Felsen, »Jägerin zu sein, wenn
du einmal den Palast betreten hast. Aber wir werden dort wohnen, ja.«
    Auch Derione trank den letzten Schluck und zerstörte den
Becher. Dann bestiegen wir den vollgepackten Gleiter und starteten.
Zuerst brachte ich Derione an einen Platz, von dem aus sie in zwei
Tagesmärschen ihren Stamm erreichen konnte. Dann, nachdem ich
Derione zum Abschied geküßt hatte und die Robotlöwin
mit einem Satz den Gleiter verlassen hatte, wendete ich die Maschine
und ließ mich von ihr in gebührender Entfernung vom Palast
absetzen. Ferngesteuert suchte sie sich ihren Weg zurück in das
alte Versteck. Mit den kleinen Geräten auf dem Rücken
schlich ich, während der Himmel sich rosa zu färben begann,
in unsere Räume hinein. Ranthys saß mit der Waffe in der
Hand da und war mehr als erleichtert, als ich auftauchte.
Offensichtlich hatte niemand meinen nächtlichen Ausflug bemerkt.
Ich berichtete ihm, daß es zwei Gegner weniger gäbe.
    Ich schleuderte die Sandalen von den Füßen, streckte
mich aus und sagte leise:
    »Die Barbaren sind der nicht kalkulierbare Faktor. Wir
sollen eine halbe Million Menschen dahin steuern, daß sie
Handel treiben, Schiffe bauen und bemannen und sich auf den Inseln
ausbreiten, wir sollen sie in hundert Künsten und Handwerken
schulen und ihnen darüber hinaus beibringen, daß wir nicht
mit Terror und Waffen, sondern mit Vernunft regieren

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