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PR TB 159 Insel Der Ungeheuer

PR TB 159 Insel Der Ungeheuer

Titel: PR TB 159 Insel Der Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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worden. Das Grab war fast fertig. In dieser Nacht,
als die Feuer die Gestalten der Arbeiter auf dem Gelände
zwischen dem Palast und dem Hafen beleuchteten, schlich ich mich weg
und rief den Gleiter. Ich mußte zu Derione.

7.
    Das gefährliche Gefühl der Vertrautheit ergriff mich
wieder. Ich kannte die Insel und liebte sie. Ich kannte inzwischen
die vielen verschiedenen Tierrassen in den Wäldern, und ich
liebte die Grillen, die Sterne und den starken Wein. Jetzt, der Flug
im Gleiter, langsam und mit weit geöffneten Scheiben, über
das dunkle Land im Meer, war eines der unwiederholbaren Ereignisse.
Ich merkte, wie wandernde Hirten eine Art Ordnung und Vernunft über
die Insel brachten, ich erlebte täglich mit, wie Ankömmlinge
von anderen Inseln und vom nördlichen und südlichen
Festland ihre Schiffe an den Strand setzten und zu uns stießen.
Viele kannten fremde Häfen, viele waren gute Handwerker, und
noch mehr von ihnen arbeiteten, um ein Stück Land zu bekommen
und in Frieden leben zu können. Vorläufig verlangten Aison
und Inyx von ihnen nur Leistungen, aber ich sah auch, wie Aison
begann, die Wachen und Bewaffneten auszubilden. Davon verstand er
    sehr viel. Und er kaufte und trainierte Pferde und ließ
Pferde züchten. Es dauerte kein halbes Jahrzehnt, und dann gab
es Krieg, brennende Häuser und Versklavte.
    Bis dahin ist er tot. Vergiß es, denn du bist auf dem Weg zu
dem Mädchen, das dich liebt - hoffentlich, kommentierte mein
Extrahirn, das meine Unruhe richtig interpretierte. Ich grinste und
fühlte im selben Augenblick, wie der Summer in meinem Armband
schnarrte. Boreas!
    Ich bestätigte und schaltete den Bildschirm ein. Ein
Infrarotbild zeichnete sich kurz darauf inmitten der grün
glühenden Markierungslinien ab. Ein eisiger Schrecken rührte
mich am ganzen Körper an.
    »H'arpeji«, stöhnte ich auf.
    Plötzlich waren die Gefahren wieder über mir und hatten
mich eingeholt. Ich war allein, ohne Hilfe. Und ich mußte
siegen. Ich konnte sehen, was Boreas sah: zwei Riesenvögel, so
schnell wie die Maschine, dicht hinter mir, aber viel höher als
ich. Ich änderte augenblicklich den Kurs, aber nur um einige
Striche. In einigen Minuten würde ich mich weit weg von Knossos
und über freier See befinden. Dann griff ich nach meinen Waffen.
Den Lähmstrahler stellte ich auf maximale Leistung und einen
ziemlich weit gespreizten Strahl. Auch die Energiewaffe wurde so
eingestellt, daß ich mit einem einzigen Schuß die besten
Chancen hatte. Dann gab ich dem schwarzen Falken den Befehl, einen
der beiden Verfolger anzugreifen und abzulenken. Immerhin besaß
Boreas eine zuverlässig wirkende SchockstrahlerAnlage, nicht
sehr leistungsfähig, aber sie mochte den Ausschlag geben. Ich
verringerte meine Geschwindigkeit nicht, noch wurde ich schneller.
Aber ich schob meine Handgelenke durch die dünnen Lederschlaufen
und streckte meinen Kopf aus dem Fenster. Der Fahrtwind riß
mein Haar auseinander, aber in der Dunkelheit erkannte ich nichts,
nur weit voraus die Schaumstreifen der Wellen.
    Die H'arpeji sind intelligent. Täusche eine Landung vor! Sie
wissen nicht, daß du dich im Gleiter befindest, sagte der
Extrasinn.
    Ganz langsam verringerte ich jetzt die Geschwindigkeit des
Gleiters. Die H'arpeji holten auf.
    Boreas verließ seine Flughöhe und schwebte schräg
auf den hinteren der beiden Verfolger zu. Die Vögel näherten
sich schnell, aber ich konnte sie noch immer nicht mit bloßem
Auge sehen. Ich drückte einen Schalter. Summend glitt ein Teil
des Verdecks zurück. Ich arretierte die Steuerung, nachdem ich
einen zweiten Bremsvorgang eingeleitet hatte. Ein Blick auf den
Schirm. Sie waren dicht hinter mir, keine hundertfünfzig Ellen
über der Maschine. Ich drehte mich herum und stemmte meinen
Oberkörper aus der eckigen Luke, dann ergriff ich mit beiden
Händen die Waffen. Rechts befand sich der tödliche
    Hochenergiestrahler. Ich fühlte, wie der harte Metallrahmen
sich in meinen Rücken bohrte und starrte mit brennenden Augen in
die Nacht.
    Ungeduldig wartete ich. Ich versuchte mich auf den schwarzen Raum
zwischen dem Sterngewimmel und dem wesenlosen Dunkel der
Landschaftskonturen zu konzentrieren. Dann zuckte der erste fahle
Blitz auf. Ich sah, wie Boreas auf das Weibchen feuerte. Laa befand
sich einige Mannslängen hinter Lie, der aufgeholt hatte und sich
schon fast zu nahe am Gleiter befand.
    Ich öffnete die linke Hand, stützte das Handgelenk der
Rechten und zielte. Im nächsten Aufleuchten des

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