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PR TB 159 Insel Der Ungeheuer

PR TB 159 Insel Der Ungeheuer

Titel: PR TB 159 Insel Der Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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murmelte ich. »Warte. Unsere Stunde kommt.«
    »Hoffentlich kommt sie bald.«
    Wir gingen zurück. Wir ließen die starrende Menge und
die lodernden Flammen hinter uns. Jetzt war der Wind stärker
geworden, der Donner folgte schneller auf den Blitz. Das laute
Inferno ließ die Wände des Palasts erzittern. Die richtige
Kulisse für ein Begräbnis dieser Art. Grabbeigaben, Schmuck
und der Körper Laamias wurden vom Feuer verzehrt. Noch immer
rasten die Vögel, offensichtlich in einer Art Panik oder
Blutrausch, in immer größer werdenden Kreisen über
dem feurigen Grab und dem Palast. Schließlich lehnten wir beide
an einer glattgeschliffenen Mauer und sahen hinauf in die treibenden
Wolken.
    »Wenn sie das nächstemal vorbeikommen.«,
versprach Ranthys grimmig. »Jeder zwei Schuß!«
    »Einverstanden. Aber nur, wenn uns niemand sieht.«
    Wir liefen los, hasteten eine Rampe hinauf und eine Treppe
hinunter. Wir befanden uns nach hundert Schritten in einem kleinen,
rechteckigen Innenhof, der von drei Mauern und einer offenen
Kolonnade gebildet wurde.
    Niemand sah uns. Wir warteten schweigend. Ranthys zog das kleine
Kampfbeil und entsicherte den Strahler. Ich nahm den Lähmstrahler
in die rechte Hand. Wir hoben die Köpfe und starrten nach oben.
Aus dem Wind war jetzt ein Sturm geworden. Die Klänge der Musik
wurden immer wieder vom Jaulen des Sturmes unterbrochen. Noch
befanden sich die meisten Menschen außerhalb der Palaststadt.
    Jetzt! sagte der Logiksektor. Die Stimvaleed kamen heran. Noch
immer waren sie in kreisförmiger Schwarmanordnung. Die ersten
Tropfen fielen schräg aus den Wolken und zersprangen auf dem
Stein. Zweimal feuerte Ranthys; er hatte hervorragend gezielt. Zwei
Vögel rasten förmlich durch den aufröhrenden
Feuerstrahl hindurch und schlugen irgendwo hinter uns auf. Meine
Waffe fauchte nur einmal auf, dann löste sich der zuletzt
erschienene Vogel aus dem Verband und beschrieb einen flachen Bogen.
Er fiel genau in die Mitte des Hofes, zwischen Gräser, einen
Strauch und ein Wasserbecken.
    »Weg! Verstecken. und das schnell!« schrie ich. Wir
sprangen los und stürzten uns auf den Raubvogel. Mit einem
letzten Aufzucken schlug das Tier mit den Flügeln.
    Denke an das Gift, das sich ständig verändert! sagte
warnend das Extrahirn.
    Wir packten das schwere Tier an den Beinen und zerrten es
rücksichtslos hinter uns her. Wir rannten durch leere Gänge,
über leere Treppen und kamen an einigen offenen Türen
vorbei, als wir gegen den Sturm und den einsetzenden Regen
ankämpften. Endlich erreichten wir unsere Räume. Der Wind
riß an dem flatternden Vorhang. Wir warfen den Vogel in den
Raum hinein und sprangen hinaus auf die Terrasse.
    Das Gewitter war jetzt über uns. Knossos lag im Schein der
Blitze.
    Der Donner war lauter als die Gongs. Von überall flüchteten
Menschen auf den Palast zu. Wir sahen, wie die Flammen aus dem
offenen Grab zur Seite gerissen wurden, hochflackerten und
zusammensackten.
    »Es sind nur noch achtzehn!« sagte Ranthys und warf
mir einige Lederstreifen zu. Vorsichtig und mit schützenden
Stoffetzen an den Händen banden wir zuerst den Schnabel des
Tieres fest zu, dann fesselten wir die Schwingen eng an den Körper,
schließlich banden wir die Beine zusammen.
    »Ja. Und jetzt beginnen die Schwierigkeiten!« gab ich
zurück. »Das Wetter ist unser Verbündeter. Was
schlägst du vor?«
    »Wenn wir es schaffen, unbemerkt den Palast zu verlassen,
haben wir alles gewonnen.«
    Ich überlegte. Was für die Hunde wirksam war, mußte
noch lange nicht für exotische Raubvögel von einem
unbekannten Planeten gelten. Aber hin und wieder waren es
überraschenderweise gerade die primitiven Werkzeuge, die die
schärfsten Schneiden hatten. Wir suchten trotzdem zusammen, was
wir zu brauchen glaubten. Den gelähmten Vogel schlugen wir in
einen Mantel ein. Draußen begann eine Massenflucht - der Regen
prasselte herunter, überall bildeten sich Rinnsale und sickerten
über die Stufen und Schwellen, gurgelnd rannen Wasserströme
durch die Tonröhren der Kanäle. Blitz folgte auf Blitz,
Donnerschlag auf Donnergrollen.
    Nützt das allgemeine Durcheinander aus! riet der Logiksektor.
    Über das wie wild flackernde Öllicht hinweg warf ich
Ranthys einen langen, ernsten Blick zu und sagte laut, um den
infernalischen Lärm zu übertönen:
    »Du weißt, daß wir ein verteufelt gefährliches
Spiel treiben? Wir sind nur zwei - Tausende von Gegnern haben wir
gegen uns, wenn Aison befiehlt.«
    »Ich weiß«,

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