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PR TB 159 Insel Der Ungeheuer

PR TB 159 Insel Der Ungeheuer

Titel: PR TB 159 Insel Der Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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möchten.
Und zu guter Letzt müssen wir noch einen starken und nicht
korrumpierbaren Nachfolger finden.«
    Ranthys packte die einzelnen Teile der sorgfältig getarnten
Geräte aus und versteckte sie, so gut es möglich war.
    »Kann ich erfahren, wie das alles wirkt?« fragte er
leise und stellte einen Holzteller mit Brot, Braten und Käse
neben mein Lager.
    »Erst dann, wenn wir einen einzelnen Stimvaleed gefangen
haben.«
    »Die Bestie alarmiert mit ihrem mißtönenden
Geschrei die halbe Insel, Freund!«
    Ich nickte und sagte kauend und undeutlich:
    »Das eben ist das Problem.«
    Für diese Nacht war das feierliche Begräbnis von Laamias
Körper vorgesehen. Der Grabhügel war bereits mit Erde
bedeckt, nur der große Eingang war noch offen. Aison und Inyx
würden vergebens auf zwei ihrer geflügelten Freunde warten.
Aber wir waren sicher, daß die Stimvaleed erscheinen würden.
    »Kümmerst du dich um den Hafen? Ich komme gegen Mittag
nach; ich bin todmüde«, sagte ich bittend. Ranthys nickte
und zog die dicken Vorhänge zu. Mein Schlaf war unruhig und
voller Alpträume.
    Von Westen zog eine riesige, violette Gewitterwand auf.
Flächenblitze zuckten lautlos hinter den Wolken über dem
Meer. Jedermann hier wußte, was in dieser Nacht geschehen
sollte. Vom großen Hof bis zu dem offenen Schacht des Grabes
zog sich eine Doppelreihe von großen Tongefäßen hin.
Sie waren mit Öl gefüllt, dicke weiße Dochte ragten
daraus hervor. Auf Tischen standen große, gebrannte Tonkrüge,
herrlich verziert. Auf einem hölzernen Sockel lag der
langgestreckte Körper Laamias, in weiße Tücher
eingeschlagen. Die Stelle ihres Kopfes war durch den halbierten
Stierschädel mit vergoldeten Hörnern gekennzeichnet. In
dichten Reihen standen die Handwerker da und warteten. Eine düstere,
unheilschwangere Stimmung lag über der weiträumigen Anlage.
Die ersten Windstöße drückten die Rauchsäulen
der Feuer schräg nach Osten.
    Ranthys hob die breiten Schultern unter der ledernen Rüstung
und sagte unwillig zu mir:
    »Es ist nicht nur das Schauspiel, Atlantos. Ich glaube, ein
Drama liegt in der Luft, nicht nur das Gewitter!«
    Auch ich fühlte eine unbestimmte Drohung, denn wir hatten uns
auf alle denkbaren Vorfälle eingestellt. In unseren Gürteln
steckten die Waffen. Ein paar Versuche waren mit dem Sender und
etlichen Zusatzgeräten durchgeführt worden. Der Erfolg war,
daß sämtliche Hunde wie besessen zu jaulen begannen.
    »Warten wir's ab. Vermutlich wird Aison die H'arpeji
vermissen.«
    Die großen Gongs wurden geschlagen. Schaurig hallten aus den
unterirdischen Räumen die Muschelhörner. Das hohle
Schrillen der Hirtenflöten erzeugte einen schreckenerregenden
Gegensatz zu den hölzernen Trommeln und Becken. Die Sklavinnen
erschienen, in kurze, weiße Gewänder gekleidet. Sie
schritten langsam in Zweierreihen die große Treppe hinunter,
bildeten zwei Reihen und hoben die Tonkrüge auf. Mehrere Männer
mit brennenden Fackeln erschienen aus einem anderen Durchgang und
entzündeten, langsam in die Richtung auf das halb abgedeckte
Grab schreitend, die großen Öllampen. Ranthys und ich
standen auf der breiten Mauerkrone, die zugleich ein Dach der
darunterliegenden Räume war; direkt unter uns bewegte sich der
Zug vorbei. Immer mehr Lampenpaare brannten. Die schauerliche,
barbarisch-dröhnende Musik wurde unterbrochen.
    Dann tauchten zehn der stärksten Handwerker auf. Sie trugen
ihre Rüstungen, die lange geputzt worden waren; das Leder
schimmerte, die Bronze blitzte geisterhaft. Bei jedem Schritt
schlugen klirrend die Waffen gegeneinander. Je fünf von ihnen
packten den Leichnam und folgten den krugtragenden Sklavinnen. Dann
gab es eine Pause. Kurze Zeit später wanderten Aison und Inyx
eine andere Palasttreppe hinunter. Aison steckte ebenfalls in einer
prächtigen Rüstung und hatte
    einen Helm mit Stierhörnern auf dem Kopf, die Androidin trug
nichts als ihren schweren Goldschmuck und weiße Stoffstreifen,
die sich zu einer Art Schleppe zusammendrehten. Auch sie folgten der
weißen Leiche. Jetzt brannten alle Öllampen, eine Straße
aus Lichtpunkten zog sich in doppelter Krümmung bis zum Grab
hin.
    Zwanzig Sklavinnen, dann die Gruppe der Leichenträger,
anschließend Aison und Inyx, und dann plötzlich drängten
sich aus allen Richtungen schweigende Menschen hinter ihnen her,
bildeten langsam schreitende Reihen, bewegten sich wortlos aus dem
Palast hinaus, aus den vielen Würfeln, Treppen, den verschieden
hohen Ebenen, quollen

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