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PR TB 159 Insel Der Ungeheuer

PR TB 159 Insel Der Ungeheuer

Titel: PR TB 159 Insel Der Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mich,
geblendet von der plötzlichen Helligkeit, ausdruckslos an. Ich
ging zurück, legte meine Hand an den Griff des Kampfbeils und
sagte langsam und scharf betont zu ihm:
    »Ich werde gegen dich kämpfen, in zwei Stunden, unten
im großen Hof. Meine Freunde und ich haben die drei H'arpeji
getötet, im ehrlichen Kampf. Wir töteten auch die Khent'our
und entführten Laamia. Wir vernichteten drei Stimvaleed, und
dabei beobachtete uns Inyx. Auch sie mußte sterben.«
    Aison sprang auf. Er stand zitternd da, aber er zitterte nicht vor
Angst. Eine wilde Wut tobte in ihm. Er begriff nicht schlagartig,
sondern Schritt um Schritt, und gleichzeitig klärten sich für
ihn die offenen Fragen.
    »Ihr also! Warum? Und warum soll ich mit dir kämpfen?«
knurrte er wie ein in die Enge getriebenes Tier.
    »Weil es deine allerletzte Chance ist«, sagte ich.
»Die Stimvaleed werden dir nicht helfen können, denn wir
bringen sie vor den Augen der Arbeiter um. Dieses Zeichen wird unsere
Macht stärken.«
    »Ihr seid wahnsinnig! Ihr Verbrecher!« schrie er. Ich
zog bedächtig das Beil aus der Gurtschlaufe und deutete mit der
Spitze auf eine Urne, die auf einem Steinsockel stand. Dann drückte
ich den Auslöser. Das Gefäß zerplatzte in einem
Blitz, und Asche wirbelte auf.
    »Unsere Herrschaft gründet sich nicht auf Sklaverei.
Wir herrschen nicht mit dem blutigen Terror wahnsinniger
Menschenvögel. Ich werde diese Waffe nicht gegen dich
einsetzen«, entgegnete ich ruhig. »Und andere werden über
den Kampf wachen. Du kannst den Einfall vergessen, Bogenschützen
auf mich schießen zu lassen.«
    Er ahnte, was diese Demonstration bedeutete, aber er fragte nicht,
noch sagte ich es ihm. Er wußte, daß ich ihn töten
konnte, wann es mir beliebte. Er glaubte inzwischen auch, daß
die Stimvaleed ihm nichts mehr nützen konnten. Sein Schicksal
kam unabwendbar auf ihn zu.
    »Hast du begriffen?« fragte ich.
    Er nickte schweigend und sah mich an. Ganz langsam war der
Farbstoff aus meinem Haar gebleicht worden. Mein Haar war
nachgewachsen und wurde langsam wieder weiß. Mein Körper
war sonnengebräunt und durchtrainiert. Aison schätzte mein
Können ab, aber nichts, was er sah, konnte ihn sonderlich
erfreuen. Ich steckte das Beil wieder zurück und schloß:
    »In zwei Stunden. Ich sorge dafür, daß wir
genügend Zuschauer haben. Wenn du gewinnen solltest, wirst du
weiter herrschen. Gewinne ich, werde ich dir ein gewaltiges Begräbnis
in allen Ehren geben. Das verspreche ich. Alle Waffen sind erlaubt,
der Kampf geht bis zum Tod.«
    Leise, mehr zu sich selbst, knurrte der Androide:
    »Meine Flucht scheint zu Ende zu sein. Aber wenigstens
sterbe ich nicht als Versuchsperson auf dieser verfluchten
Scheinwelt.«
    Ich verzichtete darauf, ihm jetzt schon diese Illusion zu nehmen.
Immerhin konnte ich ihn verstehen. Er hatte kurze Zeit die
Scheinfreiheit genossen. Ich verließ den Raum. Als ich auf der
    obersten Stufe der Treppe stand, sah ich den Schwarm der
Stimvaleed. Sie begannen damit, Boreas zu jagen, aber der
Maschinenvogel entzog sich ihnen durch einen verblüffenden
Steigflug. Ranthys erwartete mich, ebenfalls in voller Rüstung.
    »Nun?«
    »Wir werden kämpfen. In eineinhalb Stunden. Vorher noch
werden wir die Stimvaleed umbringen.«
    »Alles ist bereit.«
    Je mehr Zeit verstrich, desto mehr aufgeregte Arbeiter und Diener
strömten zusammen. Am Ende der Frist, als noch immer die
Mordvögel über dem Palast kreisten, waren es nicht weniger
als eineinhalbtausend Menschen, die sämtliche Flächen um
den großen Hof bevölkerten. Ich rief Boreas, setzte den
Helm auf, der den Kopf bis zu den Schultern bedeckte und nur zwei
senkrechte Schlitze für die Augen freiließ, nahm das
Doppelkampfbeil in die Hand und ging hinaus. Hinter mir schaltete
Ranthys das Schallgerät ein. Als ich auf einer der höchsten
Dachterrassen erschien, betrat Aison die Treppe, die in den
sandgefüllten Hof hinunterführte.

9.
    Ich hörte die Signale nicht, aber die Stimvaleed reagierten.
Sie ließen von der Verfolgung des schwarzen Raubvogels ab,
schlossen ihre Formation zu einer geschwungenen Linie und stürzten
sich schräg abwärts. Dann bildeten sie einen Kreis, der wie
ein Ring über dem Hof und den Säulengängen sich rasend
schnell drehte. Auf ein weiteres Ultraschallsignal hin wurden sie
sichtlich langsamer, bewegten ihre Flügel träger und
segelten mehr, als daß sie flogen. Ich hob das Beil, die Sonne
erzeugte einen blendenden Reflex, dann deutete ich auf den

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