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PR TB 159 Insel Der Ungeheuer

PR TB 159 Insel Der Ungeheuer

Titel: PR TB 159 Insel Der Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sprang hoch, trat den brennenden Schild zur Seite und
spaltete dem schreienden Mann den Schädel. Mit der letzten
Zuckung zerbrachen seine Finger den Pfeil, den er halb aus dem Köcher
gezogen hatte. Ranthys packte Inyx am Hals, entwaffnete sie mit zwei
furchtbaren Schlägen und zerrte sie von der Hütte weg in
die Richtung eines Baumes. »Die Maschine!« keuchte ich.
Ich wirbelte herum, sprang durch den feurigen Ring des brennenden
Eingangs und packte die einzelnen Stücke. Die Hütte brannte
nun überall dort, wo das Öl hingespritzt war und sich
entzündet hatte. Inyx gab einen gurgelnden Laut von sich. Ich
blieb stehen und sah mich suchend um. Aber ich erkannte in einem
Dutzend Schritte Entfernung nur drei Pferde. Also hatte es nur drei
Angreifer gegeben.
    »Hier. Ich habe sie. Nicht loslassen«, sagte ich,
stellte die wertvollen Elemente ab und blickte die Androidin an.
    Sie trug die lederne und bronzene Rüstung eines Kriegers. Der
Helm lag mitten in den Flammen. Sie starrte haßerfüllt von
Ranthys zu mir und wieder zurück. Mit einigen groben, schnellen
Griffen öffnete der Freund das Schloß des Gurtes und
entwaffnete sie vollends.
    »Wer seid ihr wirklich? Woher kommt ihr? Was wollt ihr?«
schrie sie und versuchte sich loszureißen. Ranthys trat hinter
sie und hielt sie mit eisernem Griff an den Ellenbogen fest.
    »Genau dasselbe fragte Laamia«, sagte ich. »Und
dasselbe wird morgen oder einen Tag später Aison fragen.«
    Sie schwieg. Das Entsetzen packte sie, als sie begriff, was diese
Antwort bedeutete. Ihre Flucht war beendet. Ich sagte halblaut:
    »Wir sind die Wächter des Planeten. ES brachte uns
hierher. Er gab uns den Befehl, euch umzubringen. Wir töteten
die H'arpeji, die Khent'our, Laamia und drei Stimvaleed. Wir töten
auch alle anderen, selbst Proteos.«
    Sie fragte nichts; sie hatte begriffen, daß es die Wahrheit
war. Niemand sonst hätte eine solche Antwort geben können.
Sie blickte irr auf das immer größer werdende Feuer. Wir
merkten plötzlich, wie es in ihr arbeitete. Sie seufzte auf
einmal tief auf und sackte in Ranthys' Händen zusammen. Ich
streckte den Arm aus, um sie aufzuhalten, Ranthys lockerte seinen
Griff. Im gleichen Augenblick riß sie sich mit einer
übermenschlichen Anstrengung los und rannte mit riesigen
Sprüngen auf die beiden bewegungslosen Körper zu, deren
Kleidung und Rüstung brannten. Sie kam genau elf Schritte weit,
bis an den Rand des Feuers. Als sie sich bückte, um nach einer
Waffe zu greifen, feuerten wir beide nahezu gleichzeitig. Eine
blendende Faust schien sie zu packen, vorwärtszustoßen,
durch das unregelmäßige Rechteck des lodernden Einganges
und hinein in die Flammen. Sie schlug zu Boden und fiel über den
toten Vogel.
    Ein dicker Balken, rotglühend und funkenstiebend, sackte
hinunter und nahm die Hälfte des Daches mit sich.
    In einer Stunde würde von den vier Körpern und dem alten
Haus nichts mehr übrig sein. Wir hoben die Geräte auf und
verschwanden in der Nässe der Büsche und Bäume.
Endlich sagte ich:
    »Auch dieses Sieges kann ich nicht recht froh sein.
Schließlich hat sie uns nichts getan.«
    Ranthys knurrte etwas Unverständliches. Als wir am nächsten
Morgen den Palast verließen und zu den schweigenden Arbeitern
kamen, die das Grab zuschaufelten, sahen wir, daß die beiden
Lustknaben von Inyx und sechs Sklavinnen tot waren. Man hatte ihnen
am offenen Grab die Schädel zertrümmert und sie in die
Flammen gestoßen. Der heftige Regen hatte verhindert, daß
sie bis zur Unkenntlichkeit verbrannt waren. Wir sahen es ganz
deutlich, es gab keinerlei Zweifel. Eine späte Genugtuung
ergriff uns. Wir hatten nichts anderes getan, als eine Mörderin
hingerichtet. Mit welch großer Anlage zum Sadismus rüstete
ES seine Spielfiguren aus - und warum? Wir wußten keine
Antwort.
    An diesem Tag rief ich vom Turm aus Derione. Sie antwortete, daß
sie in zwei Tagen mit den besten Kriegerinnen ihres Stammes in
Knossos sein würde.
    »In zwei Tagen also, Ranthys. Jeder von uns hat seine
Aufgabe. Sogar Boreas wird gebraucht«, sagte ich. Er hatte
zugehört und nickte langsam.
    »Also werden wir dich in drei Tagen zum Fürsten von
Knossos und Kefti krönen, ja?«
    »Ganz sicher nicht!« beharrte ich.
    Wir hatten das Gerücht verbreiten lassen, ein mächtiger
Fürst würde aus dem Norden kommen und gegen Aison kämpfen.
Auf seinem Weg nach Knossos würde er von allen Dörfern und
Stämmen Hilfe bekommen. An der großen Arbeitsstelle
Knossos' und rund um

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