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PR TB 159 Insel Der Ungeheuer

PR TB 159 Insel Der Ungeheuer

Titel: PR TB 159 Insel Der Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Katsambas verbreiteten sich solche Neuigkeiten
in rasender Schnelligkeit.
    Ranthys und ich befanden uns am Hafen und leiteten dort die
Arbeiten, als Holzfäller die Trümmer der verbrannten Hütte
und die drei verschmorten Leichen fanden. Kurze Zeit später
sprengte Aison mit einigen Reitern aus dem Nordtor und in die
Richtung des Waldes.
    Ich nickte Ranthys zu und rief Derione.
    »Atlantos!« rief sie begeistert in das Mikrophon des
Gegengeräts. »Wir sind dreißig Mädchen und
Frauen. Wir haben genug Pferde. Wir sind morgen mittag in Knossos.
Wir können Boreas sehen, über uns.«
    »Das ist ausgezeichnet. Kommt nicht zu spät. Wir
brauchen euch.«
    Ich schaltete ab und steckte das kleine Funkgerät ein.
    Jetzt erfuhren auch die Arbeiter rund um den Hafen die furchtbare
Neuigkeit. Unruhe kam auf. Die Stimvaleed waren nicht zu sehen, aber
man hatte die zwei getöteten Raubvögel gefunden. Wir
wußten, daß die Menge sie zerrissen und ins Meer geworfen
hatte.
    Wir wußten auch, daß die Stimvaleed große
Schäden in den Viehherden anrichteten und die Hirten töteten,
wenn sie sich zu wehren versuchten. Mit dieser Angst gelang es Aison
zu herrschen; jeder seiner Befehle wurde befolgt. Wir kannten auch
die Berichte von dem gräßlichen Wirken der H'arpeji und
der Khent'our. Ohne diese makabre Hilfe würde niemals eine
Einzelperson über die Insel herrschen können.
    »Wo sind eigentlich unsere lieblich krächzenden
Freunde?« erkundigte sich unruhig Ranthys. Wir brauchten sie
dringend für unser vorletztes Vorhaben.
    »Keine Ahnung. Aber ich denke, daß Aison sie auf alle
Fälle herbeiholen wird - morgen.«
    Knossos, Malija, Vaistoos und Gurnia - diese vier Hafenstädte
würden Mittelpunkte von Handel und Einfluß werden. Wir
hatten viele Pläne entwickelt, um aus dem Inselvolk eine kleine
Nation von Seefahrern und Beherrschern der See zu machen. Noch hatten
wir unseren größten Trumpf nicht ausgespielt, nämlich
die Kunst, schnelle Schiffe zu bauen und zu segeln. Ich schob den
Gedanken an die Zukunft zur Seite und brummte:
    »Hoffentlich läßt uns Aison in Ruhe. Nun, er wird
andere Sorgen haben.«
    »Mit Sicherheit.«
    »Schließen wir die Arbeiten hier vorläufig ab.
Gehen wir zurück in den Palast. Ich will nicht das geringste
Risiko eingehen.«
    »Einverstanden, Atlantos.«
    Wir waren unruhig und nervös. Dies war keine einfache
Auseinandersetzung mehr, sondern ein verwickeltes Spiel mit Tod und
tödlichen Zufälligkeiten. Alles war jetzt auf morgen gegen
Mittag konzentriert. Wir konnten nur hoffen, daß alles geschah,
wie wir es geplant hatten.
    In der flirrenden, wolkenlosen Luft des heißen Sommermittags
schwebte Boreas immer wieder in engen, tiefen Kreisen über dem
Palast. Jetzt, nachdem wir wußten, daß Derione und
Sherengi genügend nahe heran waren, hatte ich den Vogel auf das
Spezialprogramm geschaltet. Er würde mit allen seinen Kräften
nur mich beschützen. Ich trug halbhohe Stiefel mit stählernen,
bronzierten Beinschienen, tüllenförmige Unterarmschienen
aus demselben Material, und auf dem Oberkörper die
lederverkleidete Rüstung aus Arkonstahl. Sie sah nicht viel
anders aus als der Halbpanzer von Aisons Bewaffneten.
    Ich ging langsam durch den sorgfältig geharkten Sand des
großen Hofes. Ein paar Arbeiter sahen mich, erschraken und
rannten weg. Grimmig notierte ich diesen ersten Vorfall. Inzwischen
war ich ruhig und voll eiskalter Entschlossenheit. Ich würde
alle meine Waffen richtig und kraftvoll gebrauchen können. Ich
betrat die Treppe und hielt auf der Terrasse einen Bewaffneten an.
    »Führe mich zu Aison!«
    »Herr Atlantos«, stammelte er, »Fürst Aison
will niemanden sehen. Er liegt da und trauert um seine zweite
Gefährtin.«
    »Das weiß ich, Mann des Beiles«, erwiderte ich
rauh. »Bringe mich trotzdem zu ihm. Ich werde dich vor seiner
Wut schützen.«
    »Ich gehorche, Herr. Aber. du bist in Waffen? Was hast du
vor?«
    Ich blieb stehen und sagte deutlich:
    »Ich bin es, der mit Aison um die Macht kämpfen wird.«
    Er war vor Verwunderung und Schrecken wie gelähmt. Ich ging
an ihm vorbei, riß Vorhänge zurück und öffnete
zuletzt die Tür zum großen Schlaf räum Aisons.
Dämmrige Kühle erfüllte das große Zimmer. Die
prächtigen Malereien an den Wänden schimmerten
geheimnisvoll.
    »Aison!« rief ich, ging quer durch den Raum und fegte
die dicken Stoffbahnen von den Terrassendurchgängen. »Ich
bin es, Atlantos.«
    Er richtete sich von einem prunkvollen Lager auf und stierte

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