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PR TB 159 Insel Der Ungeheuer

PR TB 159 Insel Der Ungeheuer

Titel: PR TB 159 Insel Der Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hatten wir etwa denselben Abstand. Wir warfen
gleichzeitig, duckten uns gleichzeitig hinter die Schilde, und beide
Speere bohrten sich tief in die Schichten aus Leder, Metall und
Geflecht. Die Welt um uns begann unwichtig zu werden; es zählte
nur noch der Kampf.
    Immer wieder versuchte jeder von uns, den Gegner entscheidend zu
treffen. Die langen Bronzespitzen bohrten sich tief in den Sand,
verbogen sich, als sie gegen die Mauerquadern schmetterten, die
Schäfte splitterten, wenn wir mit dem Schildrand oder der Spitze
eines Speeres das Geschoß aus der Luft schlagen konnten. Dann
hielt ich nur noch einen Speer in der Hand und schleuderte ihn
gezielt auf Aison.
    Das Geschoß beschrieb einen fast völlig gerade
Flugbahn, bohrte sich in den Schild und schlug den Schutz zurück
an den Körper des Gegners. Der Speer hatte ihn verletzt, wie ein
Aufstöhnen bewies.
    Ich wirbelte herum, hob die schwere Hiebwaffe auf und stieß
mit der Hand durch die Schlaufe. Der letzte Wurfspeer raste auf mich
zu, als ich den Schild über den Kopf hob und zurücksprang.
Ich kippte den Schild, der Speer überschlug sich mehrmals und
landete unschädlich zwischen den Zuschauern. Nur noch verbrannte
Stimvaleed und unbrauchbare Speere lagen im teilweise aufgewühlten
Sand. Ich sah flüchtig den Schatten von Boreas. Der Vogel stand
zwischen uns und schlug mit den Schwingen auf und nieder.
    Ein Signal. Derione ist in der Nähe! wisperte der Extrasinn.
    Aison stürmte vor. Auch er hielt die lange, zweischneidige
Streitaxt in der Rechten. Ich packte Schild und Axt und warf mich dem
Gegner entgegen. Der Schild war groß und schwer, aber er würde
seinen Zweck tun. Ich holte zu einem furchtbaren Schlag aus und
führte die Waffe fast waagrecht durch die Luft. Dröhnend
und mit einem Schlag, der sich über den ganzen Arm bis in die
Schultermuskeln fortsetzte, riß
    das Kampfbeil eine tiefe Scharte aus Aisons Schild und schmetterte
die Deckung zur Seite. Aisons Gegenschlag kam von oben. Ich zog im
Rückwärtsgehen den Schwung der Schlagwaffe nach oben und
parierte den Hieb.
    Dann schlugen unsere Schilde gegeneinander. Wir starrten uns an,
keine drei Handbreit waren unsere Augen voneinander entfernt.
    »Du hast, scheint's mir«, flüsterte ich zischend,
bevor ich wieder zurücksprang, »auf Wanderer ausgezeichnet
kämpfen gelernt.«
    Nur für einen winzigen Augenblick zögerte er. Dann
ächzte Aison dumpf auf und sprang ebenfalls zurück. Er hob
das Beil hoch und schlug zu. Ich fing den Schlag mit der Unterseite
des aufdröhnenden Schildes ab, führte meinen Hieb diesmal
von oben und trieb Aison einen Schritt zur Seite. Sein nächster
Hieb, mit äußerster Wut geführt, warf mich halb um.
Wieder antwortete ich mit einem harten Schlag, diesmal von einer
anderen Richtung.
    So wechselten wir ab, ein Schlag traf auf den Schild, dann zuckte
der Schild waagrecht hoch und fing den Hieb des Gegners auf, im
gleichen Augenblick kam wieder der eigene Schlag und wurde
abgefangen.
    Nach drei Dutzend oder mehr Schlägen waren die Ränder
der Schilde ausgezackt und eingebeult. Selbst die steckengebliebenen
Speerspitzen waren zerschlagen, teilweise herausgerissen. Die
Oberfläche der Schilde war voller Schrammen und Beulen. Tiefe
schartige Risse zogen sich durch die glänzenden Schneiden der
Bronzewaffen. Wir gingen vor, wichen zurück, sprangen zur Seite
und wieder zurück. Mindestens dreißig Minuten lang war der
Kampf völlig unentschieden. Wir wanderten langsam durch den Sand
des Hofes, und die Schläge erfüllten den Hof mit ihren
harten Echos. Der Schweiß lief unter den Helmen in den Hals,
das Leder und der Stoff scheuerten, und der Schweiß aus den
Achseln und zwischen den Schulterblättern tropfte in den Sand.
    Wieder prallten nach einem schnellen Schlagwechsel unsere Schilde
gegeneinander. Ich atmete tief durch und flüsterte dann in sein
schweißübergossenes Gesicht hinein:
    »Du kämpfst sehr gut, Aison, entflohener Androide von
Wanderer! Hat ES dir das Kämpfen beigebracht?«
    Wieder zuckte er zusammen und fluchte leise.
    Er mußte jetzt wissen, daß wir von ES auf seine Spur
gesetzt worden waren. Aber es sprach für ihn und letztlich
dafür, daß er mutig war und sich echte Siegesmöglichkeiten
ausrechnete. Ich stieß mich mit dem Schild ab und lief einige
Schritte zurück, dann griff ich machtvoll wieder an. Ich mußte
mit meinen Schlägen und der Schildabwehr seinen Kampfrhythmus
brechen.
    Ich schlug schneller, aber nicht kräftiger. Es gelang

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