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PR TB 159 Insel Der Ungeheuer

PR TB 159 Insel Der Ungeheuer

Titel: PR TB 159 Insel Der Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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langsamen
Kreis der achtzehn Vögel. Ich zielte, drückte ab, und nach
dem ersten aufröhrenden Schuß - niemand sah das Feuer in
dem grellen Glast der Sonnenstrahlen - wirbelte ein Vogel abwärts,
schlug krachend gegen das Kapitell einer Säule und fiel zuckend
und brennend zwischen die Zuschauer. Sie stoben kreischend und
fluchend auseinander.
    Der zweite Schuß. Echos wirbelten hin und her. Wieder fiel
ein Raubvogel wie ein Felsbrocken aus der Luft. Der dritte, vierte.
nur der zehnte Schuß traf nicht, und ich mußte zweimal
feuern.
    Niemand beachtete Aison. Alle Augen blickten zu mir hinauf, immer
wieder lief ein Raunen durch die Masse von Menschen. Mir war der
königliche und siegreiche Anblick, den ich bieten mußte,
völlig gleichgültig. Aber ich stellte unzweifelhaft den
optischen Ausdruck von Macht und Stärke dar. Schließlich
befanden sich nur noch zwei Vögel
    über dem Sand: Boreas und der letzte Stimvaleed.
    Ich feuerte, senkte die heiße Waffe und steckte sie zurück.
Das rauchende und brennende Bündel fiel vor Aison auf die Stufen
und rollte zuckend ein Drittel der Treppe hinunter.
    Achtung. Boreas greift ein! schrie der Extrasinn.
    Der blitzschnelle schwarze Vogel schoß quer über den
Platz, ich sah den sichelförmigen Schatten. Dann spuckte sein
Schnabel einen knatternden Schuß aus. Ein riesiger
Bogenschütze, der hinter einer Säule gelauert und auf mich
gezielt hatte, stolperte schreiend dahinter hervor. Ich nahm den Helm
ab und hob den rechten Arm.
    »Männer von der Insel Kefti!« schrie ich so laut
ich konnte. Erwartungsvolle Stille breitete sich aus. In voller
Rüstung, den Helm mit dem weißen Pferdeschwanz daran, trat
Ranthys aus unserem Quartier. Hinter ihm schleppten zwei Bewaffnete
meine gesamte Ausrüstung.
    »Fürst Aison wird jetzt gegen mich kämpfen. Wer
gewinnt, wird Herrscher über Knossos und die anderen
Hafenstädte. Ranthys und ich
    - ihr kennt uns! - haben die gräßlichen Freunde des
Aison besiegt. Wir bringen Handel und Wissen, Macht und Freude. Ihr
habt Aison, Laamia und Inyx gehorcht, weil sie euch Essen gaben und
euch die Angst lehrten. Wir werden euch besseres und mehr Essen geben
und die Freiheit dazu.
    Ich will nur eines: ich will den Sieg. Und wenn ich gewinne,
werdet ihr uns eure freiwillige, nicht erzwungene Treue geben.
    Aison! Bist du bereit?«
    Er hob die Hände an die Lippen und schrie über die Weite
des halben Palastes zurück:
    »Ich bin bereit!«
    »Und der nächste feige Bogenschütze, der in den
Kampf eingreift, stirbt unter Qualen!« versprach ich. Dann
senkte ich den Arm, ließ den Helm über meinen Kopf
heruntergleiten und befestigte den Halteriemen, der mit breiten
Bronzenieten versehen war. Kurze Zeit standen wir unten im Hof. Die
Sonne im frühen Nachmittag warf meinen Schatten links von mir in
den Sand, der in kammartigen Linien, wie die Verzierungen der
Keramikgefäße, geglättet war. Ein Mann der Wache und
Ranthys breiteten die Waffen aus, halfen uns und traten dann zurück
in den schwarzen Schatten der westlichen Mauer.
    Ich sagte, hohl unter dem Helmsteg heraus:
    »Ich habe dich gefordert. Du beginnst, Aison.«
    Eineinhalbtausend Menschen murmelten. Dreitausend Augen sahen zu
uns hinunter. Über der eckigen Arena kreiste Boreas, im Sand
kreiste sein Schatten. Ich hob den Schild, einen der zwölf
Wurfspeere in der Rechten.
    Aison spannte seinen Körper, holte aus und schleuderte den
ersten
    Speer. Das Geschoß heulte auf mich zu, ich duckte mich
hinter den doppelt gerundeten Schild und kippte ihn. Die Spitze
schrammte über die Metallfläche, der Speer überschlug
sich und wirbelte schräg davon. Das Geräusch kreischte in
den Ohren. Augenblicklich sprang ich drei Schritte zur Seite, der
nächste Speer durchschnitt die Luft an eben der Stelle, an der
sich mein Kopf befunden hatte. Er bohrte sich in eine Mauerfuge, dann
holte ich aus und drehte den hölzernen Schaft in den
schweißfeuchten Fingern. Noch während mein Gegner den
nächsten Speer aus dem Bogen riß und sich mit dem Schild
deckte, warf ich. Der Speer bohrte sich tief in den Schild, ließ
Aison kurz rückwärts taumeln, dann schleuderte ich den
zweiten. Aison schlug ihn mit dem Schaft seiner Wurfwaffe zur Seite.
Begeistert heulten die Zuschauer auf, aber dann schleuderte ich die
nächste Waffe nach ihm. Sie ging knapp neben dem rechten
Schildrand vorbei und traf auf den Bronzeschutz des Schultergelenks.
Aison schrie leise auf, schüttelte sich und holte abermals aus.
Noch immer

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