PR TB 160 Die Absolute Macht
sagte
Rhodan.
»Ich fühle, daß dort Gefahren auf uns lauern«,
meinte Dalaimoc Rorvic. »Deshalb bitte ich darum, Sie begleiten
zu dürfen, Perry.«
»Und ich werde Atlan, der sicher solange das Kommando über
die SOL führen wird, unterstützen«, warf ich ein.
Der Tibeter warf mir unter halbgesenkten Lidern einen
undefinierbaren Blick zu.
»Das werde ich nicht zulassen«, erklärte er. »Sie
würden nur wieder Unfug anstellen. Deshalb kommen Sie mit, damit
ich Sie im Auge behalten kann.«
Meine Hoffnung, einmal der Nähe dieses unheimlichen Scheusals
zu
entrinnen, verflüchtigte sich. Dennoch gab ich nicht sofort
auf.
»Ich werde mich in meiner Kabine einschließen und
keinen Finger rühren, wenn Sie das beruhigt, Dalaimoc«,
versicherte ich.
Rorvic lächelte bösartig.
»Damit würden Sie aber Atlan nicht unterstützen,
Tatcher«, erwiderte er. »Was wollen Sie dann auf der SOL?
Nein, die einzige Möglichkeit, Ihren unseligen Tatendrang in
gemeinnützige Bahnen zu lenken, ist die, Sie unter meine
Fittiche zu nehmen, Sie verstaubtes Marswachtelkü ken.«
»Einverstanden«, sagte Perry Rhodan.
Ich preßte die Lippen zusammen und nahm mir vor, es dem
Halbcyno bei nächster Gelegenheit heimzuzahlen.
»Ich schlage vor, daß ihr einen erfahrenen Nexialisten
mitnehmt, Perry«, warf Atlan ein. »Diese Stadt auf einem
unbekannten Planeten, der durch geheimnisvolle Kräfte in die
siebte Dimension verschlagen wurde, wird sicher Rätsel aufgeben,
die jemand, der auf das Erkennen von Zusammenhängen und
Querverbindungen spezialisiert ist, am ehesten zu lösen vermag.«
Rhodan nickte.
»Einverstanden, Atlan. Ich bitte dich, eine geeignete Person
auszuwählen. Wir starten in einer Stunde mit einem Gleiter
-vorausgesetzt, die Antriebsaggregate unserer Fluggleiter
funktionieren.«
»Sie arbeiten einwandfrei, Perry«, erklärte
Tschubai. »Ich habe das bereits testen lassen.«
TSCHUBAI-CITY
Als ich hinter Dalaimoc Rorvic den Hangar betrat, den man uns
angegeben hatte, waren Perry und Ras bereits anwesend. Ich sah, wie
sie sich hinter der transparenten Kanzel des supermodernen
Expeditionsgleiters bewegten.
»Wo ist der Nexialist?« fragte ich.
Rorvic blieb stehen und drehte sich nach mir um.
»Zerbrechen Sie sich nicht darüber den Kopf, Tatcher.
Er wird schon noch kommen. Steigen Sie in den Gleiter und setzen Sie
sich ganz still in eine Ecke!«
»In einem elliptisch geformten Gleiter gibt es keine Ecken«,
wandte ich ein.
»Dann setzen Sie sich eben in eine runde Ecke!«
entgegnete der Tibeter barsch. Er packte mich an den
Schulterkreuzgurten, wirbelte mich einmal um sich herum und ließ
dann los.
Ich segelte einige Meter weit durch die Luft und landete genau im
offenen Einstiegsluk des Fahrzeugs. Der Aufprall ließ die
überall an mir befestigte zusätzliche Expeditionsausrüstung
scheppern. Ein dumpfer Schmerz breitete sich von meinem linken Knie
über das ganze Bein aus.
Aber ich wollte mir gegenüber dem rotäugigen Scheusal
nichts anmerken lassen, deshalb rief ich über die Schulter
zurück:
»Danke, Sir!«
Danach rappelte ich mich auf. Mein linkes Knie fühlte sich
taub an, aber ich verbiß den Schmerz. Ich hinkte zur
Schalttafel unmittelbar hinter dem Luk und preßte den Daumen
auf den Notschalter, der dazu da war, um im Notfall ein blitzartiges
Schließen des Luks zu bewirken.
Dalaimoc Rorvic setzte gerade zum Einstieg an, da schloß
sich der Lukendeckel aus Metallplastik. Ich hörte einen dumpfen
Aufprall und einen halberstickten Schrei und wußte, daß
meine Rache gelungen war.
Rasch konzentrierte ich mich auf die Anwendung jener Fähigkeit,
die ich während eines Besuchs auf Na'nac von den Pai'uhn
K'asaltic, den kosmischen Meisterdieben, gelernt hatte. Diese
Fähigkeit ermöglichte es mir, andere Lebewesen so zu
beeinflussen, daß sie mich nicht als das wahrnahmen, was ich
war, so daß ich für sie praktisch unsichtbar wurde.
Anschließend machte ich die Notverriegelung rückgängig,
dann eilte ich in die Kanzel des Gleiters, setzte mich leise auf
einen Platz und machte mich wieder sichtbar.
Sekunden später polterte der Tibeter in die Kanzel. Seine
Augen funkelten wütend, und seine Nase schwoll allmählich
zu einem unförmigen Klumpen an. Anscheinend war er mit seinem
Gesichtserker frontal gegen den Lukendeckel geprallt.
»Diesmal kommen Sie nicht so einfach davon, Tatcher!«
schrie er, was infolge der arg geschwollenen Nase sehr komisch klang.
»Tätlicher Angriff auf einen
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