PR TB 160 Die Absolute Macht
mehr dazu, seine Absicht zu verwirklichen, denn im
nächsten Augenblick füllte sich die KOM-Zentrale mit
grellem blauweißem Licht.
Es war das letzte, was ich wahrnahm.
Das Universum bestand nur aus einem grellen grünlichen
Flimmern und Leuchten. Ich selbst schien ein Teil dieses Leuchtens zu
sein, denn ich besaß keinen eigenen Körper. Dennoch hatte
ich den Eindruck permanenter Bewegung. Es war, als schwebte ich
langsam und ziellos durch das grünliche Flimmern und Leuchten.
Verzweifelt versuchte ich, irgendwo Halt zu finden. Aber es gab
nichts, an das ich mich klammern konnte.
Wie war ich überhaupt hierher gekommen?
Die Frage machte mir klar, daß ich nicht einmal wußte,
wer oder was ich war. Möglicherweise war ich ein Teil des
Leuchtens, der nach unendlich langer Zeit des Dämmerns
Intelligenz und Bewußtsein errungen hatte. Doch was nützten
mir Intelligenz und Bewußtsein, wenn sie mir nicht dazu
verhalfen, meine Umwelt zu erkennen und mich von ihr zu distanzieren?
Als hätte der letzte Gedanke Schöpferkraft besessen, riß
direkt vor mir das grünliche Flimmern und Leuchten urplötzlich
auseinander. Ich schaute in einen riesigen Saal, dessen Wände
aus grünem Glas zu bestehen schienen. Kleine grüne Bälle
aus komprimierter Energie schossen in dem Saal hin und her.
War das das Universum?
Aber wie kam ich überhaupt auf den Begriff Universum? Wie
hatte ich ihn gedanklich formulieren können, wenn bis vor einer
winzigen Zeitspanne um mich nichts gewesen war außer dem
grünlichen Leuchten und Flimmern?
Die Energieballungen schossen schneller durch den Saal, formierten
sich zu einer Spirale, die sich allmählich zusammenzog, bis alle
Ballungen sich in einer großen grünen Energiescheibe
vereinigt hatten.
Schwindel erfaßte mich - Und im nächsten Moment hatte
sich meine Umgebung völlig verändert.
Ich erblickte links von mir den sandigen Strand eines Ozeans,
dessen Wellen sich zirka hundert Meter draußen brachen. Rechts
von mir wiegten sich Palmen mit glatten schlanken Stämmen
anmutig im Wind.
Doch nicht nur meine Umgebung hatte sich verändert. Ich
selbst hatte mich verändert, beziehungsweise hatte Gestalt
angenommen. Ich sah meine langen schlanken Beine, den kurzen Rumpf
mit der aufgebläht wirkenden Brust, die langen dünnen Arme
- und ich konnte mein Gesicht und meinen Schädel mit den Fingern
ertasten.
Dennoch wußte ich immer noch nicht, wer oder was ich war.
Weit vor mir bewegte sich etwas auf dem Strand. Ich kniff die
Augen zusammen, denn die grellen Strahlen einer gelbweißen
Sonne blendeten mich. Nach einiger Zeit vermochte ich die Umrisse
einer Gestalt zu erkennen, die eine gewisse Ähnlichkeit mit mir
besaß. Jedenfalls sah ich an ihr zwei Arme, zwei Beine und
einen Rumpf sowie einen Kopf.
Damit hörte die Ähnlichkeit allerdings schon auf, denn
im Gegensatz zu mir war die Gestalt ungeheuer fett. Sie bewegte sich
auch dementsprechend schwerfällig. Da sie sich in meine Richtung
bewegte, konnte ich immer mehr Einzelheiten ausmachen, so die
Kleidung, die wie meine Kleidung aus einer knöchellangen Hose
und einem T-Shirt
bestand, die muskulösen Arme und die großen Füße.
Kurz darauf konnte ich auch die Aufschrift entziffern, die sich in
zwei Zeilen über das T-Shirt hinzog: PERRY RHODAN - UNSER MANN
IM ALL.
Der Name »Perry Rhodan« weckte vage Erinnerungen in
mir. Ich hatte das Gefühl, ihn schon oft gehört zu haben,
vermochte ihn aber nirgends einzuordnen.
Die andere Gestalt blieb ungefähr zehn Schritt entfernt
stehen und blickte mich aus rötlichen Augen an, die unheimlich
mit der bleichen Hautfarbe kontrastierten.
»Wer bist du?« fragte mein Gegenüber mit
schleppender Stimme, die den Phlegmatiker verriet.
»Keine Ahnung«, antwortete ich wahrheitsgemäß.
»Und wer bist du?«
»Ich weiß nicht«, erwiderte der andere. »Aber
ich habe das Gefühl, als wären wir uns schon begegnet. So
etwas Gräßliches wie dich vergißt man niemals.«
Zorn über die Beleidigung wallte in mir auf.
»Du bist das scheußlichste Scheusal, das ich mir
vorstellen kann. Woher kommst du - und wer ist Perry Rhodan?«
»Perry Rhodan?« fragte das Scheusal nachdenklich. »Ich
muß diesen Namen schon einmal gehört haben.«
»Natürlich. Er steht ja auf deinem T-Shirt.«
Das Scheusal streckte den Arm aus und deutete mit einem dicken
Zeigefinger auf meine Brust.
»Auf deinem aber auch, spinnenbeiniger Zwerg. Ich sollte
dich ins Meer werfen, damit das Wasser dein Gehirn
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