PR TB 166 Chaos Im Sternenschwarm
Bereiten Sie
alles für den Einsatz vor!“ Er blinzelte mir verstohlen
zu. „Und sagen Sie Captain a Hainu, er soll seine
Voreingenommenheit gegen die fünf jungen Menschen ablegen!“
Das leichenhäutige Scheusal wandte sich zu mir um, strahlte
mich gönnerhaft an und zog mich schließlich mit der
rechten Hand an sich, während er mir mit der linken Hand
heimlich eine Kopfnuß verpaßte, bei der ich die Engel im
Himmel singen hörte.
„Darauf können Sie Gift nehmen, Sir!“ erklärte
er dem Großadministrator.
„In fünfzehn Sekunden Rücksturz in den
Normalraum!“ meldete Max, die Bordpositronik der BUTTERFLY.
„Danke, Max!“ sagte ich - und erntete dafür einen
verständnislosen Blick von Surti Cova, die zwecks Unterweisung
in die Finessen der kosmischen Navigation neben mir saß.
„Es ist eine Positronik, Captain a Hainu!“ sagte sie.
„Ich weiß“, erwiderte ich lächelnd. „Aber
für Commander Rorvic und mich st Max außerdem ein Wesen,
das gemeinsam mit uns unzählige Gefahren überstanden und
Schwierigkeiten überwunden hat. Das hat uns auch seelisch
miteinander verbunden. Nicht wahr, Max?“
„In dem Sinne, wie du es meinst, ja, Tatcher“,
antwortete Max.
Surti wollte etwas erwidern, aber in diesem Augenblick fiel die
BUTTERFLY aus dem Zwischenraum in den Normalraum zurück. Ich
erkannte sofort, daß die grüne Sonne rechts von uns ein
sogenanntes Post-Schwarm-Phänomen war, deshalb sagte ich:
„Zeigen Sie, ob Sie schon etwas dazugelernt haben, Miß
Cova! Bestimmen Sie unsere Position!“
Surti Cova beugte sich über die Kontrollen und
Ortungsanzeigen, tastete mit der rechten Hand Daten in die
Bordpositronik und runzelte schließlich die Stirn.
„Fast alles deutet darauf hin, daß wir genau im
Zielgebiet des ersten Linearmanövers herausgekommen sind,
Captain - bis auf diese grüne Sonne. Entweder haben wir uns
verflogen, oder ...“ Sie zuckte die Schultern.
„Natürlich haben wir uns verflogen“, warf Tunar
Saizew ein.
Ich schüttelte lächelnd den Kopf.
„Wir sind exakt im Zielgebiet angekommen, Freunde. Diese
grüne Sonne ist in Wirklichkeit gar nicht mehr dort, wo wir sie
sehen. Das werden die Meßergebnisse der Hypertaster bestätigen.
Sie verschwand zusammen mit dem Schwarm aus unserer Galaxis. Wir
sehen sie nur deshalb noch, weil die Zeitspanne, die ihr Licht bis zu
unserer derzeitigen Position braucht, länger ist als die
Zeitspanne, seit der Schwarm uns verließ - aber wiederum nicht
so lange, daß wir es noch nicht sehen könnten.“
„Warum sehen wir dann nicht mehr vom Schwarm?“ fragte
Rotira Gennard.
„Weil uns das Licht, das von den anderen Objekten des
Schwarms ausging, noch nicht erreicht hat“, erklärte Ahira
Kaptaal.
„Aber dann müßte doch von hier aus in einigen
Jahren viel mehr vom Schwarm zu sehen sein!“ rief Karoru
Yokida. „Und es würde immer mehr werden.“
„Nicht ganz, Yokida“, erwiderte ich. „Denn die
Objekte, die in einigen Monaten und Jahren auftauchen, werden nur so
lange zu sehen sein, wie der Schwarm an dieser Position verharrte.
Aber genug damit. Wir müssen die Daten für die nächste
Linearetappe errechnen, die uns dicht an die OTHELLO bringen soll.“
„Hilft uns Commander Rorvic nicht dabei?“ fragte Tunar
Saizew nach einem scheuen Blick zu dem fetten Tibeter, der reglos und
mit halbgeschlossenen Augen in seinem Kontursessel hockte.
In mir stieg der Zorn auf Rorvic hoch, aber ich bemühte mich,
mir nichts anmerken zu lassen.
„Commander Rorvic leidet an einer unheilbaren Krankheit“,
erklärte ich. Als unsere Schützlinge mich gespannt
anschauten, sagte ich: „An hochgradiger Faulheit.“
Zu meiner Verwunderung erntete ich nicht etwa beifälliges
Gelächter, sondern skeptische und sogar empörte Blicke.
„Commander Rorvic ist ein vielfach bewährter Offizier
der Imperiumsflotte“, stellte Karoru Yokida fest. „Aber
nur deshalb, weil ich ihn immer wieder gerettet habe, wenn er sich in
unhaltbare Situationen manövriert hatte“, sagte ich.
„Deshalb wurde ich ihm ja zugeteilt. Fragen Sie doch Perry
Rhodan; er wird Ihnen bestätigen, daß niemand außer
mir Rorvic aus seinem Dösen reißen kann, wenn er
beispielsweise zu einer Besprechung kommen soll.“
Ich merkte, daß die jungen Menschen meine Worte immer noch
anzweifelten, aber sie halfen mir bereitwillig dabei, die Daten für
die nächste Linearetappe zu errechnen. Eigentlich führte ja
Max die Rechenvorgänge aus, aber wir mußten die
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