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PR TB 166 Chaos Im Sternenschwarm

PR TB 166 Chaos Im Sternenschwarm

Titel: PR TB 166 Chaos Im Sternenschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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maßgebend. Müßten
wir nicht bald zum ersten Orientierungsmanöver ansetzen?“
    Ich lachte ironisch.
    „Zum zweiten, Sir, zum zweiten! Das erste
Orientierungsmanöver haben Sie glatt verschlafen.“
    „Ich habe meditiert, Captain Hainu“, sagte Rorvic
streng. „Dabei mußte ich feststellen, daß Ihr
verflixtes Hron meine geistigen Reisen durch die Gefilde von Raum und
Zeit beeinflußt. Gegen meinen Willen sah ich den Schwarm - und
ich mußte sehen, daß Scanter Thordos und das Tolpon
Unheil über den Schwarm und meine Brüder gebracht haben. Wo
steckt Takvorian?“
    „Er schläft“, antwortete ich. „Da er erst
kurz vor unserem Start von der INTERSOLAR von einem anstrengenden
Einsatz zurückkehrte, haben Sie ihm selbst gestattet, sich in
eine Kabine zurückzuziehen und zu schlafen.“
    „Aber doch nicht stundenlang!“ entrüstete sich
der Tibeter. „Holen Sie ihn, Captain Hainu, aber schnell! Ich
muß mit ihm reden, denn er ist der einzige von uns, der Scanter
Thordos und das Tolpon gesehen hat.“ „Warum rufen Sie ihn
nicht über Interkom an, Sir?“ erkundigte ich mich
verwundert.
    „Weil Takvorian zur Hälfte ein Pferd ist - und Pferde
ruft man nicht über Interkom“, antwortete Dalaimoc Rorvic
mit der für ihn typischen Pseudologik, die seiner
Selbstherrlichkeit entsprang.
    Da ich merkte, daß ich bei einer Diskussion nur den kürzeren
gezogen hätte, gab ich meinen Widerstand auf. Ich sprang in die
Öffnung des Antigravschachts und schwebte bis zu dem Deck hinab,
in dem sich die Mannschaftskabinen befanden.
    Ich wollte den Türöffner an Takvorians Kabinenschott
drücken, doch es öffnete sich von selbst vor mir. Als ich
eintrat, schaltete sich die Beleuchtung ein. Ich sah, daß der
Zentaur im Stehen schlief. Das heißt, sein Pferdekörper
mit dem hellblauen Fell und dem ockergelben Schweif stand, während
der menschliche Oberkörper sich nach vorn gegen die
hochgestellte Lehne einer Couch lehnte. Es war eben für ein
Lebewesen, das zur Hälfte Mensch und zur Hälfte Pferd war,
nicht einfach, ohne Spezialausrüstung auszukommen.
    Die Hinterhufe des Zentauren scharrten nervös. Offenbar war
der Pferderumpf erwacht, als das Licht sich eingeschaltet hatte. Sein
autarkes vegetatives Nervensystem reagierte oft mit echtem
Pferdeinstinkt, wenn das Zentralnervensystem des menschlichen
Oberkörpers nicht wachsam genug war.
    „Hallo, Tak!“ rief ich leise.
    Der Oberkörper Takvorians richtete sich auf. Die Hinterhufe
des Pferderumpfes schlugen einmal aus, dann errang das menschliche
Gehirn offenbar die Kontrolle über den Gesamtkörper.
    Takvorian drehte sich um, so daß er mich ansehen konnte.
    „Habe ich zu lange geschlafen, Tatcher?“ fragte er.
    „Nur für Commander Rorvic“, antwortete ich. „Er
schickte mich, um Sie zu wecken.“
    „Warum hat er nicht den Interkom benutzt?“
    „Er meinte, weil man Pferde nicht über Interkom anruft,
Tak.“
    Der Zentaur fuhr sich mit den Fingern durch das hellblaue Haar
seines Vollbarts und seines schulterlangen Haupthaars.
    „Rorvic ist ein Witzbold, Tatcher.“
    „Ein Sadist“, verbesserte ich.
    Takvorian schüttelte den Kopf und betrachtete seine Maske,
die Hals und Kopf eines Pferdes perfekt darstellte. Sein Beschützer,
der Ganjase Ovaron, der das Ergebnis eines Experiments takerischer
Genetiker heimlich verborgen und aufgezogen hatte, ließ ihm
danach diese Maske anfertigen, damit Takvorian als normales Pferd
gelten konnte. Andernfalls hätten die Takerer den Zentauren
getötet. Das alles lag mehr als zweihunderttausend Jahre zurück,
denn Takvorian war durch eine Zeitmaschine, den Nullzeitdeformator,
in unsere Gegenwart geholt worden.
    „Ich werde die Maske noch nicht anlegen“, entschied
er. „Seltsam, früher hatte ich mich so daran gewöhnt,
daß ich mir ohne sie nackt vorgekommen wäre; heute stört
sie mich meistens.“
    Er trabte auf das offene Schott zu.
    „Gehen wir, Tatcher!“
    Dalaimoc Rorvic empfing uns mit allen Anzeichen nervöser
Ungeduld, etwas, das gar nicht zu ihm paßte. „Was wissen
Sie über das kämpf technische Potential, das Scanter
Thordos und dem Tolpon zur Verfügung steht, Takvorian?“
fragte er.
    Der Zentaur dachte angestrengt nach.
    „Das läßt sich schwer beurteilen, Rorvic“,
erklärte er. „Baiton Wyt und ich besiegten Thordos, bevor
wir uns mit ihm verständigten. Er ist zweifellos gat
ausgerüstet. Sein Voon wirkt als Teleport-Aktivator und erlaubt
ihm Teleportationen über weite Strecken hinweg. Sein

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