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PR TB 166 Chaos Im Sternenschwarm

PR TB 166 Chaos Im Sternenschwarm

Titel: PR TB 166 Chaos Im Sternenschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dem Besitzer der Katze geschrieen hatte.
    Ich schaffte es, dem Chefkoch seine Absicht auszureden,
Schadenersatz zu fordern. Danach eilte ich zu Rorvics Kabine und fand
sie zu meiner großen Erleichterung offen.
    Der Tibeter saß am Tisch im Wohnzimmer und aß eine
Portion scharf gewürztes Fleisch mit Reis und Gemüse. Neben
seinem Teller stand ein halb mit Wasser gefülltes Glas.
    „Da ist ja unser Marszwerg wieder!“ rief Rorvic
ironisch, als ich mit Philomena unter dem Arm auftauchte. „Ich
dachte schon, Sie hätten sich irgendwo im Schiff versteckt, um
unseren Einsatz nicht mitmachen zu müssen.“
    „Vielleicht hätte ich das tun sollen, Sir“, gab
ich zurück und ließ Philomena los. Die Katze sprang auf
den Tisch, schnupperte an Rorvics Teller und sprang entsetzt davon.
    Der Tibeter musterte mich drohend.
    „Wagen Sie das ja nicht, Captain Hainu! Sie sollten froh und
glücklich sein, daß sie mich begleiten und von mir lernen
dürfen, wie ein komplizierter Einsatz mit planender Logik zum
Erfolg geführt wird.“
    Ich seufzte.
    „Wenn es so wäre, würde ich tatsächlich froh
sein, Sir, aber leider ist die ganze Einsatzplanung gründlich
durcheinandergebracht worden.“
    „Inwiefern?“ erkundigte sich Dalaimoc Rorvic.
    „Man will uns fünf junge Menschen zuteilen, die vor
kurzem wegen Piraterie festgenommen wurden“, erklärte ich
mit gut gespielter Empörung. „Noch dazu sind drei dieser
Piraten Frauen. Bitte, Sir, protestieren Sie gegen diesen Aberwitz!“
    Der Tibeter legte sein Besteck beiseite.
    „Warum will man uns diese Piraten zuteilen, Captain Hainu?“
    „Damit sie sich an uns ein Beispiel nehmen und wieder zu
anständigen Menschen werden.“
    Rorvic musterte mich von oben bis unten.
    „Ausgerechnet! Sie müssen vom Vater aller Marsflöhe
gebissen sein, wenn Sie auch nur eine Sekunde lang annehmen, diese
fünf armen Menschen durch Ihr Beispiel auf den rechten Weg
bringen zu können. Sie kennen ja selber den rechten Weg nicht,
Sie wild gewordene Marsheuschrecke!“
    Er sagte es so grimmig, daß ich schon fürchtete, genau
das Gegenteil von dem erreicht zu haben, was ich hatte erreichen
wollen. Doch plötzlich schlug er sich mit der flachen Hand gegen
die Brust. „Glücklicherweise werde ich immer in Ihrer Nähe
sein, so daß diese armen fehlgeleiteten Menschen an dem krassen
Unterschied zwischen uns merken, welch ein Abgrund zwischen Gut und
Böse klafft. Sie werden mich als leuchtendes Vorbild erwählen
und geläutert aus unserem Einsatz heimkehren. Haben Sie das
verstanden, Hainu?“
    Ich senkte den Kopf, damit er mein triumphierendes Lächeln
nicht sah.
    „Nein, Sir“, antwortete ich zerknirscht.
    „Das hatte ich nicht anders erwartet“, meinte er.
„Jedenfalls ist Ihr heimtückischer Plan, mich von einer
guten Tat abzuhalten, gescheitert. Sie wollten fünf
ausgeglittene junge Menschen sich selbst überlassen. Schämen
Sie sich! Gehen Sie in sich! Tun Sie Buße!“
    „Ja, Sir!“ sagte ich.
    Dalaimoc Rorvic stand auf, legte mir gönnerhaft seine
behaarte Pranke auf die Schulter und erklärte: „Wenigstens
zeigen Sie guten Willen, Captain. Ich werde dafür sorgen, daß
dieser gute Wille sich in guten Taten niederschlägt und daß
Sie am Ende unseres Einsatzes genauso geläutert sein werden wie
meine Schützlinge. Stellen Sie eine Interkomverbindung mit dem
Großadministrator her!“
    Er preßte seine Hand über meiner Schulter zusammen, so
daß ich dachte, mein Schlüsselbein würde brechen,
dann versetzte er mir einen heftigen Stoß. Ich flog gegen den
in einer Wandnische installierten Interkom und schaltete ihn mit
einem ungewollten Kopfstoß ein.
    Nachdem ich den Rufkode Rhodans getippt hatte, leuchtete der
Bildschirm auf. Kurz danach erschien Perry Rhodans Abbild.
    „Sir!“ sagte ich.
    Weiter kam ich nicht, denn das fette Scheusal schob mich einfach
mit seinem Körpergewicht zur Seite und sagte:
    „Sir, ich habe mich entschlossen, entgegen Captain Hainus
hinterhältigem Ratschlag die fünf armen Menschenkinder
unter meine Fittiche zu nehmen.“ Er zog ein blaukariertes
Taschentuch hervor und schneuzte sich gerührt. „Fünf
kleine Teufel werde ich mitnehmen - und fünf reine Engel bringe
ich zurück, Sir! Ich danke Ihnen für das Vertrauen, das Sie
mir entgegengebracht haben.“
    Perry Rhodan blickte ein wenig verwirrt drein, bis ich ihm hinter
Rorvics linker Schulter ein Zeichen gab. Danach nickte er verstehend.
    „Ich bedanke mich bei Ihnen, Commander Rorvic.

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