PR TB 170 Das Geheimnis Von Wardall
Deagan
hervor.
»Richtig, nur einer von uns! Nephrem oder ich!«
Deagans Gesicht bekam einen lauernden Ausdruck.
»Ach, und Sie haben sich schon geeinigt, wer der Glückliche
sein soll? Das ist bewundernswert, wirklich und wahrhaftig!«
»Zumindest sind wir uns einig, daß Sie ihn nicht
erhalten«, gab Porth ruhig zurück. »Alles andere
liegt nicht in Ihrer Entscheidung. Ich hoffe, jede weitere Diskussion
darüber ist überflüssig.«
Margon deutete auf den Zellaktivator.
»Porth, Sie haben das Ding noch nicht. Sie sehen es zwar,
aber Sie haben es noch nicht. Glauben Sie, das Glas läßt
sich einfach abheben?«
»Das werden wir bald wissen«, erwiderte Porth etwas
unsicher.
Deagan knurrte:
»Diesmal aber nicht mit vereinten Kräften. Das hier
können Sie allein versuchen, jedenfalls ohne mich. Ich nehme an,
Margon, du bist meiner Meinung.«
»Wir haben uns verpflichtet.«
»Nichts haben wir, du Feigling! Wir haben uns nicht
verpflichtet, für die beiden einen Zellaktivator zu besorgen.
Das sollen sie selbst tun.«
Nephrem betrachtete die glatte Oberfläche der quadratischen
Schutzglocke, die von zehn Zentimeter dicken Metallwänden
umgeben war. Sie befand sich gut vierzig Zentimeter unter dem Rand
des massiven Safes. Es war unmöglich, sie abzuheben, weil man
nicht an sie herankam.
»Man muß das Metall von außen abschmelzen«,
sagte Porth, der seine Gedanken erriet, weil die seinen in ähnlicher
Richtung verliefen. »Von oben kommt da niemand heran.«
»Ich gehe und hole den Impulsstrahler aus dem Shift«,
erbot sich Deagan mit ungewohntem Eifer.
»Es ist besser, wenn Porth geht«, lehnte Nephrem ab.
Deagan kniff die Lippen zusammen und schwieg.
Porth ging, ohne etwas zu erwidern.
»Ich sehe mir inzwischen die Anlage unter dem Bildschirm an,
sie interessiert mich«, sagte Margon. »Ihr könnt ja
hier bleiben und das
Metallei unter Glas anstarren. Für mich hat es ohnehin keinen
Wert, seit Porth festgestellt hat, daß die Erkennungssignale
fehlen. Haben Sie schon darüber nachgedacht, Nephrem?«
Auch er ging, ohne eine Antwort abzuwarten.
Schweigend sahen Nephrem und Deagan sich an.
»Vielleicht hat er sogar recht damit«, murmelte der
Ingenieur.
Porth fand nach einigem Suchen den Bedienungsknopf für die
Liftoder Verschlußklappe, die ihn hoch zur Oberfläche
brachte. Erst jetzt fiel ihm die automatische Schleuse auf, die das
Entweichen der Atmosphäre aus der Station verhinderte. Sie
funktionierte ohne komplizierte Trennkammern und umständliche
Druckausgleiche.
Im Shift schob er den geladenen Impulsstrahler in den Gürtel
und vorsichtshalber noch einen kleinen Nadelstrahler in die
Außentasche seines Raumanzugs. Zwischen anderen
Ausrüstungsgegenständen und einigen Konzentratwürfeln
fiel er überhaupt nicht auf.
Sie hatten also den Zellaktivator gefunden, und damit rückte
die endgültige Entscheidung näher. Sicher, er strahlte die
Erkennungssignale nicht mehr ab, aber das konnte verschiedene
Ursachen haben. Vielleicht eine automatisch erfolgende Abschirmung,
sobald ein Raumschiff sich dem System näherte.?
Er sammelte die anderen Strahler ein, um sie im Safe
unterzubringen. Den Schlüssel legte er in eine Schublade des
Navigatortisches.
Dann erst verließ er den Shift und kehrte in die Station
zurück.
Margon ließ sich Zeit, die Anlage zu studieren, ehe er mit
Experimenten begann. Er versuchte, sich von der hohen Anzahl der
Bedienungsschaltungen nicht verwirren zu lassen, sondern durch
logisches Denken ihre unterschiedlichen Bedeutungen zu erfassen.
Die Kontrolle für die Energiezufuhr fand er bereits nach
einer Minute und schaltete sie ein. Einige Lämpchen glühten
auf, und ein sattes Brummen kündigte die Betriebsbereitschaft
an.
Die Leitungen zwischen Schaltpult und Schirm lagen offen und waren
somit relativ leicht zu verfolgen. Nach einigem Zögern stellte
Margon die ersten Verbindungen her, ohne allerdings einen optischen
Erfolg verbuchen zu können. Immerhin wurden etliche technische
Zusammenhänge klar und erleichterten die nächsten
Schaltungen.
Inzwischen wurden Schritte hörbar. Porth kehrte zurück.
Er fand Nephrem und Deagan beim Zellaktivator.
»Wir versuchen es zuerst ohne Gewalt«, schlug Nephrem
vor. »Wir schweißen einfach einen längeren
Gegenstand mit der oberen Glasfläche zusammen und ziehen die
Glocke hoch. Wenn sie unten nicht an dem Sockel befestigt ist, müßte
das klappen.«
»Was für einen Gegenstand nehmen wir?« fragte
Porth zurück.
»Da
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