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PR TB 174 Die Verlorene Kolonie

PR TB 174 Die Verlorene Kolonie

Titel: PR TB 174 Die Verlorene Kolonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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noch die Helden - man könnte
darüber lachen, wenn es nicht so traurig wäre.“
    Rask Colman zuckte zusammen.
    Er hatte sich immer bemüht, ein guter Soldat zu sein, wenn es
ihm auch oft nicht leichtgefallen war. Er war nun einmal ein
Individualist, der sich nur ungern in ein starres Schema pressen
ließ. Für ihn waren durchaus nicht alle Talos
Untermenschen gewesen, wie es die Propaganda der Yang-Regierung
behauptet hatte. Dieser offene Hohn weckte jedoch seinen Widerstand.
    „Dann weinen Sie meinetwegen“, knurrte er zurück.
„Immerhin haben wir es fertiggebracht, hier draußen ein
    Jahr lang zu überleben, was bestimmt nicht ganz einfach war.
Außerdem haben wir auch noch...“
    am laufenden Band Transporter überfallen und beraubt“,
fiel sie ihm ins Wort. „Große Heldentaten, nicht wahr?
Wissen Sie auch, was Sie damit angerichtet haben? Die aufgeknackten
Wagen haben bei der Weiterfahrt einen großen Teil ihres Inhalts
verloren! Alles Dinge, die man oben in der Stadt dringend brauchte,
es ist schwer genug, die Versorgung aufrechtzuerhalten. Sie können
von Glück sagen, daß die Menakkos so friedlich und
gutmütig sind. Wir waren dafür, Ihren Haufen kurzerhand
auszuheben, aber sie wollten es nicht. Es hat uns viel Reden
gekostet, sie wenigstens so weit zu bringen, daß dieser Wagen
ein Begleitkommando erhielt.“
    Sie verstummte, verzog das Gesicht und betastete ihre Beule.
Indessen bemühte sich Colman, das eben Gehörte zu
verarbeiten. Daß sie zumindest teilweise recht hatte, mußte
er zugeben. Bei der hohen Geschwindigkeit der Transporter hatte der
Fahrtwind zweifellos vieles herausgerissen, ehe sie an ihr Ziel
kamen. Bisher hatte sich Rask darüber noch keine Gedanken
gemacht, auch nicht darüber, woher diese Güter kamen.
    Jeder hatte geglaubt, es handle sich um Nachschub für eine
Talo-Invasionsarmee. Diese Annahme erschien dem jungen Mann nun
ziemlich fragwürdig. Die junge Frau gab sich zwar ausgesprochen
aufsässig und aggressiv, aber sie sagte vermutlich die Wahrheit.
Rask Colman besaß genügend Menschenkenntnis, um zu
erkennen, daß sie aus Überzeugung sprach.
    Da war aber noch ein Punkt, der ihm unklar blieb.
    „Wer sind die Menakkos?“ fragte er. „Meinen Sie
da mit jene Fremden, die sich mit in dem Wagen befanden?“
    Die Gefangene sah ihn mit großen Augen an.
    „Wollen Sie behaupten, daß Sie d a s nicht wissen?“
sagte sie verblüfft. „Nein, Sie wissen es wirklich nicht,
das sehe ich Ihnen an. Sie haben wirklich ein volles Jahr lang hinter
dem Berg gelebt und die ganze Entwicklung verschlafen. Gut, dann will
ich Sie.“
    Er unterbrach sie mit einer schnellen Handbewegung, denn er hatte
ein fremdes Geräusch gehört.
    „Still jetzt“, raunte er nach kurzem Lauschen. „Die
beiden Männer kommen zurück, stellen Sie sich am besten
wieder besinnungslos. Gran Turmack hat uns streng verboten, uns mit
Ihnen zu unterhalten. Er will Sie persönlich verhören, und
das dürfte ziemlich unangenehm werden.“
    Das Mädchen lächelte plötzlich. „Keine Sorge,
ich will Sie nicht in Schwierigkeiten bringen. Sie scheinen nicht
schlecht zu sein, und für Ihre Unwissenheit können Sie
schließlich nichts.“
    Als die Posten vor der Höhle anlangten, lag die Gefangene
wieder regungslos auf ihrer Pritsche. Rask Colman nahm den dampfenden
Eßnapf in Empfang, den ihm einer der Männer reichte,
setzte sich auf einen Felsbrocken und begann zu löffeln. Die
Suppe war merklich dünner als sonst, enthielt nur wenig Reis und
nur einige kleine Brocken Konservenfleisch.
    Man merkt, daß wir heute nichts erbeutet haben! dachte Rask.
    Plötzlich erschien es ihm fraglich, ob sie überhaupt
nochmals einen Transporter überfallen konnten. Nach dem blutigen
Zwischenfall würden die Talos - oder wer es sonst sein mochte -
zweifellos noch strengere Maßnahmen ergreifen. Der Wagen mußte
inzwischen längst sein Ziel erreicht haben. Vielleicht war nun
schon eine Truppe unterwegs, um das Versteck in den Höhlen
auszuheben?
    Ob die Talo etwas darüber sagen konnte?
    Rask Colman warf ihr einen verstohlenen Blick zu. Was mochte sie
wohl dazu getrieben haben, mit einem Gewehr in der Hand loszuziehen?
Auch auf Trigon war der Krieg stets nur Sache der Männer
gewesen. Gran Turmack war jedoch nicht der Mann, der da einen
Unterschied machen würde. Ob Mann oder Frau, war ihm vollkommen
gleich, wenn es galt, seinen Willen durchzusetzen. Vermutlich würde
es ihm ein sadistisches Vergnügen bereiten, aus der

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