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PR TB 174 Die Verlorene Kolonie

PR TB 174 Die Verlorene Kolonie

Titel: PR TB 174 Die Verlorene Kolonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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damit sie
Trigon endgültig versklaven können. Gesteh, du elende
Talo-Schlampe - ist es nicht so?“
    Er schoß aus seinem Sessel hoch und stürzte sich auf
das Mädchen. Myra Frecoli versuchte sich zu wehren, aber sie kam
gegen seine überlegenen Kräfte nicht an. Turmack packte sie
am Hals, würgte sie und schüttelte sie hin und her.
    Einen Augenblick lang stand Colman wie gelähmt da. Dann
begriff er, daß Gran Turmack in seiner Wut das Mädchen
umbringen würde, wenn er nichts dagegen tat.
    Konnte - nein, durfte er etwas dagegen tun?
    Ihm blieb jedoch keine Zeit zum Überlegen.
    Myra Frecoli wand sich in dem unbarmherzigen Griff Turmacks, aber
ihre Bewegungen wurden zusehends schwächer. Ihr Gesicht lief
blau an, röchelnde Laute kamen aus ihrer zugeschnürten
Kehle. Nun kannte der junge Mann kein Halten mehr.
    Er stürzte vorwärts, warf sich auf den Hauptmann und riß
ihn mit aller Gewalt zurück.
    Gran Turmack wurde durch diesen unvermuteten Angriff vollkommen
überrascht.
    Er stolperte rückwärts und ließ unwillkürlich
den Hals des Mädchens los. Myra sackte zusammen und schnappte,
fast besinnungslos, keuchend nach Luft. Auch Turmack stürzte,
als Rask Colman ihn daraufhin plötzlich losließ. Er sprang
aber sofort wieder auf, und nun richtete sich seine Wut gegen den
Unteroffizier, der es gewagt hatte, ihm in den Arm zu fallen.
    Er schlug hart und erbarmungslos zu und traf Colman voll am Kinn.
Der junge Mann ging augenblicklich zu Boden, ihm war keine Chance zur
Gegenwehr geblieben. Im
    nächsten Moment zog der Anführer seine Pistole und
richtete sie auf ihn.
    „So, Bürschchen!“ knurrte er grimmig. „Du
hast es gewagt, deinen Hauptmann anzugreifen, um dieses elende Weib
zu schützen? Das ist offene Insubordination, ich könnte
dich also auf der Stelle erschießen. So leicht will ich es dir
aber nicht machen, ich weiß etwas Besseres für dich.“
    Er rief nach den Wachen, und augenblicklich stürzten fünf
Soldaten in den Raum.
    „Fesselt die Gefangene“, befahl er mit heiserer Stim
me. „Sie wird ins Gefängnis zurückgebracht und von
zwei Männern streng bewacht.“
    Dann deutete er auf Rask Colman, der immer noch benommen am Boden
lag.
    „Dieser Verräter hat es gewagt, die Hand gegen mich zu
erheben. Das ist Meuterei - reißt ihm die Rangabzeichen ab, er
ist degradiert und wird aus meiner Truppe ausgestoßen. Bringt
ihn hinaus vor die Höhlen und laßt ihn dort laufen.“
    Harte Fäuste richteten den jungen Mann auf und rissen ihm die
silbernen Schulterstücke ab. Gran Turmack lachte grollend auf.
    „Jch lasse dich laufen, weil das eine größere
Strafe ist als ein schneller Tod! Lauf, soweit du kannst,
Talo-Freund, und wage es nicht, dich noch einmal in unserer Nähe
blicken zu lassen. Du bist ab sofort vogelfrei, und jeder Soldat kann
dich ohne Warnung erschießen, der dich zu Gesicht bekommt. In
den Wäldern gibt es nichts mehr zu essen - du wirst elend
umkommen, und du hast auch nichts Besseres verdient.“
    Rask Colman wußte, daß er verloren hatte.
    Turmack war nicht der Mann, der einen einmal gefaßten
Beschluß widerrief. Was er eben gesagt hatte, war sein voller,
tödlicher Ernst. Deshalb wehrte Rask sich nicht, als ihn nun
drei Soldaten vor sich her stießen, die Mündungen ihrer
Gewehre auf seinen Rücken gerichtet.
    Sie brachten ihn zu einem nur selten benutzten Ausgang an der
Südseite des Hochplateaus. Der despotische Hauptmann hatte das
angeordnet, vermutlich deshalb, weil er vorerst kein Aufsehen erregen
wollte. Colman wußte, daß er kein besonders schneller
Denker und obendrein ein
    vollkommen phantasieloser Mann war. Nun stand er vor einem
Problem, das sein Gehirn bis an die letzten Grenzen strapazieren
mußte.
    Er hatte sich mit neuen, restlos ungewohnten Überlegungen
abzuplagen. Daß er die Existenz fremder Wesen auf Trigon
akzeptiert hatte, war an sich schon fast ein Wunder. Jetzt würde
er wahrscheinlich stundenlang darüber brüten, wie er ihnen
und den angeblich mit ihnen verbündeten Talos schaden könnte.
Für Rask Colman war er ein Mann, dessen Verhalten sich relativ
leicht ausrechnen ließ.
    Wahrscheinlich würde er am nächsten Morgen ein großes
Spektakel in Szene setzen. Er würde eine Vollversammlung der
Höhlenbewohner einberufen, um sie dann mit seinen einsamen
Entschlüssen zu konfrontieren. Diese bekamen seine sorgfältig
zurechtfrisierte Version dessen vorgesetzt, was Myra Frecoli
ausgesagt hatte. Sie selbst den Leuten zu zeigen, konnte er

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